Feb 21, 9 Jahren ago

Hermsdorfer haben keinen Druck

Handball: Der morgige Gegner der Hermsdorfer, die HSG Werratal, braucht unbedingt einen Sieg, um die eigene Chance auf den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga zu wahren.

HSG Werratal 2005 – SV Hermsdorf (Sa, 19.30 Uhr)
Breitungen. „Wir haben nicht den Druck des Gewinnen-Müssens, aber wir wollen schon gern gewinnen“, sagte Trainer Mario Kühne vor dem morgigen Gastspiel der Hermsdorfer Handballer beim Thüringer Rivalen HSG Werratal 2005.
Für die Südthüringer, die im Sommer 2014 den Sprung in die vierthöchste Spielklasse schafften und die neun Spiele vor Schluss den drittletzten Tabellenrang einnehmen, hat die morgige Partie Endspiel-Charakter. Verliert Werratal diese Partie, kann der Verein wohl schon die Planungen für die kommende Saison in der Thüringenliga beginnen.
Kühne wollte diese Konstellation nicht bewerten. „Es ist egal, auf welchem Platz Werratal in der Tabelle steht. In Breitungen war und ist es immer schwer, überhaupt auch nur einen Punkt mitzunehmen.“ Das bekamen zuletzt die Tempo-Handballer der HSG Freiberg mächtig zu spüren. Beim Hinspiel hatten die Sachsen gegen die Werrataler noch beim 60:46 locker und leicht triumphiert. Das Rückspiel lief ganz anders und war viel knapper. Die junge Mannschaft aus Freiberg zitterte sich beim 37:36 zu den nächsten zwei Punkten. Davor punktete die HSG dreimal doppelt: gegen den SV Oebisfelde (33:32), die SG Spergau (39:30) und den HC Burgenland (35:34).
Für die Hermsdorfer könnte der morgige 21. Februar ein wichtiger werden im Kampf um den Ligaverbleib. Im Falle eines eigenes Sieges über Werratal und einer gleichzeitigen Niederlage von Grubenlampe Zwickau beim Tabellendritten USV Halle, würde der Abstand der Hermsdorfer auf den viertletzten Tabellenrang auf acht Zähler anwachsen. Die Hermsdorfer hätten dann 22 Punkte, die Zwickauer mit dem von Hermsdorf für die kommende Saison stark umworbenen Linkshänder Ondrej Masak würden bei 14 Punkten stehen bleiben. Wenn es dumm läuft, würde es auch den Viertletzten der Oberliga erwischen, wenn aus der dritten Liga, Staffel Ost tatsächlich zwei Mannschaften aus dem mitteldeutschen Raum in die Oberliga absteigen müssen.
Die Partie Werratal gegen Hermsdorf um Punkte in der Mitteldeutschen Oberliga gab es in dieser Ansetzung noch nie. Die Hermsdorfer gehören zu den Mannschaften, die seit Anfang an in der Oberliga spielen. Die erste Saison war 2010/11. Die Werrataler, die unter dem ehemaligen Verein SG Werratal 92 in der Spielzeit 2004/05 sogar schon Handball in der 2. Bundesliga erlebten, aber dann in finanzielle Schwierigkeiten gerieten und für die Folgesaison keine Lizenz bekamen, spielen ihre erste Saison in der Oberliga.
Das letzte Pflichtspiel-Duell zwischen den Werratalern und den Hermsdorfern gab es am 23. März 2013 im Landespokal. Die Hermsdorfer, damals als Oberligist angereist, verloren gegen den damaligen Thüringenligisten im Viertelfinale 31:33, weil die Werrataler sehr diszipliniert und geduldig spielten. Mario Kühne saß damals auch schon auf der Trainerbank an der Seite von Jens Friedrich. An das Spiel konnte er sich zwar noch erinnern, für die morgige Partie konnte er aber aus den Aufstellungen und der Spielweise von damals keinerlei Rückschlüsse ziehen. „Das wird am Sonnabend ein ganz anderes Spiel. Die Werrataler haben schon im Internet klar gemacht, dass sie das Spiel gegen Hermsdorf unbedingt gewinnen müssen, um noch eine Chance zu haben, in der Oberliga zu bleiben. Wir werden uns auf einen heißen Tanz einstellen müssen.“
Personell vertraut Kühne dem Kader aus der Vorwoche vom überzuegenden 30:19-Heimsieg gegen die SG GoGo Hornets aus Goldbach. „Wir werden im Training vor allem viel Abwehr trainieren. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Das hat auch das Goldbach-Spiel gezeigt. Genauso müssen wir auch gegen die Werrataler auftreten“, sagte Kühne.
Großartige Verbindungen nach Werratal hat er nicht – mit einer Ausnahme. „Pierre Liebelt, unser Torwart, kam ja damals von Werratal nach Hermsdorf. Mit ihm habe ich auch noch heute sehr gute Verbindungen. Er hatte uns ja auch zuletzt in der ersten und auch in der zweiten Mannschaft noch mal mit ausgeholfen, als wir personelle Sorgen hatten.“
Das Hinspiel am 18. Oktober gewann der SVH 35:28.

Jens Henning / 20.02.15 / OTZ

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