Feb 24, 10 Jahren ago

Trainer lässt keine Glückwünsche zu

Handball: Hermsdorfer gewinnen das Thüringen-Derby in der Mitteldeutschen Oberliga beim Aufsteiger HSG Werratal 2005. Bester Mann beim Sieger war der tschechische Torwart Petr Nedved.

Breitungen. Einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt haben die Handballer des SV Hermsdorf am Sonnabend in Breitungen gemacht. Sie gewannen das Thüringen-Derby in der Mitteldeutschen Oberliga beim Aufsteiger HSG Werratal überraschend deutlich 28:20 (15:11).
Während die Hermsdorfer nach dem zehnten Saisonsieg und dem insgesamt vierten Auswärtserfolg die Planungen für ihr fünftes Jahr in der Oberliga forcieren können, wird es für die Verlierermannschaft Werratal wohl nicht mehr reichen für eine zweite Spielzeit in der vierthöchsten Spielklasse. Die HSG muss sich wohl mit der Rückehr in die Thüringenliga anfreunden.
Hermsdorfs Trainer Mario Kühne wollte trotz der Pluspunkte 21 und 22 noch keine Glückwünsche zum vorzeitigen Ligaverbleib entgegen nehmen. „Nein, nein. Solange wir rechnerisch noch nicht durch sind, nehme ich diese Geschenke nicht an. Später gern, aber heute? Nein, dazu ist es einfach noch viel zu früh.“
Die Voraussetzungen für das fünfte Jahr in der Oberliga sind seit Sonnabend noch besser geworden. Die Hermsdorfer vergrößerten ihren Punktabstand auf den vakanten elften Platz, den Grubenlampe Zwickau inne hat und der erste Abstiegsplatz sein kann, auf acht Zähler.
Personell mussten die Hermsdorfer auf Stefan Riedel verzichten. Riedel versuchte es, er machte sich warm vor dem Spiel, winkte aber ab. Dafür spielte Tobias Högl nach überstandener Gesäßmuskel-Zehrung mit. „Holger hat wieder ganze Arbeit geleistet, dass ich doch spielen konnte“; sagte Högl. Mit Holger meinte er den Masseur Holger Posse.
Und auch der Ungar Daniel Zele spielte nach einer zehnwöchigen Wettkampfpause wieder. Die Werrataler nahmen erst Tobias Högl und später Daniel Zele in Manndeckung. Der taktische Schach-Zug ging nicht auf, „diese offensive Spielweise hat uns in die Karten gespielt. Wir hatten noch mehr Räume im Angriff, die wir einige Male ganz gut nutzen konnten“, sagte Högl.
Bestnoten verdiente sich an diesem Abend der tschechische Torwart Petr Nedved. Högl schwärmte von der Nummer eins bei den Hermsdorfern. „Petr hat überragend gehalten.“ Dass Nedved den Vorzug bekam vor Robert Zehmisch, der in der Vorwoche gegen Goldbach brillierte, war eine Bauchentscheidung des Trainers. „Wir haben Petr in der Woche gesagt, dass wir die Option für ein weiteres Jahr mit ihm ziehen. Ich habe gedacht, dass ihn das zusätzlich motiviert. Deshalb hat Petr begonnen. Wir haben alles richtig gemacht“, sagte Kühne über seine Entscheidung für Nedved.
20 Gegentore in einem Auswärtsspiel, das spricht nicht nur für einen starken Torwart, sondern auch für eine vorzüglich arbeitende Abwehr. In den zweiten 30 Minuten erzielte Werratal nur neun Tore.
Mario Kühne sah die stabile 6:0-Deckung und die daraus erzielten Ballgewinne, die mit 1:0-Kontern oder mit der zweiten Welle abgeschlossen wurden, als Garant für den Erfolg.
Wie es sich für einen ehrgeizigen und erfolgsorientierten Trainer gehörte, sah er aber auch Kritikpunkte. „Wir hatten drei Phasen im Spiel von einigen Minuten, da waren wir nachlässig, da haben wir es den Werratalern zu einfach gemacht.“
Das Spiel in Breitungen war keine Stunde Geschichte, da blickte Kühne schon auf den nächsten Heimspielgegner HV Rot-Weiß Staßfurt. Die Staßfurter warben für sich mit einem 36:24-Heimsieg gegen den Tabellenführer HC Glauchau-Meerane.
SV Hermsdorf: Nedved, Zehmisch – Rudolph (4), Fischer, Kovasz (2), Schreck, Högl (6), Wendt (3), Zele (3), Heilwagen (3), Ehm (3), Geisenhainer (2), Fazik (3)

Jens Henning / 23.02.15 / OTZ

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