Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorfer gewinnen das Ostthüringenderby gegen den
LSV Ziegelheim deutlich und stellen eine Bestmarke auf. Für den SVH ist es der vierte Saisonsieg, der zweite daheim.
SV Hermsdorf – LSV Ziegelheim 27:20 (14:11)
Hermsdorf Hermsdorfs Handballer haben es den offenbar nicht leiser werdenden Kritikern der letzten Tage und Wochen am Samstag gezeigt.
Der SVH gewann das Ostthüringenderby in der Mitteldeutschen Oberliga gegen den LSV Ziegelheim verdient und am Ende ungefährdet 27:20 (14:11).
Die Mannschaftssitzung vor sieben Tagen unmittelbar nach dem Abpfiff des mit 29:36 verloren gegangenen Heimspiels gegen den HC Burgenland in der Kabine hat seine Wirkung nicht verfehlt. Die 20 Gegentore, die die Hermsdorfer Mannschaft am Samstag zuließen, waren Saisonbestleistung.
„Wir haben sehr konzentriert und geduldig gespielt, wir haben nicht überdreht. Wir haben uns von Minute zu Minute den Gegner zurechtgelegt“, sagte Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich.
In den gesamten 60 Minuten führte der Gast aus Ziegelheim nicht einmal. Nur einmal, als André Heinig nach einer Minute und 19 Sekunden das 1:1 warf, gab es einen ausgeglichenen Spielstand.
Ganz wichtig waren die beiden gehaltenen Siebenmeter von Torhüter Robert Zehmisch. Zehmisch, der nach seiner auskurierten Sprungglenkverletzung sein zweites Saisonspiel absolvierte, verhinderte jeweils den möglichen Ausgleich zum 16:16 (36.) und später zum 17:17 (39.).
Zu diesem Zeitpunkt hatte Hermsdorfs Eric Sindermann nach einer groben Unsportlichkeit Rot gesehen. Für sein unmotiviertes Ballwegschlagen mit dem Fuß nach einem Fehlwurf muss er mit mindestens einer Sperre von zwei Spielen rechnen. Auch ohne den zuletzt angeschlagenen und in einem Formtief befindlichen Sindermann geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr.
Henry Wendt übernahm Verantwortung und warf nach dem Seitenwechsel vier seiner insgesamt fünf Tore. Stefan Riedel stellte seine Qualität am Kreis unter Beweis, als er zwei zurückspringende Bälle im LSV-Tor versenkte. Ziegelheims Spielmacher Steffen Moritz, der lange Zeit am rechten Knie behandelt werden musste, konnte beim 20:22 (50.) bis auf zwei Tore verkürzen. Es blieb das letzte LSV-Tor des Abends. Henry Wendt, Stefan Riedel, Daniel Zele, Jan Heilwagen und Tobias Högl erhöhten bis zum 27:20-Endstand.
Die Freude über den zweiten Heimsieg hielt sich bei Trainer Friedrich jedoch in Grenzen. Eigentlich hätte er um die Wette strahlen können, doch Friedrichs Gesichtszüge ähnelten den Außentemperaturen vor der Hermsdorfer Werner-Seelenbinder-Sporthalle, sie waren ungemütlich, sie wirkten eingefroren. Dafür gibt’s Gründe: Die Störfeuer und die Beleidigungen aus dem Umfeld des Vereins und der Mannschaft machen ihn sehr nachdenklich. „Es tut weh, wenn man mitbekommt, wie einige Leute unsere Arbeit schlecht reden und gegen uns und gegen die Mannschaft Stimmung machen.“ Am 12. Dezember 2007 hatte Jens Friedrich das Amt des Trainers in einer sportlich sehr schwierigen Zeit übernommen. Damals spielte der SVH noch in der Regionalliga Südwest. Friedrich beerbte den glücklosen Udo Lisiewicz aus Leipzig.
OTZ/Jens Henning
SVH: Harseim, Zehmisch – Fischer, Masak (1), Schreck, Högl (6), Wendt (5), Riedel (5), Zele (6), Heilwagen (3), Krüger, Sindermann (1), Seime Spielstenogramm: 6:2 (8.), 7:3 (10.), 7:6 (15.), 9:8 (19.), 11:8 (21.), 11:9 (22.), 13:9 (25.), 14:11 (30.), 16:13 (33.), 16:15 (35.), 17:16 (38.), 18:17 (42.), 19:18 (44.), 20:19 (45.), 22:19 (49.) 22:20 (50.), 27:20 (60.)