Hermsdorfer suchen Kreisläufer
Handball In der engeren Wahl beim Oberligisten sind ein Spieler aus der Slowakei und aus Ungarn Hermsdorf. Die Handballer des Sportvereins Hermsdorf wollen sich für die Rückrunde in der Mitteldeutschen Oberliga auf der Kreisläufer-Position verstärken.
Teammanager Ralf Johnke bestätigte am Donnerstagabend nach dem Trainingsauftakt des Oberliga-Teams, dass der Verein vielleicht schon bis zum ersten Heimspiel am 11. Januar ab 19.30 Uhr gegen TuS 1947 Radis einen neuen Spieler vorstellen möchte. Er sagte aber auch, dass man nichts überstürzen werde, „zumal es bei Wechseln von Spielern aus dem Ausland auch immer spieltechnische Dinge zwischen den Verbänden zu regeln gibt, die man nicht innerhalb von drei Tagen klären kann.“
Wie OTZ erfuhr, stehen wohl zwei Spieler im engeren Fokus. Es handelt sich um Matej Fazik, einem 32-jährigen Spieler aus der Slowakei und um Balazs Dobos, einem 19-Jährigen aus Ungarn. Der ungarische Spieler, athletisch stark, aber nicht groß gewachsen, trainierte am Donnerstag mit. Entscheidende Erkenntnisse über die tatsächliche Spielstärke des jungen Ungarn waren für die beiden Trainer Jens Friedrich und Mario Kühne kaum möglich, da das Gros der anwesenden Spieler zum Kader der zweiten Mannschaft gehörten. Aus dem Oberliga-Team trainierten nur Marvin Schreck, Jan Heilwagen, Hannes Rudolph und Anschlusskader Martin Lüder mit. Es stand kein etatmäßiger Torwart bereit. Der Spieler aus der Slowakei verfügt über große Spielerfahrung. Er gilt als ausgewiesener Abwehr-Spezialist. Er ist über zwei Meter groß.
Nimmt man die Aussagen der SVH- Verantwortlichen der vergangenen Wochen und Monate, spricht wohl einiges für eine Verpflichtung des Spielers aus Ungarn. Seit Sommer 2013 wird in der Führungsetage des Hermsdorfer Handballs von einer Verjüngung, von einem Neuaufbau und von einem Team für die Zukunft gesprochen.
Die Verpflichtung des Slowaken, der das 30. Lebensjahr überschritten hat, würde da nicht hineinpassen. Wie OTZ am Rande des Trainings erfuhr, kennt Daniel Zele, der seit Sommer 2013 in Hermsdorf spielt, seinen Landsmann. Zele hat im vergangenen halben Jahr auch außerhalb eine sehr erfreuliche Entwicklung genommen. Die anfänglichen Sprach-Barrieren sind viel kleiner geworden. Teammanager Johnke verwies auf die kommende Woche. „Da könnte sich einiges entscheiden.“ Die Kreis-Position ist bei den Hermsdorfern mehr als vakant, da alle drei in Frage kommenden Spieler für diese Position entweder verletzt, angeschlagen oder beruflich abwesend sind.
Stefan Riedel fällt nach erfolgter Schulter-Operation mindestens noch bis Ende Februar aus. Matthias Krüger ist aus beruflichen Gründen bis Ende Februar in Sankt Wendel unterwegs ist und würde nur im Notfall an den Wochenenden bereitstehen. Bei Michael Seime gibt es noch keine Entwarnung für seine Beschwerden im Knie. Vom verbliebenen gesunden Spielerkader haben zuletzt Tobias Högl und Marvin Schreck am Kreis gespielt. Högl ist nominell im Rückraum aktiv, er kann auch die Spielmacher-Position besetzen. Schreck spielt vor allem auf Linksaußen und im linken Rückraum. Durch den Weggang von Eric Sindermann zum Jahreswechsel ist der Rückraum geschwächt.
OTZ/Jens Henning 04.01.2014
Sindermann spielt als Profi in Tunesien
Handball Hermsdorfer wechselt kurzfristig
Hermsdorf. Der Handballer Eric Sindermann (25), der bis Ende November noch das Trikot für den SV Hermsdorf in der Mitteldeutschen Oberliga trug, wird in den nächsten drei Monaten unter Profi-Bedingungen für einen tunesischen Erstligisten um den Afrika-Cup spielen. Das erklärte er gestern am Telefon.
Seit dem 27. Dezember und noch bis heute ist Sindermann in Tunesien. Morgen kehrt er nach Deutschland zurück. Sein tunesischer Agent aus seiner aktiven Zeit 2011 in Saudi-Arabien hatte den Transfer vermittelt. Sindermann wird bis April in der zweitgrößten Stadt Tunesiens, in Sfax, wohnen und trainieren. Sfax war 2005 Austragungsort für die Handball-Weltmeisterschaft der Männer. Nach Ende der tunesischen Meisterschaft will Sindermann entweder im Katar, in Saudi-Arabien oder in den Emiraten weiterspielen.
Eric Sindermann hatte im Sommer 2013 überraschend in Hermsdorf zugesagt. Bis März spielte er als Profi in Norwegen.
Private Gründe führten nach knapp fünf Monaten zum Aus. Eigentlich planten die SVH-Verantwortlichen für die nächsten drei Jahre mit dem Rückraumspieler. Am 23. November absolvierte er gegen Ziegelheim sein letztes Spiel. In der zweiten Halbzeit handelte er sich nach einer Unsportlichkeit die Rote Karte ein. Er wollte den Handball mit dem Fuß gegen die Bande schießen, das misslang. Dafür flog der Ball in Richtung Zuschauer. Das Geschoss traf eine Frau aus Ziegelheim im Gesicht. Sie musste behandelt werden. Sindermann wurde im Nachgang für vier Spiele gesperrt. Die persönliche Sperre läuft am Samstag mit dem Abpfiff der Oberliga-Partie der Hermsdorfer gegen TuS 1947 Radis ab. Die Sperre gilt für alle Spiele in Deutschland.
OTZ/piek 08.01.2014