Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorfer Mini-Kader kann die Partie in Staßfurt über weite Strecken der 60 Minuten offen gestalten. Zum Punktgewinn oder zu einem Sieg reicht es aber nicht für den Tabellensechsten.
HV Rot-Weiß Staßfurt – SV Hermsdorf 33:27 (16:14)
Staßfurt. Die Handballer des Sportvereins Hermsdorf haben am Samstag ihr Auswärtsspiel in der Mitteldeutschen Oberliga beim HV Rot-Weiß Staßfurt 27:33 verloren.
In der Tabelle hat sich nach dem zehnten von 26 Spieltagen für die Vorzeigemannschaft aus dem Saale-Holzland-Kreis, die zwei Tage zuvor in der Kreisstadt Eisenberg zur „Mannschaft des Jahres 2013“ gekürt wurde, nichts Gravierendes verändert. Der SVH bleibt auf Position sechs mit 10:10-Punkten. Das Verfolgerfeld ist aber näher gerückt. Um auf einen Mittelfeldplatz ins neue Jahr zu gehen, ist im letzten Heimspiel 2013 am kommenden Samstag gegen den punktgleichen LHV Hoyerswerda der fünfte Saisonsieg nötig.
Die ohne Eric Sindermann (für vier Spiele gesperrt nach seiner Roten Karte aus dem Ziegelheim-Spiel), Stefan Riedel (wartet auf einen OP-Termin), Michael Seime (fehlte aus beruflichen Gründen) und Hannes Rudolph (noch verletzt) in die Paul-Merkewitz-Sporthalle nach Staßfurt angereiste Mannschaft bot über weite Strecken eine ordentliche Partie.
Dass es nicht zu einem oder gar zu zwei Punkten reichte, lag an drei Phasen in der Begegnung, wo den Gästen wenig oder fast nichts gelingen wollte.
Da war die Startphase. Der SVH war sofort präsent, führte erst 5:1, dann 7:3. Staßfurt bestrafte Fehler der Gäste in der Vorwärtsbewegung mit einem 6:0-Lauf. Die Rot-Weißen drehten den Spielstand bis zur eigenen 9:7-Führung. Zehn Minuten vor dem Pausenpfiff fingen sich die Gäste wieder, glichen aus (11:11), gingen zweimal mit zwei Toren in Führung beim 13:11 und 14:12.
Dieser Vorsprung konnte nicht mit in die Kabine genommen werden. Staßfurt, das überraschend schlecht in die Saison gestartet war, gehörten die letzten sechs Minuten im ersten Durchgang – 16:14.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit, die Hermsdorfer blieben bis zum Zwischenstand von 18:20 auf Schlagdistanz, vergaben die Gäste vier, fünf verheißungsvolle Wurfsituationen, um mit dem Gegner entweder wieder gleichzuziehen oder wieder selbst in Führung zu gehen. Torhüter Stefan Harseim war in dieser Phase des Spiels auffälligster SVH-Akteur. „Das war ein wenig ärgerlich, dass wir da nicht selbst getroffen haben. Wenn uns da sogar wieder der Führungstreffer gelungen wäre, hätte es vielleicht eine spannende Schlussphase geben können“, sagte Trainer Jens Friedrich.
Als Matthias Krüger, der als einziger gelernter Kreisläufer dabei war, nach 45 Minuten die Rote Karte bekam (Friedrich: „Die Herunterstellung war für meinen Geschmack eine etwas überzogene Entscheidung der Spielleiter.“) und wenig später Rückraumwerfer Daniel Zele mit einem dicken Knöchel verletzungsbedingt ausschied, fehlten den Holzländern die personellen Möglichkeiten.
In der Schlussphase probierte die Hermsdorfer Bank mit einer offensiven 3-3-Deckungsvariante, die Staßfurter noch einmal zu überraschen – ohne Erfolg..
„Wir haben alles versucht. Das Ergebnis von 27:33 hört sich sehr deutlich an. Am Ende ist es aber egal, ob du mit drei oder mit sechs Toren Unterschied verlierst“, sagte Friedrich.OTZ/piek
SVH: Harseim, Zehmisch – Fischer (3), Masak (12), Scheck, Högl (5), Wendt (3), Zele (3), Heilwagen, Lüder (1), Krüger (1)
Jens Henning / 02.12.13 / OTZ