Apr 8, 10 Jahren ago

Vierzig Minuten verschlafen

Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorfer können noch nicht den Klassenerhalt feiern

SV Hermsdorf – Rot-Weiß Staßfurt 8:16 (25:29)

Hermsdorf. Die insgeheim erhoffte Nichtabstiegsfeier musste ausfallen am Sonnabend. Die Hermsdorfer Oberliga-Handballer verloren nicht nur ihr vorletztes Heimspiel gegen die beste Rückrundenmannschaft aus Staßfurt 25:29.
Der LHV Hoyerswerda, nächster SVH-Gegner, konnte sich durch einen Auswärtssieg in Ziegelheim selbst weiter die Option offenhalten, doch noch die Klasse zu halten. Zwischen Hermsdorf und den Drittletzten Hoyerswerda liegen drei Spiele vor Schluss sechs Punkte. Hoyerswerda muss am Sonnabend im Rückspiel gegen Hermsdorf nicht nur gewinnen, sondern auch die 21:27-Hinspiel-Niederlage korrigieren. Der LHV braucht einen Sieg mit mehr als sieben Toren Differenz. Gewinnt Hoyerswerda nur 26:21, wäre Hermsdorfer gerettet, da bei Punktgleichheit zuerst die Spiel gegeneinander zählen.
Der Sieg der Staßfurter war verdient, sagte Hermsdorfs Co-Trainer Peter Wolter nach dem Abpfiff. „Wir haben die erste Halbzeit komplett und auch die Startphase der zweiten Halbzeit verschlafen. Wir lagen mit neun Toren hinten, das kannst du gegen eine solch kompakte und robuste Mannschaft nicht aufholen“, sagte Wolter. Der Verantwortliche meinte die Phase, als der Gegner 22:13 (39.) vorn lag. Fast hätten es die Hermsdorf doch noch geschafft. Innerhalb von vier Minuten verkürzten die Hermsdorfer von 18:26 (48.) auf 23:27 (52.). Ein Genie-Streich von Tobias Rindert, der mit einem Rückhandwurf vom Kreis SVH-Torwart Robert Zehmisch überwand, ersparte den Staßfurtern möglicherweise eine dramatische Schlussphase. Ein Garant für den Auswärtssieg war Rot-Weiß-Torwart Patrick Tuchen. Er fing nicht nur den Siebenmeter von Ondrej Masak, er wehrte auch den freien Ball von Marvin Schreck ab. Wenn beide Bälle ins Tor gegangen wären, hätte es schon in der 56. Minute 25:28 gestanden. Staßfurts Trainer Uwe Mäuer, der vor 20 Jahren zur Mannschaft des VfL Gummersbach gehörte, die in Hermsdorf bei einem Freundschaftsspiel auflief, kam aus dem Kopfschütteln und Schimpfen nicht mehr heraus. Wie konnte seine Mannschaft den komfortablen Vorsprung fast noch verspielen? Die taktische Maßnahme der Heimmannschaft, erst Christoph Frank und Nils Hähnel, am Schluss sogar auch noch Sebastian Retting eng zu decken, reichte nicht mehr zum erhofften Punktgewinn.
Einen ähnlichen schlechten Job, wie die Hermsdorfer in den ersten 40 Minuten, machten die zwei Leipziger Spielleiter, meinte Wolter. „Bei einigen Szenen haben sie jegliches Fingerspitzengefühl vermissen lassen. Ich will aber auch klar sagen, dass das nicht spielentscheidend war. Das Spiel haben einzig und allein wir selbst verloren, weil wir Staßfurt zu einfache Tor erlaubten und wir zu viele Bälle weggeworfen haben.“

OTZ/piek

SVH: Zehmisch, Nedved, Harseim – Fischer(3), Masak (9), Schreck (3), Högl (4), Fazik (1), Wendt, Zele (3), Opel, Heilwagen (1), Seime (1).

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