Handball: Der Überraschungs- Tabellenvierte der Mitteldeutschen Oberliga, der SV Hermsdorf, reist am 18. Januar nur mit zwei Torhütern und acht Feldspielern zum Meisterschaftsanwärter USV Halle.
Halle. Der Überraschungs-Tabellenzweite gegen den Spitzenreiter und der Tabellendritte gegen den Überraschungs-Tabellenvierten, der erste Rückrundenspieltag der Mitteldeutschen Oberliga am Sonnabend und Sonntag wird zum Schaulaufen der aktuell vier besten Handballmannschaften der drei Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
In der Dreifeldersporthalle in Plauen erwartet am17. Januar ab 16 Uhr der gastgebende HC Einheit Plauen, der im Vorjahr lange Zeit im Abstiegskampf steckte, den Tabellenführer HC Glauchau-Meerane. 24 Stunden später will in der Universitäts-Sporthalle in Halle der Tabellendritte USV Halle gegen den Tabellenführer-Bezwinger SV Hermsdorf den Punkteabstand zu den Glauchauern nicht größer werden lassen. Vor dem Wochenende trennen Halle von Glauchau vier Zähler.
Für die Handballer aus Hermsdorf, die vor sechs Tagen den Spitzenreiter HC Glauchau-Meerane beim 34:29 (19:14) zeitweise vorführten, wird es das angenehmste Spiel der Saison. Das hatte SVH-Trainer Mario Kühne unmittelbar nach dem Abpfiff der Heimpartie gegen Glauchau bereits erklärt, „weil wir in Halle nichts zu verlieren haben. Und bei dieser Konstellation haben meine Spieler immer den größten Spaß am Handball.“
Da der Linkshänder Eric Fischer (24) mit Schulterproblemen fehlt und da auch der Nachwuchsmann Felix Reis (17) passen muss, er hatte sich im Landesliga-Punktspiel der zweiten Mannschaft gegen die SG Könitz/Saalfeld (18:20) an seinem Wurfarm verletzt, hat Kühne übermorgen nur wenige personelle Alternativen. „Wir werden mit einem kleinen Kader nach Halle fahren. Das heißt aber nicht, dass wir das Spiel abschenken. Wir wollen auch nach Halle fahren, um dort am Ende das Spiel zu gewinnen“, sagte Kühne. Die Hermsdorfer Mannschaft stellt sich im zweiten Punktspiel des Jahres 2015 fast von allein auf. Die „illustre Reisegesellschaft“ besteht gerade einmal aus zehn Spielern. Davon sind mit Petr Nedved (36) und Mannschaftskapitän Robert Zehmisch (28) zwei Torhüter und mit Tobias Högl (34), Martin Ehm (25), Stefan Riedel (33), Hannes Rudolph (24), Marvin Schreck (27), Henry Wendt (23), Jan Heilwagen (30) und Matej Fazik (33) acht Feldspieler.
Damit werden auch schnell die Wechselmöglichkeiten deutlich. Ohne die Mannschaftsoffiziellen mit Trainer Mario Kühne, Co-Trainer Peter Wolter, Teammanager Ralf Johnke und Masseur Holger Posse wäre die Bank der Gäste fast wie leer gefegt.
Den Sonntag-Gegner sieht Kühne nach wie vor als einen heißen Staffelsieg- und damit Aufstiegsanwärter. „Bei Halle war zwar zu Saisonbeginn etwas Sand im Getriebe. Sie haben sich aber wieder gefangen. Ich habe sie noch längst nicht abgeschrieben im Kampf um Platz eins. Halle hat sich längst gefangen. Halle baut vor allem auf eine starke Abwehr.“
Das Hinspiel am 13. September, es war der Liga-Auftakt, ging in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf mit 30:26 an den Gast aus Halle. „Wir waren an diesem Tag sicher nicht schlechter“, sagte Kühne über das Hinspiel.
Der SVH-Trainer hält weiter an seiner Zielstellung fest. Die lautet: Klassenerhalt. Und Kühne setzte trotz der bisher eingesammelten 17 Punkte aus der Hinrunde noch einen drauf. „Dazu stehe ich. Solange wir rechnerisch noch nicht gerettet sind, werde ich auch in den nächsten Wochen in der Öffentlichkeit nichts anderes sagen. Im schlimmsten Fall werde ich das auch noch vor dem 26. und letzten Spieltag sagen.“
Jens Henning / 16.01.15 / OTZ
Hermsdorfer spielen die beste Hinrunde
Mit Tabellenplatz vier, mit 17 Punkten und mit 406 geworfenen Toren haben die Handballer des SV Hermsdorf ihre bisher stärkste Hinrunde in der Mitteldeutschen Oberliga gespielt. Der aktuelle SVH-Jahrgang übertraf damit auch den bisherigen Halbserien-Bestwert aus der Spielzeit 2012/13. Damals belegten die Holzländer nach 13 von 26 Spieltagen den fünften Platz mit 15 Punkten. Die wenigsten Zähler konnte der Verein in den zwei Serien 2011/12 sowie 2013/14 einfahren – mit jeweils nur zwölf Punkten. In der Premierensaison der Oberliga, im Spieljahr 2010/11, mussten die Statistikfreunde aus Hermsdorf und Umgebung bis zum 3. April 2011 warten, ehe die Hermsdorfer ihren Hinrundenwert in der Tasche hatten. Das Heimspiel gegen die HSG 2000 Wolfen musste zum ursprünglichen Termin im Dezember 2010 kurzfristig abgesagt werden, weil zu viel Schnee auf dem Dach der Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf lag. Rechnet man die zwei Punkte vom Nachholspiel im April 2011, als der SVH gewann, zu den anderen zwölf Spielen der ersten Halbserie dazu, kam der SVH auch damals auf 15 Punkte. Das damalige Spiel gegen Wolfen hatte für den Vorzeigeverein des Saale-Holzland-Kreises aber noch eine andere große Bedeutung. Mit dem Heimsieg wurde der Klassenerhalt vorzeitig perfekt gemacht,
jehe