Okt 16, 11 Jahren ago

Kein glückliches Ende

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Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorf verspielt auch gegen Plauen einen Vorsprung – wieder unentschieden.

SV Hermsdorf – HC Einheit Plauen 29:29 (12:11)

Hermsdorf. Die im Sommer neu formierte Hermsdorfer Mannschaft kann noch nicht an die erfolgreichen Spiele der Vorsaison anküpfen. Das wurde auch am Samstag gegen eine sich nie aufgebende Mannschaft aus Plauen deutlich. Im zweiten Heimspiel reichte es für den SVH wieder nicht zu einem Sieg. 29:29 stand es nach 60 Minuten. Wie schon vor drei Wochen im ersten Heimspiel gegen den jetzigen Tabellenführer HC Einheit Halle (35:35) konnten die Hermsdorfer auch gegen den Aufsteiger Plauen einen scheinbar komfortablen Vorsprung nicht über die Zeit retten. Bis zur 53. Minute lag der SVH durch Eric Sindermanns Treffer zum 27:23 wiederholt mit vier Toren in Führung. Fast hätte es trotz einiger Phasen in der zweiten Halbzeit, wo kein Tor gelang, zum glücklichen Ende für die Hermsdorfer gereicht. Sechs Sekunden vor Schluss kam Hermsdorf in Ballbesitz. Der lange Pass erreichte den durchstartenden Michael Seime. Der zog zum Tor, setzte aus spitzem Winkel zu einem Dreher an. Der Ball sprang ins Tor. Seime saß neben dem Tor und jubelte, weil er dachte, dass sein Tor zum Sieg reichte. Doch Seimes Gesicht erstarrte zwei Sekunden später, als er mit ansehen musste, wie keine fünf Meter von ihm entfernt die Plauener Spieler und Verantwortlichen wie wild vor Freude auf dem Parkett herum sprangen. Die Schiedsrichter hatten den möglichen 30. Treffer für die Hermsdorfer nicht mehr gegeben. Der Ball war zum Zeitpunkt des Schlusssignals noch nicht über der Torlinie. Deshalb gaben die Spielleiter das Tor nicht mehr. „Schade, ich stand nach dem Pass mit dem Rücken zur Anzeigetafel. Ich konnte nicht mehr sehen, wie viel Sekunden noch zu spielen waren. Sonst hätte ich früher den Abschluss gesucht“, sagte Seime über die letzte Aktion des Spiels. Die Enttäuschung war riesig. Eric Sindermann weinte. Er musste im Kabinentrakt getröstet werden werden von seinem noch verletzten Mitspieler Robert Zehmisch. Sindermann hätte 38 Sekunden vor Schluss mit einem Konter das 30:29 erzielen können. Er warf aus zehn Metern aufs Tor. Der Gäste-Torwart wehrte ab und brachte seine Mannschaft wieder in Ballbesitz. SVH-Trainer Jens Friedrich stellte sich schützend vor seine Mannschaft. „Ich hatte es schon vor einigen Wochen gesagt, wir befinden uns im Umbau. Da kann noch nicht alles funktionieren. In der letzten Saison war unser Trumpf, dass wir eingespielt waren. Dahin wollen wir auch wieder kommen. Das braucht aber seine Zeit.“ Ein Baustein im Konzept von Friedrich ist Daniel Zele. Der Ungar erlebte das Spielende nicht auf der Spielfläche mit. Bei einer Angriffsaktion wurde er vom Plauener Jan Richter gefoult. Der Gästespieler sah Rot, Zele lag minutenlang auf dem Boden und atmete schwer. In der Notaufnahme in Eisenberg wurde bei ihm eine schwere Prellung im Brustbereich diagnostiziert. Zele konnte am Abend das Krankenhaus wieder verlassen. „Wir müssen versuchen, einen Vorsprung cleverer herunter zu spielen. Dann werden wir auch wieder Spiele gewinnen“, sagte Seime.

OTZ/piek

SV Hermsdorf: Liebelt, Harseim – Rudolph,
Fischer (2), Masak (7), Schreck,
Högl, Wendt, Riedel (3), Zele (5), Heilwagen
(1), Sindermann (8), Seime (3)

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