Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorf kann mit Sieg noch Siebter und Thüringens Nummer eins werden
SV Hermsdorf-SV Oebisfelde (Sa, 19.30 Uhr)
Hermsdorf. Das Saisonziel ist erreicht. Hermsdorfs Handballer bleiben auch in der kommenden Saison in der Mitteldeutschen Oberliga. Es wird die fünfte Saison in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands. Hermsdorf gehört zu den Gründungsmitgliedern der im Sommer 2010 gegründeten Spielklasse der Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Da könnte man eigentlich meinen, das morgige Heimspiel ab 19.30 Uhr in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle gegen den Tabellendritten SV Oebisfelde wäre ein völlig bedeutungsloses, ein unwichtiges.
Hermsdorfs Trainer Mario Kühne sieht das ganz anders: „Für uns ist es das letzte Heimspiel der Saison. Wir wollen uns mit einem Sieg von den Zuschauern verabschieden.“
Sollte das klappen mit dem siebten Heimsieg, könnten die Hermsdorfer, die vor dem Wochenende auf Position neun liegen, sogar noch vom siebten Tabellenrang im Endklassement träumen. Den hat TuS 1947 Radis inne. Radis ist der letzte Punktspielgegner des SVH am 10. Mai.
Sollte Hermsdorf morgen gewinnen, hätte die Mannschaft die zweitbeste Saison in der Oberliga gespielt. In den Jahren 2011 und 2012 kam die Mannschaft jeweils auf 24 Punkte. Im Vorjahr waren es sogar 28. Diese Marke kann der aktuelle Jahrgang nicht mehr erreichen bei nur noch zwei ausstehenden Spielen.
Mit einem Heimsieg könnte Hermsdorf auch Verfolger SG GoGo Hornets auf Distanz halten und den inoffiziellen Titel der bestplatzierten Thüringer Mannschaft feiern.
Für einen Spieler im SVH-Trikot wird die Partie zur Abschiedsvorstellung: für den 32 Jahre alten Torwart Christian Szlapka. „Ich habe mich für ihn stark gemacht, dass er gegen Oebisfelde noch einmal hält. Szlappi hat uns in den vergangenen Jahren immer ausgeholfen. Wenn wir ihn gebraucht haben stand erbereit. Diesen Abschied hat er sich verdient“, sagte Kühne. Das Torwart-Trio bilden morgen Stephan Harseim (29), Petr Nedved (35) und Christian Szlapka.
Robert Zehmisch (27), der vierte Torwart, wird aussetzen. Angeschlagen ist Mannschaftskapitän Ondrej Masak (31). Für ihn rückt Linkshänder Eric Fischer (24) in den halbrechten Rückraum. Möglicherweise wird es nicht die einzige Änderung sein, die Kühne vornehmen wird. „Wir wollen die letzten zwei Spiele auch nutzen, um für die neue Serie zu testen. Was gibt es Schöneres für einen Spieler, wenn er sich gegen eine Spitzenmannschaft wie Oebisfelde beweisen darf.“ Staffelsieger kann Oebisfelde nicht mehr werden. Es spricht alles für die HG 85 Köthen. Der Mannschaft reicht ein Unentschieden gegen Plauen, um den Staffelsieg und den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zumachen.
Verfolger HC Einheit Halle hat als Tabellenzweiter drei Zähler Rückstand. In den direkten Duellen, die bei Punktgleichheit zählen, liegt Köthen nach dem 25:25 (H) und 26:25 (A) vorn. Für den SV Oebisfelde geht es in Hermsdorf um die Absicherung des dritten Tabellenplatzes. Dass der SVO so weit vorn steht, hat Kühne nicht überrascht. „Das ist eine homogene Mannschaft. Sie sind für mich am Sonnabend auch favorisiert.“
OTZ/Jens Henning