Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorf kommt zu einem ungefährdeten Sieg beim Schlusslicht in Ziegelheim.
LSV Ziegelheim – SV Hermsdorf 20:30 (7:14)
Ziegelheim. Hermsdorfs Handballer stehen ganz dicht vorm Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga.
Mit dem ungefährdeten 30:20-Erfolg am Sonnabend beim Tabellenletzten und feststehenden Absteiger in die Thüringenliga, LSV Ziegelheim, schraubte die Mannschaft von Trainer Mario Kühne das eigene Punktekonto auf 21 hoch.
Auf die gefährdeten Tabellenränge zwölf und 13 sind es vier Spieltage vor Schluss schon acht Punkte. Hermsdorf müsste alle Spiele verlieren und die TSG Calbe und der LHV Hoyerswerda müssten alles gewinnen. Theoretisch scheint das möglich, praktisch wohl nicht mehr.
Um auch rechnerisch allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, brauchen die Hermsdorfer am Sonnabend im nächsten Heimspiel gegen Rot-Weiß Staßfurt noch einen Punkt.
Mit einem Punkt will sich aber Jan Heilwagen, stellvertretender Kapitän der Hermsdorf, nicht begnügen. „Die Ausgangslage ist wie gemalt für uns. Wir brauchen noch den Punkt. Wir haben ein Heimspiel. Wenn wir Staßfurt besiegen, können wir den Deckel drauf machen. Dann blieben wir auch in der nächsten Saison in der Mitteldeutschen Oberliga.“
Heilwagen war in Ziegelheim mit neun Toren bester Werfer beim SVH zusammen mit Daniel Zele.
„Ich weiß nicht, wie viele Tore ich geworfen habe, das ist mir auch am Ende egal. Wichtig war der Sieg. Nur der zählt für mich“, sagte Heilwagen.
Nur in der Startphase durfte das Schlusslicht Ziegelheim vom ersten Heimsieg der Saison träumen, als der LSV 6:4 führte. Mit der Halbzeit-Sirene und der 14:7-Führung durften sich die 60 mitgereisten Fans aus Hermsdorf schon auf eine angenehme Heimreise einstimmen.
Der zweite Durchgang verlief vom Ergebnis beim 16:13 zwar viel knapper und ausgeglichener, von einer spannenden oder dramatischen Schlussphase war das Spiel aber meilenweit entfernt, zu klar waren die Rollen verteilt.
Bei aller Freude über den 30:20-Sieg sah Hermsdorfs Trainer Mario Kühne noch Kritikpunkte. „Wir hätten noch klarer gewinnen können. Wir hätten mehr als 30 Tore werfen können und wir hätten wohl auch unter 20 Gegentoren bleiben können. So schön der Sieg klingt, es gab aber schon noch Reserven.“
Dass die Hermsdorfer bis zum letzten Spieltag noch erfolgreich sein wollen, zeigt eine Wette zwischen dem Trainer und der Mannschaft. Den Inhalt der Wette wollte Kühne nicht verraten. Nur so viel sickerte durch, dass die Hermsdorfer bis zum Saisonende kein Spiel mehr verlieren wollen.
In den Schlussminuten in Ziegelheim durfte Petr Nedved ins SVH-Tor. „Wir hatten vorher alles abgesprochen. Petr ist extra angereist, weil Robert Zehmisch im Bett liegt. Ich habe zu ihm gesagt, er soll ruhig machen. Er soll einfach wieder Wettkampf-Luft schnuppern“, sagte Kühne über das Saisondebüt des Torhüters.
Der tschechische Sportfreund hatte sich in der Saisonvorbereitung beim 5. Holzlandcup in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf im letzten Turnierspiel gegen die HSG Freiberg am rechten Knie verletzt.
Hannes Rudolph und Rene Opel waren mit in Ziegelheim, wurden aber nicht aufs Spielprotokoll geschrieben, um sie für mögliche Einsätze in der zweiten Mannschaft nicht festzuspielen.
SVH: Harseim, Nedved – Fischer (2), Masak, Scheck (5), Högl, Fazik, Riedel (3), Zele (9), Heilwagen (9), Seime (2)
Jens Henning / 31.03.14 / OTZ