Handball Männer, Oberliga: Trainer Kühne reagiert morgen auf die letzten Leistungen nach dem Wiederanpfiff
SV Hermsdorf – HSG Freiberg (Sa, 19.30 Uhr)
Hermsdorf. Das morgige Heimspiel der Hermsdorfer Handballer in der Mitteldeutschen Oberliga gegen die HSG Freiberg hat oberste Priorität. „Wenn wir gewinnen, wäre das wichtig, weil die restlichen acht Spiele keinen Deut einfacher werden“, sagte Hermsdorfs Trainer Mario Kühne (30).
Eine erneute Heimniederlage, es wäre die vierte, wollte sich Kühne gestern gar nicht ausmalen oder gar vorstellen. Der Trainer holte tief Luft und sagte: „Tja, wenn wir verlieren, dann stecken wir nicht mehr nur mit der Hüfte in der Sch…, sondern bis zum Kinn.“
Drastischer kann man die Ausgangslage vor einem Heimspiel kaum beschreiben. Die Hermsdorfer stecken im Abstiegsschlamassel. An seiner Ansage, die Mannschaft in der Halbzeitpause nicht in die Kabine zu schicken, hält Kühne fest. „Wir werden uns einen Ort in der Halle suchen, wo wir über die ersten 30 Minuten kurz sprechen. Dann werde ich sicher zwei, drei taktische Anweisungen geben. So wie ich das auch in der Kabine gemacht hätte. Das muss einfach reichen.“ Dass die Beschallung über die Hallenlautsprecher mit Musik läuft, darin sieht Kühne kein Problem. „Ich denke, ich habe dann immer noch so ein Organ, dass mich die Spieler genau verstehen.“ Der Hermsdorfer Trainer reagiert mit dieser außergewöhnlichen Maßnahme auf die zuletzt schwachen Leistungen seiner Spieler zu Beginn der zweiten Halbzeit. Das Fass zum Überlaufen brachte die Startphase vor sieben Tage in Plauen. Nach einer 15:6-Pausenführung kamen die Hermsdorfer Spieler wie umgewandelte aus der Kabine zurück. Nicht viel anders war die Situation vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den HC Glauchau/ Meerane. Da schienen die Weichen beim Halbzeitpfiff auf Heimsieg schon gestellt. Es folgte die Pause, es folgte der immer noch nicht zu erklärende Leistungseinbruch bei Wiederanpfiff. Ähnliche Anzeichen gab es für Kühne auch schon im Heimspiel gegen Goldbach. „Das Spiel konnten wir zum Glück noch für uns gestalten. Auch damals hatten wir schon eine ganz schlechte Phase erwischt.“
Der 18. Spieltag hält weitere interessante Duelle bereit, die Ergebnisse dürften auch in Hermsdorf sehr aufmerksam registriert werden. Nach Ziegelheim muss die SG GoGo Hornets. Anwurf ist 17.30 Uhr. In Plauen kommt es bereits ab 16 Uhr zum Aufsteigerduell mit Calbe und Hoyerwerda erwartet ab 17.30 Uhr den SV Oebisfelde. Die SG GoGo Hornets, der HC Einheit Plauen, die TSG Calbe und der LHV Hoyerwerda sind direkte Tabellennachbarn des SV Hermsdorf. Das Quintett, das vor dem Wochenende die Plätze neun bis 13 einnimmt, trennt nur vier Punkte. Die Ergebnisse der Partien in Ziegelheim, Plauen und Hoyerwerda stehen bereits fest, bevor die Partie in Hermsdorf angepfiffen wird. Ob das ein Vorteil ist oder nicht, darauf können nur die Spieler im SVH-Trikot eine Antwort geben.
Personell kann Mario Kühne fürs morgige Freiberg-Spiel die bestmögliche Besetzung vermelden. Stefan Riedel (32), dessen Einsatz bis Mittwoch fraglich war, kann spielen. Auch Henry Wendt (22), der nach dem Oebisfelde- Spiel über Schmerzen im rechten Wurfarm klagte, sitzt auf der Bank.
OTZ/Jens Henning