Dez 14, 9 Jahren ago

Mit erhobenem Haupt die Ernst-Grube- Halle verlassen

Die Holzländer verlieren denkbar knapp in einem emotionsgeladenen Spiel mit 46:45 (23:23).

Das Ambiente für das Spiel war schon klasse. Eine volle und ausverkaufte Halle und zwei Mannschaften die punkten wollten.
Leider hatten die Hermsdorfer zwei Schwächephasen im Spiel, die dem Gastgeber an Ende glückliche zwei Punkte brachten. Und Freiberg hatten mit Kammlodt einen in ihren Reihen, der in der Schlussphase des Spiels dem Gastgeber den Sieg fast im Alleingang bescherte.
Im ersten Spielabschnitt konnte sich kein Team große absetzten bis auf die Phase zwischen der 22. und 27. Minute. Da spielten die Gäste clever und führten mit 23:19. Auch zwei Zeitstrafen gegen Daniel Zele und Jan Heilwagen brachten die Gäste fast schadlos über die Runden. Doch nach diesem Hoch drei Minuten Black-out und die HSG schaffte letztendlich mit einem Siebenmeter den 23:23 Ausgleich bis zur Halbzeit.
Das Ergebnis ist um so bemerkenswerten, wenn man erfährt, das Michael Seime bei einer Torwurfaktion behindert wurde und ihm die „Schulter raus sprang“. Für ihn war nach knapp 20 Minuten Sense. Erst gar nicht mit angereist war Stefan Riedel auf Grund einer Verletzung und Viktor Kovacs war zwar mit, konnte aus gleichem Grund nicht spielen. Damit stellte sich die Mannschaft schon fast von allein auf. Im zweiten Spielabschnitt bekam Henry Wendt bei einer Abwehraktion einen Fuß eines Freiberges auf die Nase und für ihn war das Spiel dann auch zu Ende. Damit hatten die Holzländer nur noch eine echte Wechselmöglichkeit.
Freiberg zu Beginn des zweiten Abschnittes mit Elan und der notwendigen Tempohärte, um die Gäste vorzuführen. Die Hermsdorfer bis zur 45 Minuten zudem permanent in Unterzahl, auf Grund von reichlich zugesprochenen Zeitstrafen. Dazu nach 43. Minuten eine unberechtigt Rote Karten gegen Tobias Högl, bei dem die Schiedsrichter eine Aktion ahndeten, wo ein Freiberger Spieler selbst mit dem Fuß umknickte. Freiberg nahm die Zeitstrafen- Geschenke dankend an und aus den Überzahlsituationen erzeugten sie den notwenigen Druck und schufen sich die Lücken, um erfolgreich abzuschließen. Herausragend die drei Yongsters der Freiberger mit dem erfolgreichsten Werfer der HSG, Adrian Kammlodt (14 Tore) dazu Nico Werner (9) und Kevin Elsässer (11). Folgerichtig die Führung des Gastgebers mit 38:31 nach gut 47. Minuten.
Doch es sollte noch mal eng werden. Die Holzländer mit der zweiten Luft und mehr Ballgewinnen in der Deckung. Einer vor den Zuschauertribünen hin und her tigernder, eigentlich als krank gemeldeter Cheftrainer Bolemsky, mit hektischen Anweisungen an seine Spieler nebst Co-Trainer. Die Gäste schafften es in einem Zeitstrafenfreien Abschnitt zu verkürzen. Aus einem teilweise 8- Tore Rückstand (29:37) wurde ein 35:38, später das 37:39 und vor Beginn der letzten fünf Minuten war man mehrfach auf ein Tor ran und hatte sogar die Chance auszugleichen. Doch zwei Mal in Folge landete der Ball am Pfosten. Die HSG nun langsam auch auf der letzten Rille, brachte wieder die junge Garde. Ein Glückstreffer von Kammlodt entschied dann die Partie. Sein Ball, den er unter die Latte hämmern wollte fälschte Robert Zehmisch im Tor der Hermsdorfer mit den Fingerspitzen ab. Der Ball sprang danach unglücklich auf seinen Rücken und kullerte unter dem tosenden Jubel der Einheimischen ins Tor. Das war das 46:44. In den letzten Sekunden schafften die Gäste noch durch ihren erfolgreichsten Werfer Daniel Zele (19 Tore) das 45.Tor, doch das Spiel war aus. Für den ersten Moment enttäuschend, doch Coach Kühne brachte es dann bei der Rückfahrt im Bus auf den Punkt als er sagte: „Jungs ich bin Stolz auf euch“.
Nach dem Spiel Shake-Hands zwischen den Spielern und den protokollierten Verantwortlichen, so wie es sich gehört. Was dann noch in der Schiedsrichterkabine laut unserem Trainer ablief, als sich ein „kranker“ Bolemsky echauffierte (was hatte er überhaupt dort zu suchen) und mit Strafanzeigen gegen Hermsdorfer Spieler drohte, das war wohl unterhalb der Gürtellinie. Ich bin einfach nur fassungslos und ich habe schon vieles auf und neben der Bank beim Handball erlebt aber so etwas noch nicht.
Für die Hermsdorfer spielten im Tor: Nedved und Zehmisch
Spieler: Rudolph (5/1); Fischer (4); Schreck; Högl (5/1); Wendt; Zele (19/0); Heilwagen (7); Ehm (2); Seime (1); Fazik (2).

7- Meter: SVH: 4/2 HSG: 6/6
Zeitstrafen: SVH: 11 (RK T. Högl 44`) HSG: 3

Schiedsrichter: Göhring/Neumann (THV)

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