Handball Ralf Kühne will keine Statisten-Rolle am Mikrofon
Hermsdorf. Ralf Kühne ist noch bedient. Waren seine Ansagen als Hallensprecher vergangenen Sonnabend beim Spiel der Hermsdorfer gegen den HC Einheit Plauen mit „Hey, hey, hey!“ und „Kämpfen, Hermsdorf kämpfen!“ unsportlich? Die Gäste empfanden das offenbar so. Sie informierten den Schiedsrichter. Der schritt ein, forderte Kühne in der Pause auf, diese Ansagen zu unterlassen.
Kühne versteht seitdem die Handball-Welt nicht mehr. „Wenn ich ab sofort nur noch die Tore und Minuten durchsagen darf, dann fühle ich mich nur noch als Statist. Warum unterbindet man hier Emotionen? Sind die nicht gewollt im Sport?“, sagte Kühne. SVH-Teammanager Ralf Johnke sieht das ähnlich. Er steht hinter Kühne. „Ralf macht das seit 15 Jahren. Wenn man jetzt anfängt, und die Arbeit der Ehrenamtlichen sanktioniert, verprellt man solche Handball-Verrückten.“ Johnke hat in den letzten Jahren fast alle Sporthallen der Oberliga besucht und damit auch die Arbeit der anderen Hallensprecher. Kühnes Auftreten bezeichnet er mit den Worten ohne Beanstandungen.
„Solange der Sprecher nicht unsportlich wird und die Schiedsrichter oder Gäste über das Mikrofon beleidigt oder beschimpft, sollte man die Leute ihren Job machen lassen. Der Handball lebt von solchen Menschen, von der Stimmung auf den Zuschauerrängen. Da sollte man als Schiedsrichter nicht einschreiten und Leuten wie dem Ralf einfach das Wort verbieten“, sagte Johnke.
Laut Regel haben bei Durchsagen unsportliche Äußerungen und/oder unsportliches Verhalten zu unterbleiben. Weiter heißt es: „Hierunter fallen jede Kommentierung von Schiedsrichterentscheidungen, jede Durchsage während des laufendes Spiels, außer Torschütze, Assists und Spielstand sowie jede Musikeinspielung während des laufenden Spiels, ausgenommen ist die Zeit zwischen Torerfolg und Wiederanpfiff.“
jehe
Otz 28.01.2015
