Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorfer unterliegen auch beim Aufsteiger TSG Calbe
TSG Calbe – SV Hermsdorf 25:22 (10:14)
Calbe. Die Hermsdorfer Handballer konnten ihren schwer erkämpften Heimsieg aus der Vorwoche gegen die HSG Freiberg nicht vergolden. Am Sonnabend kassierte der SVH beim Oberliga- Aufsteiger TSG Calbe eine 22:25-Niederlage. Calbe kann nach dem Sieg wieder Hoffnung auf den eigenen Ligaverbleib schöpfen. Die TSG schob sich als Tabellenvorletzter näher an die ersten Nichtabstiegsplätze heran.
Von den direkten SVH-Verfolgern konnte auch die SG Go- Go Hornets durch ein 22:20 gegen den LHV Hoyerswerda doppelt punkten. Drei Punkte den ersten Abstiegsplatz Vorsprung, vier sind es auf den zweiten. Wie schon vor zwei Wochen beim Spiel beim HC Einheit Plauen (23:24) war auch die Niederlage in Calbe völlig unnötig gewesen. Wie in Plauen lag Hermsdorf zur Halbzeit vorn – diesmal waren es beim 14:10 allerdings nur vier Treffer. Wieder war dieser Zwischenstand nach 30 Minuten nur eine schöne, aber am Ende völlig unbedeutende Momentaufnahme.
Die Hermsdorfer machten einen schon leicht taumelnden Gegner stark durch die schnellen Abschlüsse in der Vorwärtsbewegung. Das Angriffsspiel ähnelte phasenweise einem Basketballspiel, wo nach einer bestimmten Zahl an Sekunden der Abschluss gesucht werden musste. „Wenn wir einen zuvor schwer erkämpften Ball nach gefühlten 15 Sekunden wieder herschenken, weil wir ohne Druck aufs Tor werfen wollen, baut man mit so einer Spielweise auch einen Gegner wie Calbe wieder auf“, sagte Hermsdorfs Trainer Mario Kühne. Nach 45 Minuten hatte Calbe mit dem Tor zum 17:17 den Ausgleich geschafft.
Bis in die Schlussminuten hinein war es ein offener Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die Heimmannschaft, „die sich in einen Rausch gespielt hat und die sich auf Grund der hohen kämpferischen Einstellung den Sieg verdiente“, sagte der SVH-Verantwortliche.
Das Wort vom Abstieg will Mario Kühne eigentlich nicht in den Mund nehmen, „bei noch sieben Spielen und beim Blick auf das Restprogramm der anderen Mannschaften sollten wir uns aber schon mit dem Thema beschäftigen. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass wir in den letzten Spiele auch gegen Mannschaften Punkte holen müssen, die wir nicht unbedingt vorher mit auf der Rechnung hatten.“
Nächster Heimspielgegner ist die HG 85 Köthen, einer der drei Meisterschaftsanwärter. Die Hermsdorfer hätten längst alles klar machen können in Sachen weitere Zugehörigkeit zur Mitteldeutschen Oberliga. Doch in den vergangenen Wochen gab die Mannschaft sechs Punkte leichtfertig her. Neben den Spielen in Plauen und jetzt Calbe standen auch im Heimspiel gegen den HC Glauchau/Meerane nach komfortabler Halbzeit-Führung die Zeichen auf Sieg. „Mit den sechs Punkten stünden wir jetzt bei 22 Zählern. Das wäre Platz sechs. Ich weiß, dass es nichts bringt, verlorenen Punkten nachzutrauern. Ich will aber nur aufmerksam machen, dass wir selbst daran Schuld sind, dass wir so massiv unter Druck stehen“, sagte Kühne.
OTZ/piek
Hermsdorf: Harseim, Zehmisch – Rudolph, Fischer (5), Masak (6), Schreck (2), Högl (4), Fazik, Wendt (1), Riedel, Zele (3),Opel, Heilwagen (1).