Handball Männer, Oberliga: Hermsdorfer besiegen Freiberg und vergrößern Punktabstand zu den Verfolgern
SV Hermsdorf – HSG Freiberg 28:26 (12:15)
Hermsdorf Die Handballer des SV Hermsdorf wussten am Sonnabend nach dem Abpfiff des Heimspiels gegen die HSG Freiberg sofort um die Bedeutung ihres 28:26-Heimsieges.
„Das war heute überlebenswichtig“, sagte SVH-Torwart Robert Zehmisch. Rechtsaußen Jan Heilwagen stempelte den Erfolg sogar zu einem „Acht-Punkte-Sieg.“
„Das war für uns kein Zwei- oder Vier-Punkte-Spiel, sondern ein Acht-Punkte-Spiel. Wenn man auf die anderen Ergebnisse schaut, war für uns heute verlieren verboten“, sagte Heilwagen.
Mit dem siebten Saisonsieg konnten die Hermsdorfer den Abstand auf die beiden Verfolger LHV Hoyerswerda und TSG Calbe, die ihre Spiele gegen den SV 1895 Oebisfelde (30:31) und bei Einheit Plauen (31:36) verloren, nach dem 18. Spieltag vergrößern.
Im Vergleich zu den Spielen gegen Glauchau und Plauen lagen die Hermsdorfer zur Halbzeit nicht deutlich in Führung, sondern beim 12:15 mit drei Toren zurück. Hermsdorfs Trainer Mario Kühne ließ sich trotzdem nicht abhalten, auf den Weg in die Kabine zu verzichten. Die Hermsdorfer Mannschaft verbrachte die Pause in der Ecke der Sporthalle. Fünf Minuten und 44 Sekunden dauerten die lauten Ansagen von Trainer Kühne und von Co-Trainer Lutz Klecha. Dann startete die zweite Halbzeit – und der Griff von Kühne in die Trickkiste fruchtete. Schrecks Tor zum 18:18 (42.) brachte den Ausgleich. Freiberg, das sehr offensiv deckte, musste zwei Minuten später den ersten Rückstand seit dem 1:2 (4.) hinnehmen. Torschütze war ein Spieler, den wohl kaum einer auf der Rechnung hatte. Henry Wendt kam nach einer zweimonatigen Verletzungspause in der 41. Minute für Stefan Riedel auf die Spielmacher-Position. Und Wendt sah die Lücke, nutzte sie und traf zum 20:19.
Es folgte, wie fast immer in den vergangenen Jahren, wenn Hermsdorf zur Aufholjagd ansetzte, eine dramatische Schlussphase mit ausgeglichenen Spielständen. Keine Mannschaft konnte sich mit mehr als einem Tor absetzen – bis zur 56. Minute. Da ließ Daniel Zele die Hermsdorfer mit seinem zehnten Tor zum 26:24 noch lauter jubeln. Als Freibergs Linksaußen 90 Sekunden vor Schluss auf 25:26 verkürzte, verfolgten die meisten der 400 Zuschauer das Spiel im Stehen.
Es liefen die letzten 60 Sekunden der Partie. Und wieder war es Wendt, der mit seinem zweiten Tor im Spiel den Sieg einläutete. Heilwagen klaute wenig später den Gästen den Ball und vollendete zum 28:25. Das 26. Tor der Freiberger war noch eine statistische Notiz. „Ich freue mich, dass ich der Mannschaft heute helfen konnte. Eigentlich war ja gar nicht vorgesehen, dass ich im Angriff spiele. Ich bin unheimlich stolz auf die Truppe. Sicherlich klappte nicht alles. Wir haben aber heute als Mannschaft gekämpft und sind dafür mit zwei Punkten belohnt worden“, sagte Wendt nach der Partie
Für Trainer Kühne war der Sieg ein weiteres Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Klassenerhalt. „Die Freiberger haben es uns heute nicht leicht gemacht. Es war viel Kampf dabei. Das hatte ich aber auch genauso erwartet.“ OTZ/Jens Henning
SVH: Harseim, Zehmisch – Rudolph, Fischer, Masak (4), Schreck (4), Högl (1), Fazik (1), Wendt (2), Zele (10), Opel, Heilwagen (5), Seime (1)