Feb 15, 10 Jahren ago

Mit dem Rücken zur Wand

Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorf trennen vor dem Wochenende drei Punkte vom ersten Abstiegsrang

HC Einheit Plauen – SV Hermsdorf (Sa, 16 Uhr)

Plauen. Die Tabelle lügt nicht, heißt es im Sport. Für die aktuelle Tabelle in der Mitteldeutschen Oberliga im Männer- Handball stimmt das wohl nicht ganz. Die Hermsdorfer stehen zwar mit 14 Punkten scheinbar sicher auf Rang neun. Die abstiegsgefährdeten Plätze 12, 13 und 14 sind scheinbar noch weit weg. Die sportliche Lage ist aber viel prekärer, als es der momentane Tabellenstand aussagt: Die erste Mannschaft des SV Hermsdorf steckt zehn Spieltage vor Ultimo tief drin im Abstiegskampf. Drei Punkte trennen den SVH vom ersten Abstiegsrang.
„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagte Hermsdorfs Trainer Mario Kühne zu seinen Spielern vor dem Mittwochabend- Training. Kühne wurde in seiner Ansprache noch deutlicher. „Ich habe keine Lust, am letzten Spieltag am 10. Mai nach Radis zu fahren und dort um den Klassenerhalt zu kämpfen.“
Deshalb gab Kühne auch die Marschroute für die kommenden Wochen aus: „Für uns sind die nächsten fünf Spiele entscheidend.“ Das erste dieser fünf Spiele führt die Hermsdorfer morgen zum zwei Punkte schlechteren HC Einheit Plauen. Plauen ist ein Mitkontrahent um den Ligaverbleib. Das Endergebnis am Sonnabend könnte doppelt wichtig sein. Bei Punktgleichheit zweier Mannschaften zählt am Ende der direkte Vergleich. Das Hinspiel endete 29:29.
Nach dem Spiel in Plauen kommt die HSG Freiberg nach Hermsdorf. Es folgen die Partien bei der TSG Calbe (1. März), gegen den Titelanwärter HG 85 Köthen (8. März) und beim HC Burgenland (15. März).
Kühne will die Verantwortung in der Mannschaft auf mehrere Schultern verteilen. Neuer Kapitän ist Ondrej Masak. Sein Stellvertreter ist Jan Heilwagen. Auf dem Spielfeld sieht Kühne die erfahrenen Tobias Högl, Stefan Riedel und Ondrej Masak als die Bindeglieder zwischen dem Trainer und der Mannschaft.
Masak übernahm am Mittwoch auch große Teile des Trainings. Kühne nutzte die anderthalb Stunden zu Einzelgesprächen mit den Spielern. „Ich will hören, woran es liegt, dass es bei uns nicht so läuft. Ich möchte wissen, was sie vielleicht bedrückt, was sie vielleicht auch hemmt in ihren Aktionen“, sagte Kühne.
Wieder im SVH-Tor stand am Mittwoch der Tscheche Petr Nedved. Kühne freute sich. „Wir wollen Petr langsam heranführen. Wie wichtig er ist, wenn er fit ist, weiß jeder in dieser Liga. Wir geben ihm die Zeit, sich wieder in Form zu bringen.“ Der SVH-Trainer rechnet noch in dieser Saison mit Nedveds Rückkehrer auf dem Spielfeld.
Dass sich der Tscheche wohlfühlt in Hermsdorf, zeigt seine Anwesenheit bei jedem Heimspiel. Trotz Verletzung war Nedved jeden zweiten Sonnabend in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle. Er saß hinter dem Tor und fieberte mit bei jeder gelungenen Aktion und ärgerte sich über jeden verworfenen Ball.
Personell wird Mario Kühne bis zum 10. Mai mit dem Spielerkader arbeiten müssen, den er jetzt zur Verfügung hat. Das Winter-Transferfenster für Spielerwechsel schließt am 17. Februar. Kühne hatte noch einmal seine Fühler ausgestreckt, aber vergeblich. Die Hermsdorfer Verantwortlichen werden nicht mehr aktiv auf dem nationalen oder internationalen Spielermarkt.
OTZ/Jens Henning

Pierre Liebelt war Wunschkandidat

Hermsdorf. Der ehemalige
Handball-Torwart Pierre Liebelt aus Jena, der heute 30 Jahre alt wird, war der Wunschkandidat für den Co-Trainer- Posten beim SV Hermsdorf. „Ja, wir haben gesprochen. Ich konnte aber nicht zusagen, weil ich nicht weiß, wohin es mich nach meinem Lehramts-Studium ab September in meiner Referendarzeit hin verschlägt. Das kann Stadtroda oder Jena sein, das kann aber auch Altenburg sein“, sagte der Sportfreund gestern. Liebelt half zu Saisonbeginn aus beim SVH, als das Torhüter-Duo Petr Nedved und Robert Zehmisch ausfiel. Liebelt ist Inhaber der B-Lizenz, der zweithöchsten Trainerlizenz. Mit dem Hermsdorfer Cheftrainer Mario Kühne ist Pierre Liebelt auch privat sehr gut befreundet. OTZ/piek

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