Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorfer wollen morgen gegen Neuling SG Spergau den dritten Sieg in Folge. SV Hermsdorf – SG Spergau (Sa, 19.30 Uhr).
Hermsdorf. Mit der SG Spergau stellt sich morgen der dritte Aufsteiger in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf vor. Die bisherige Saisonbilanz der Hermsdorfer gegen die Liga-Neulinge ist ausgeglichen. Gegen Grubenlampe Zwickau unterlag der SVH 24:28, gegen die HSG Werratal gab es beim 35:28 einen klaren Sieg.
SVH-Trainer Mario Kühne warnte eindringlich vor der Mannschaft aus Spergau. „Man muss sich nur mal die Auswärtsergebnisse von Spergau anschauen. Da kann man erahnen, was uns am Sonnabend erwartet. Das waren alles knappe Spielausgänge. Die haben immer 32 und mehr Tore erzielt. Wir müssen eine ähnliche Leistung abliefern, wie in der Vorwoche gegen Radis“, sagte Kühne.
Die Spergauer haben bisher einige Superlative abgeliefert: Sie verfügen über den drittbesten Angriff der Liga mit 267 geworfenen Toren. Hermsdorf hat nur 228-mal getroffen. Dass die SG Spergau aber nur Drittletzter ist, liegt am Abwehrverhalten. Die 308 Gegentore sind der zweitschwächste der Liga.
Die Hermsdorfer Torleute mussten dagegen nur 223-mal den Ball aus dem eigenen Tor holen. Das ist nach Plauen der zweitbeste Wert.
Sollten die Hermsdorfer auch gegen Spergau gewinnen, hätten sie nicht nur eine kleine Serie mit drei Siegen hintereinander. Sie würden auch ihr Punktekonto auf 11:7 verbessern. Dann wären die Hermsdorfer zwar laut Kühne immer noch nicht im Soll, die Niederlage gegen Zwickau hängt ihm immer noch nach und konnte auswärts noch nicht mit einem Überraschungserfolg ausgeglichen werden, „dann hätten wir aber zumindest eine ordentliche Bilanz. Das wäre dann schon ganz passabel.“
In der aktuellen Oberliga-Saison scheint alles möglich. Bis auf Liga-Primus HC Glauchau-Meerane, der mit acht Siegen unangefochten den Platz an der Sonne einnimmt und schon jetzt fünf Punkte Vorsprung auf Drittliga-Absteiger Aschersleben hat, kann wohl jeder gegen jeden gewinnen, aber auch verlieren.
Die Hermsdorfer sind Tabellenachter. Hätten sie aber nur zwei Zähler mehr, wären sie schon Dritter. Kühne kennt auch diese Zahlenspielereien. „Na klar wäre das schön. Andererseits sollten wir nie den Blick auf unser eigentliches Saisonziel verlieren. Das heißt nun einmal, die Klasse zu halten. Selbst bei einem Sieg am Sonnabend gegen Spergau ist noch längst nichts entschieden. Danach haben wir immer noch 17 schwere Spiele“, sagte der Trainer.
Um erfolgreich Handball zu spielen, baut das Trainerduo Mario Kühne und Peter Wolter auch morgen Abend auf die Philosophie, die aus den drei Säulen Leidenschaft, Disziplin und Teamgeist besteht. „Bestes Beispiel ist Daniel Zele gewesen. Er hat in Radis nur drei Tore geworfen, dennoch haben wir gewonnen, weil die anderen auch getroffen haben. Unser Spiel darf nicht allein auf Daniel ausgerichtet sein. Das würden die anderen Mannschaft sofort mitbekommen und darauf reagieren. Wenn diese Philosophie jedem Spieler in Fleisch und Blut übergeht, werden wir auch in den nächsten Wochen und Monaten Spiele gewinnen können, aber nur dann“, sagte Kühne.
Nach dem Spiel gegen Spergau folgen für die SVH-Handballer die Hammerwochen mit den Spielen beim HC Burgenland, gegen Aschersleben, in Freiberg und zum Jahresstart gegen Glauchau. Von der Papierform werden die Hermsdorfer in allen vier Spielen als Verlierer vom Parkett geben. Dass Papier auch im Handball manchmal geduldig sein kann, zeigte die Vorsaison, wo kein der drei Top-Teams der Oberliga, weder der HC Einheit Halle 05 (jetzt USV Halle), noch die HG 85 Köthen oder der SV Oebisfelde 1895, in Hermsdorf gewinnen konnte.
Jens Henning / 21.11.14 / OTZ