Handball Männer, Oberliga: Die Hermsdorfer erwarten morgen Zwickau. Jan Heilwagen glaubt an zwei Punkte.
ZHC Grubenlampe(Sa, 19.30 Uhr)
Was war das für ein verrückter zweiter Spieltag voriges Handball-Wochenende! Sechs der sieben Partien in der Mitteldeutschen Oberliga endeten unentschieden oder mit einem Tor Differenz. Nur das 24:28 von Grubenlampe Zwickau gegen die HC Glauchau/Meerane sprengte die Statistik.
Morgen ist Grubenlampe Zwickau Gegner für die Hermsdorfer. Die Zwickauer, bisher noch ohne Punkt, bringen den Ex-Hermsdorfer Ondrej Masak (31) mit. Ob der Linkshänder, der zuletzt in Hermsdorf sogar das Amt des Mannschaftskapitäns begleitete, auch spielt, ist offen. Er sah im Spiel gegen Freiberg in der Startphase die Rote Karte mit zusätzlichem Schiedsrichterbericht. Sein Verein hat offenbar Einspruch gegen das Urteil eingelegt. Einer, der Ondrej Masak gut kennt, ist Hermsdorfs Rechtsaußen Jan Heilwagen (noch 29). „Ondra ist ein super Typ. Auch nach seinem Wechsel nach Hermsdorf telefonieren wir oft, treffen uns“, sagte Heilwagen. Für die 60 Minuten wird Heilwagen diese Freundschaft ausblenden. „Da geht es nur um den Sport. Ich denke, wenn Ondra spielen sollte, wird er genauso denken.“
Die Zwickauer, die im Sommer den Aufstieg in die vierthöchste Liga schafften, haben sich schon jetzt in der Saison-Bilanz 2014/15 verewigt. Sie waren am ersten Spieltag dabei, als sie bei der HSG Freiberg nach 60 Minuten mit sage und schreibe 43:46-Toren verloren. 89 Tore in einem Punktspiel, das ist ein unglaublicher Wert.
Das Gesicht von Grubenlampe Zwickau hat sich nach dem Aufstieg verändert. Mit Shinnosuke Uematsu (39) trainiert ein Japaner die Mannschaft. Uematsu hat fast 30 Punktspiele beim Zweitbundesligisten EHV Aue absolviert. Nicht mehr dabei ist der in Hermsdorf bekannte Matthias Zänsler (29). Neben Ondrej Masak haben die Zwickauer drei weitere Spieler aus Tschechien verpflichtet – den Torhüter Josef Pour (29), den Rückraumspieler Adam Krejcirik (24) und den Linksaußen Martin Vala (26).
Punktspiele zwischen Hermsdorf und Zwickau gab es noch nie. Zuletzt trafen sich beide Vereine regelmäßig in der Saisonvorbereitung bei Testspielen. „Punktspiele sind etwas völlig anderes. Deshalb haben die Erkenntnisse von damals nur wenig Substanz, zumal sich die Mannschaft aus Zwickau ja auch verändert hat“, sagte Heilwagen.
Der Hermsdorfer Flügelflitzer erwartet morgen wieder einen Handball-Krimi. „Für die Zuschauer ist das natürlich schön, wenn auch zu Beginn der Schlussminute noch kein Sieger feststeht. Als Spieler, der auf der Platte steht, wünscht man sich dagegen schon Partien, die am Ende nicht so hektisch und aufregend sein. Aber was soll’s. Das macht am Ende unseren Sport so attraktiv und einmalig.“
Die Hermsdorfer wollen morgen ihren ersten Saisonsieg feiern. Dann stünden sie nach drei Spieltagen bei drei Punkten. Jan Heilwagen versprühte Zuversicht: „Gegen Halle zum Auftakt war mehr möglich für uns. In Plauen hätten wir auch gewinnen können. Die zwei Punkte am Sonnabend gegen Zwickau wären extrem wichtig, um etwas ruhiger in die nächsten Spiele gehen zu können.“
Für Heilwagen wäre der morgige Tag mit einem Sieg ein schöner: Er wird am Spieltag 30 Jahre alt.