Handball: Der verantwortliche Spielleiter für den Landespokal Ralf Schmidt aus Saalfeld will nicht mehr, dass Landesligisten und Verbandsligisten mit Spielern aus der Oberliga und Thüringenliga verstärkt werden.
Hermsdorf. Für den nächsten Landespokal-Wettbewerb 2015/16 im Thüringer Handball kündigte der Verantwortliche Ralf Schmidt aus Saalfeld Veränderungen in den Durchführungsbestimmungen an. Sie sollen bis Ende März schriftlich fixiert werden. „Wenn wir den Landespokal für Vereine in der Zukunft attraktiv gestalten wollen, müssen wir die Chancengleichheit erhöhen“, sagte Schmidt.
Der Thüringer Landespokal ist für Mannschaften, die maximal auf Landesliga-Ebene spielen. In der Premierensaison nutzten aber einige Mannschaften den Landespokal, um Spielern aus höherklassigen Mannschaften des Vereins Einsatzzeiten zu ermöglichen. Schmidt sah und sieht diese Praxis mit großer Skepsis. „Ich kenne den Fall von Auma. Die spielen in der Verbandsliga. Die sind Ende November nach Goldbach gereist, sie hatten sich sicherlich Chancen auf das Weiterkommen ausgerechnet, weil sie dachten, sie spielen auch gegen die Mannschaft aus der Verbandsliga. Und dann trafen sie fast nur auf Spieler aus der zweiten Goldbacher Mannschaft, die in der Thüringenliga. Auma war chancenlos beim 22:46. Das kann nicht der Sinn des Landespokals sein.“
Auch in unserer Region gab es ein vergleichbares Beispiel, als der TSV Stadtroda in der 1. Runde des Landespokals den SV Hermsdorf empfing. Die Stadtrodaer, Vorletzter der Verbandsliga Ost, hatten bei den Gästen eigentlich nur Spieler aus dem Landesliga-Kader des SV Hermsdorf II erwartet. Doch die Hermsdorfer brachten mit Robert Zehmisch einen der besten Torhüter der Mitteldeutschen Oberliga mit nach Stadtroda. Die Hermsdorfer, die wie Goldbach am Wochenende um den Einzug ins Pokalhalbfinale spielen, siegten 36:19.Neben dem Thüringer Landespokal gibt es den Thüringer Amateurpokal. Der zweite Pokalwettbewerb ist für Mannschaften ausgeschrieben worden, die in der Mitteldeutschen Oberliga und Thüringenliga spielen.
Am 25. Februar ist in Klettbach eine Vereinsberatung für Mannschaften aus der Mitteldeutschen Oberliga und der Thüringenliga. Da soll auch über die beiden Pokalwettbewerbe und das Thema Stammspieler und Festspiel-Regelung gesprochen werden. Ralf Johnke, stellvertretender Abteilungsleiter bei den SVH-Handballern, favorisiert das Modell der Spielordnung des Deutschen Handball-Bundes für U“21-Spieler. Sie können sich bis zum Ende des Spieljahres, in dem sie ihr 21. Lebensjahr vollenden, in Erwachsenenmannschaften der fünf höchsten Spielklassen nicht festspielen.
Jens Henning / 06.02.15 / OTZ