Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Vorm Heimspiel gegen Hoyerswerda herrscht beim SVH ein akuter Spielermangel
SV Hermsdorf – Hoyerswerda (Sa, 19.30 Uhr)
Hermsdorf. Bei den Handballern des SV Hermsdorf ist das eingetreten, wo vor die Verantwortlichen vor der Saison immer gewarnt hatten. Der schon nicht gerade überdimensionierte Spielerkader ist vor dem morgigen Heimspiel gegen den Tabellennachbarn LHV Hoyerswerda noch einmal mächtig zusammen geschrumpft.
Die beiden etatmäßigen Kreisläufer Stefan Riedel (32) und Michael Seime fehlen. Eric Sindermann (23) ist weiter gesperrt. Er könnte frühestens Mitte Januar zum Rückrundenstart gegen die SG GoGo Hornets Goldbach/Gotha wieder auflaufen. Auf die Liste der nicht spielfähigen Akteure kommt jetzt auch noch Rückraumspieler Daniel Zele (21). Zwei Wochen fällt er aus. Die Zahl der gesunden Feldspieler hat sich damit auf sieben reduziert. Das sind Jan Heilwagen (29), Eric Fischer (23), Henry Wendt (22), Tobias Högl (33), Marvin Schreck (26), Matthias Krüger (24) und Ondrej Masak (30). Dazu kommen die beiden Torhüter Robert Zehmisch (26) und Stefan Harseim (29). Möglicherweise wieder zurück melden wird sich der vielseitig im Angriff und in der Abwehr einsetzbare Hannes Rudolph (23). Rudolph musste die vergangenen Wochen pausieren. Er hatte sich in einem Trainingsspiel gegen den Thüringenligisten HBV Jena an der Hüfte verletzt. Rudolph wird aber morgen nur sporadisch zum Einsatz kommen. Wie in Staßfurt wird auch Martin Lüder (22) zum Oberliga-Kader dazustoßen.
Damit die Verantwortlichen nicht allein auf der Auswechselbank Platz nehmen, konnte noch einmal der im Juli 39 Jahre alt gewordene Abwehrspezialist René Opel reaktiviert werden. Opel wurde eigentlich schon feierlich aus dem Kader der ersten Mannschaft verabschiedet. Vor einem halben Jahr hatte er sich bereit erklärt, zusammen mit Ronny Kämnitz die zweite Mannschaft zu trainieren. Opel rückte wenig später in die Rolle des Spielertrainers. Seit Anfang dieser Woche gehört Opel sogar wieder zum Aufgebot der ersten Hermsdorfer Männermannschaft. René Opel könnte sich nach Jens Hartmann und Karsten Oswald zum neuen Feuerwehrmann im Hermsdorfer Handball entwickeln. Und auch Co-Trainer Mario Kühne (30), der in der Vorsaison schon zweimal als Spieler der zweiten Mannschaft in die Bresche sprang, als bei der Hermsdorfer Reserve in den Partien gegen Werratal und Suhl/Goldlauter Personalmangel herrschte, soll morgen mit Sportsachen in der Werner-Seelenbinder- Sporthalle erscheinen.
Was ist diesem Himmelfahrts- Kommando morgen Abend zuzutrauen?
Die Favoritenrolle liegt vor dem Spiel ganz sicher nicht bei den Hermsdorfern. Der Gast aus Hoyerswerda, der im bisherigen Saisonverlauf auswärts noch nichts reißen konnte, wird seine Chance wittern auf den ersten Auswärtspunkt im sechsten Spiel in fremder Halle. Dass die Hoyerswerdaer dennoch punktgleich in der Tabelle sind mit dem SVH, liegt an ihrer beeindruckenden Heimbilanz. Fünf Spiele, fünf Siege, besser kann man in eigener Halle nicht spielen.
Die Heimstatistik der Hermsdorf liest sich (noch) nicht so schön. Mit 6:4-Punkten aus fünf Spielen belegt die Mannschaft in der Heimtabelle bisher Rang acht.
OTZ/Jens Henning