Apr 5, 10 Jahren ago

Staßfurt bittet zum Tanz

Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorf will noch vier Punkte. Gäste bringen beste Rückrunden-Bilanz mit.

SV Hermsdorf – HV RW Staßfurt (Sa, 19.30 Uhr)

Hermsdorf. Noch vier Punkte will Hermsdorfs Handball-Trainer Mario Kühne (30) aus den restlichen vier Partien der Mitteldeutschen Oberliga holen. Klappt das, würden die Hermsdorfer nach dem 26. und letzten Spieltag bei 25 Zählern stehen. Dann hätten sie nach der Vorsaison, wo es der SVH sogar auf 27 Punkte brachte, die zweitbeste Oberliga-Saison gespielt. In den ersten zwei Oberliga-Jahren 2010/11 und 2011/12, als der SV Hermsdorf jeweils Tabellenachter wurde, waren es 24 Punkte.
Dass die Spieler wie Ondrej Masak (31), Jan Heilwagen (29), Tobias Högl (33) und Co dazu in der Lage sind, mindestens noch zwei der vier Partien zu gewinnen, bewiesen sie vor drei Wochen mit dem 31:25-Heimsieg gegen die Spitzenmannschaft HG 85 Köthen. Kühnes größtes Problem sind möglicherweise gar nicht mal die vier Gegner HV Rot-Weiß Staßfurt (morgen), LHV Hoyerswerda (12. April), SV Oebisfelde 1895 (26. April) und TuS 1947 Radis (10. Mai). Das größte Problem ist wahrscheinlich die Bereitschaft der Spieler, sich noch einmal von der ersten bis zur letzten Minuten für den Erfolg zu schinden und zu quälen.
Kühne könnte das verstehen: „Die Saison war schließlich lang, die Saison hat alle geschlaucht. Die Spieler sind ein Stück weit auch kaputt.“ Kann der ausgewiesene Taktik- Fuchs zusammen mit seinem Co-Trainer Peter Wolter (51) trotzdem morgen Abend seine Spieler zu einhundert Prozent motivieren, um den einen Punkt, der noch nötig ist zum sicheren Klassenerhalt, zu holen? Der Tabellenstand und das Restprogramm der Mitkontrahenten machen das Vorhaben nicht einfacher: Die 21 Punkte, die die Hermsdorfer Mannschaft hat, sollten eigentlich schon reichen für den Klassenerhalt.
Die Mannschaften aus Calbe und Hoyerswerda, die auf den gefährdeten Plätzen zwölf und 13 stehen, bräuchten ein kleines Wunder: Sie müssten jeweils alle vier Spiele gewinnen. Das kann unter normalen Umständen nicht mehr gelingen. Kühnes Ansprache am Mittwoch im Training vor den Spielern war klar, war eindeutig. „Für uns geht es in den letzten vier Spielen auch um die Außendarstellung. Wir haben uns seit dem Köthen-Spiel bei den Zuschauern viel Kredit erworben. Diesen Kredit dürfen wir nicht wieder leichtfertig verspielen“,waren seine Worte. Den morgigen Gegner aus Staßfurt stellt Kühne auf eine Stufe mit den drei Top-Teams aus Halle, Köthen und Oebisfelde.
„Man muss doch nur auf die Rückrunden-Tabelle schauen? Staßfurt steht auf Platz eins. Das sagt wohl alles aus, was uns am Sonnabend für ein heißer Tanz erwartet. Wer weiß, wo das Team stehen würde, hätten sie in der Hinrunde nicht so viele Punkte verschenkt“, sagte der SVH-Verantwortliche.
Die Spielweise der Staßfurter sei kompakt und kompromisslos in der Deckung. Im Spiel nach vorn können sie sowohl über Konter als auch durch einen variablen Positionsangriff Torgefahr entwickeln. Staßfurts Trainer Uwe Mäurer hat offenbar die Heißsporne wie Sebastian Rettig und Nils Hähnel im Griff, die in der Vergangenheit ab und an mit Disziplinlosigkeiten die Mannschaft entscheidend schwächten.
Personell vertraut Kühne dem Kader vom erfolgreichen Spiel vor sechs Tagen in Ziegelheim. Torwart Robert Zehmisch (27) ist nach seinem grippalen Infekt wieder dabei, dafür pausiert Petr Nedved (35). René Opel (39) und Hannes Rudolph (23) werden nur im Notfall aufs Spielprotokoll geschrieben. Beide sollen der zweiten Mannschaft im Kampf um den Landesliga-Verbleib helfen.

OTZ/Jens Henning

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