Hermsdorf gewinnt in Hoyerswerda mit 25:22 (9:10)
Das Wichtigste vorweg, mit jetzt 23 Punkten wird es für die Holzländer nicht schlechter als Platz 10 am Ende der Saison werden. Nach der doch sehr holprigen Saison, mit Spielerabgängen vor und während des Spielbetriebes und langwierigen Verletzung von zwei Spielern, ist die Leistung der Mannschaft, der Trainer und der Leute die im Hintergrund gearbeitet haben, nicht hoch genug zu würdigen. Für eine 9- tausend Seelengemeinde (Stadt) wie Hermsdorf immer wieder ein kleines Handballwunder.
Nach dreistündiger Anfahrt brauchten die Kühne/Wolter Schützlinge so ihre Anlaufzeit, um überhaupt in die Partie zu kommen. Nach dem 1:0 von Tobi Högl und den Ausgleich durch den Gastgeber, vergingen lange 8 Minuten bevor ein weiterer Treffer fiel. Beide Mannschaften überboten sich dabei im Auslassen von klaren Chancen. Die Holzländer setzten mit insgesamt 14 Fehlwürfen im ersten Spielabschnitt dem Ganzen noch die Krone auf. Das der Gastgeber nicht noch deutlicher in Führung lag (22`8:5) bei der mauen Torausbeute der Holzländer, lag an den gut aufgelegten Hermsdorfer Torhütern. Auch eine Doppelten Unterzahlsituation, im Spiel 4 Hermsdorfer gegen 6 Hoyerswerdaer, nützte dem LHV. Im Deckungsverband wurde zwar ordentlich gearbeitet aber Matej (18`+ 20`) und Stefan (6`+ 22`) hatten nach 22 Minuten jeweils 2 Zeitstrafen für ihre robuste Deckungsarbeit aufgebrummt bekommen. Mit einem Kraftakt gelang bis zur Pause der 9:10 Anschlusstreffer.
Beide Trainer brachten in der Halbzeitpause zum Ausdruck, dass wir uns nur selbst schlagen können. Das Angriffsmuster des Gastgebers war zu durchsichtig und nur auf eine Auslösehandlung ausgelegt. Zudem kassierten wir, bei angezeigtem Zeitspiel für den Gastgeber, aus dem Freiwurf heraus unnötige Tore. Der Hoyerswerdaer Canbek nutzte dabei mehrfach seine Sprungkraft aus und traf. Selbst wurde überhastet abgeschlossen und das Spiel aus der Bewegung heraus vernachlässigt.
Die 2. Halbzeit sah die Hausherren zu Beginn wieder leicht in Vorhand beim zwischenzeitlichem 12:9 (34`) und später 14:11 (38`). Die Hermsdorfer aber nun langsam auf Betriebstemperatur und auch mit mehr Zielwasser. Als Canbek nach 40 Minuten zum 15:13 traf, brodelte die Halle noch gewaltig. 8 Minuten später war es dann merklich ruhiger, da hatte der Gast mit einem Zwischenspurt das Spiel gedreht in eine 17:15 Führung. Die Holzländer brachten mehr Bewegung in ihr Angriffsspiel und verschaffte sich so die Freiräume, um den bis dahin gut haltenden Zeithamel, kaum noch eine Abwehrchance zu lassen. Auch wenn der LHV nochmals zum 18:18 ausgleichen konnte (50`) war offensichtlich, dass die Luft nach hinten heraus für den Gastgeber knapp werden würde. Hermsdorfs Deckung war jetzt wie eine Gummiwand, an dem sich der Gastgeber, agierend nach Schema „F“, die Zähe ausbrach. Für die Holzländer ging nach Ballgewinn in der Deckung die Post nach vorn mit einem einfache Konter ab. Nimmt man die 2 Aktionen noch dazu, die leider abgepfiffen wurde, wäre es noch deutlicher geworden.
Die letzten 5 Minuten dann der endgültige K.O. für den LHV. Die Holzländer legten 3 Tore in Folge nach und beim 23:19 nach 58 Minuten war der Drops gelutscht. Die letzten beiden Minuten waren dann nur noch Scheiben schießen auf beiden Seiten, bei dem unser Oldie Rene Opel (39) sein erstes Oberligator in dieser Saison werfen durfte.
Gewonnen ohne zu glänzen, Klassenerhalt perfekt gemacht und eine sangeslustige Heimfahrt eingeläutet. Dank auch an den Dönermann vor der Halle. Der hat wohl an diesem Abend, innerhalb von 30 Minuten, das Geschäft des Jahres mit uns Hermsdorfern gemacht hat.
Noch eine Sache zu den HoyWoy Fans. Wir sind immer gern zu euch gekommen. Phantastische Halle und Fans, die 60 Minuten ihren Jungs vorbehaltlos den Rücken stärken. Einfach nur toll und wir würden uns freuen, auch wenn es für uns die zweitlängste Auswärtsfahrt ist, euch bald wieder in der Liga zu sehen. Eventuell gibt es doch noch einen kleinen Hoffnungsschimmer.
Für Hermsdorf spielten im Tor: Zehmisch, Harseim, Nedved
Spieler: Masak; Schreck; Högl (11/5); Fazik; Wendt (1); Riedel (2); Zele (4); Opel (1); Heilwagen (4); Seime (2)
7- Meter: SVH: 5/5 LHV: 8/6
Zeitstrafen: SVH: 7 LHV: 4
Schiedsrichter: Heine/Standke (HVSA)