SV Oebisfelde 1895 – SV Hermsdorf (Sa, 18.30 Uhr)
Oebisfelde. Es spricht einiges dafür, dass Hermsdorfs Handballer auf Tabellenplatz sechs in der Mitteldeutschen Oberliga überwintern. Sechster war Hermsdorf auch am Ende der Vorsaison. Personell war die Mannschaft zum damaligen Zeitpunkt deutlich stärker und vor allem breiter aufgestellt.
Vor der morgigen Reise ins 270 Kilometer entfernte Oebisfelde, an der Landesgrenze zu Niedersachsen gelegen, ist der SVH Sechster. Aufschließen oder gar die Hermsdorfer überholen könnten nur der LHV Hoyerswerda oder die HSG Freiberg, die am 21. Dezember im vorgezogenen Punktspiel auf die gegen die HC Burgenland trifft.
Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich vertraut morgen den Spielern, die vor sieben Tagen im Heimspiel gegen den LHV Hoyerswerda beim 27:21 so viel Freude machten. Können aber Tobias Högl, Marvin Schreck und Co. morgen mit einer ähnlich couragierten Abwehrarbeit auch den Tabellendritten Oebisfelde beeindrucken?
Eine Übermannschaft ist wohl der SV Oebisfelde 1895 nicht. Vor sieben Tagen verschenkte die Mannschaft beim 30:30 daheim gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt einen Punkt im Kampf um die Medaillenplätze. Es war nach dem 24:24 gegen Glauchau das zweite Unentschieden im sechsten Heimspiel. Verloren hat der SVO in der eigenen Hans-Pickert-Halle in dieser Spielzeit noch nicht.
Die Top-Teams HG 85 Köthen (27:32) und HC Einheit Halle 05 (31:32) gingen bei ihren Auftritten jeweils leer aus.
Die meisten der Hermsdorfer Spieler wissen, wie man auftreten muss, um in Oebisfelde bestehen zu können. Dreimal gab es in der bisherigen Geschichte der Mitteldeutschen Oberliga schon das Duell in Oebisfelde. In der Vorsaison gewann der SVH 20:19. Das Jahr davor siegte der Gastgeber 29:25. Im Premieren-Jahr der Mitteldeutschen Oberliga, in der Saison 2010/11, triumphierte der SVH 33:29. Von drei Spielen in Oebisfelde zwei gewonnen, diese Auswärtsbilanz kann sich mehr als sehen lassen.
In der Vorwoche beim Heimsieg gegen Hoyerswerda trauten nur sehr wenige der Friedrich-Truppe eine solch überzeugende Leistung zu. Parallelen vorm morgigen Auswärtsspiel sind vorhanden.
Oebisfelde muss gewinnen, um am Spitzen-Duo Köthen und Halle dran zu bleiben. Hermsdorf muss nicht gewinnen, Hermsdorf kann gewinnen. „Wir sind nicht der Favorit“, sagte Friedrich.
Die morgige Partie in Oebisfelde ist die vorletzte der Hinrunde. Am 11. Januar folgt zum Hinrunden-Abschluss noch die Heimpartie gegen TuS 1947 Radis. Gelingt den Hermsdorfern dort ein weiterer Sieg, würde die Mannschaft die erste Halbserie mit 14 Pluspunkten abschließen.
Dass jeder Punktgewinn Gold wert ist in dieser Oberligasaison ist, machen die Punktabstände in der Tabelle deutlich. Der Thüringer Aufsteiger SG GoGo Hornets Goldbach/Gotha als Elfter und damit Viertletzter hat vor dem Wochenende nur drei Zähler weniger als der SVH.
Gewinnen Calbe als Vorletzter und Radis als Drittletzter ihre Heimspiele gegen Freiberg und Hoyerswerda, würde das Feld der abstiegsbedrohten Mannschaften schlagartig noch größer werden.
Jens Henning / 13.12.13 / OTZ