Handball: Der ungarische Rückraum-Spieler Daniel Zele vom SV Hermsdorf fällt mindestens bis Ende Februar aus. Dennoch wollen die Holzländer gegen den Tabellenführer HC Glauchau gewinnen.
Hermsdorf. Die Hoffnungen auf einen ungarischen Wunderheiler für den Handballer Daniel Zele haben sich nicht erfüllt.
Der Ungar ist nach seinem Heimaturlaub seit Sonntag wieder zurück in Hermsdorf. Die Hilfe von übersinnlichen Kräften eines Medizinmannes, auf die einige im Umfeld des SV Hermsdorf vor seiner Reise nach Ungarn gebaut hatten, sind ausgeblieben. An der ärztlichen Aussage, die von einem deutschen Fachmann stammte, dass er mindestens zehn Wochen pausieren wird, hat sich nichts geändert. Er wird also den kompletten Januar und auch den Februar ausfallen.
Dass die Hermsdorfer auch ohne ihren Top-Werfer Partien gewinnen können, demonstrierten sie beim Wahnsinns-Heimspiel gegen den Liga-Neuling SG Spergau. Damals lagen die Hermsdorfer hoffnungslos zurück. Sie drehten den Acht-Tore-Rückstand in einen Sieg um.
SVH-Trainer Mario Kühne konnte am Dienstagabend beim ersten Training im neuen Jahr in der stadteigenen Werner-Seelenbinder-Sporthalle wieder auf Stefan Riedel bauen.
Der vielseitig einsetzbare Riedel fehlte zuletzt drei Wochen. Er laborierte an einer schmerzhaften Reizung der Patella-Sehne im linken Knie. „Er hat sich heute durchgebissen. Ob es bei ihm am Sonnabend gegen Glauchau geht, muss man abwarten“, sagte Kühne. Die Personaldecke bei der ersten Mannschaft sah nicht gerade rosig aus zum Auftakttraining. Gerade einmal acht Spieler aus dem Kader standen zur Verfügung. Es fehlten Martin Ehm, Viktor Kovasz, Petr Nedved und Robert Zehmisch. Marvin Schreck, eigentlich Rückraumspieler, rückte dafür ins Tor.
Stefan Riedel zeigte sich kämpferisch für das Duell gegen den Tabellenführer. „Wir haben nichts zu verlieren. Wir vertrauen voll und ganz unserem Trainer und auf seine taktischen Finessen. Er wird uns schon eine Taktik vorlegen, mit der wir Glauchau besiegen können. Dass es schwer wird, muss man niemanden sagen. Wir haben aber ein Heimspiel und da ist aus meiner Sicht alles möglich. Warum nicht auch ein Sieg gegen Glauchau?“, so Riedel.
Ob es für ihn schon am Sonnabend zu längeren Einsatzzeiten reicht, wird sich erst am Spieltag entscheiden. Kühne kündigte an, dass die Hermsdorfer am Sonnabend nur mit einem Zwölf-Mann-Kader gegen den HC Glauchau-Meerane spielen werden. „Vor uns spielt die zweite Mannschaft. Die hat gegen die SG Könitz/Saalfeld auch ein ganz wichtiges Spiel. Da werden wir keine Spieler hin und her schieben.“
Der Hermsdorfer Trainer setzt wieder auf den Faktor Leidenschaft. Sollten die Hermsdorfer Handballer tatsächlich das ungleiche Duell gegen den Tabellenführer und Anwärter für den Aufstieg in die dritte Liga gewinnen, wäre das für Kühne noch nicht einmal ein Wunder, sondern „der Lohn für die harte Arbeit seit Wochen und Monaten im Training.“
Jens Henning / 08.01.15 / OTZ