Handball: Die Hermsdorfer treffen im morgigen Oberliga-Auswärtsspiel auf den SV 1895 Oebisfelde. Die Mannschaft hatte großes Verletzungspech. Ihr droht die Rückkehr in die Sachsen-Anhalt-Liga.
Oebisfelde. Nein, Schadenfreude kommt bei Hermsdorfs Trainer Mario Kühne nicht auf, wenn er die Tabellensituation vor dem morgigen Spiel der Hermsdorfer analysiert.
Der nächste SVH-Gegner ist der SV 1895 Oebisfelde, das Schlusslicht der Mitteldeutschen Oberliga. Anpfiff ist um 18.30 Uhr.
Dass der SV Oebisfelde bis vorige Saison zu den Top-Mannschaften der vierthöchsten Spielklasse gehörte, ist Schnee von gestern. „Dieser Fall zeigt aber, wie schnell es gehen kann, wenn dir das Verletzungspech an den Händen und Füßen klebt. Wir sind zum Glück von so einer Misere verschont geblieben. Die Spiele gegen Oebisfelde waren immer attraktiv, umkämpft. Es wäre schade, wenn die Mannschaft am Ende der Saison tatsächlich absteigen müsste“, sagte Kühne. Die Zahlen sprechen dafür. Der frühere Meisterschaftsanwärter hat erst ein Spiel gewonnen. Das war das 30:29 gegen den HC Einheit Plauen. Dazu kommen vier Unentschieden gegen die SG Spergau, die SG GoGo Hornets, HSG Freiberg (alle daheim) sowie ein Punkt bei Grubenlampe Zwickau. In der Addition steht die Mannschaft bei sechs Zählern. Bleibt es bei vier Absteigern aus der Oberliga, könnte schon morgen der Abstieg von Oebisfelde besiegelt werden. Vor dem Wochenende trennen Oebisfelde elf Zähler vom rettenden zehnten Platz. Gewinnt Aschersleben beim HC Burgenland und verliert Oebisfelde gegen Hermsdorf, ist die Rückkehr des SVO in die Sachsen-Anhalt-Liga besiegelt. Der SV Oebisfelde gehörte zu den Mannschaften, die alle fünf Serien in der Oberliga gespielt haben. Sollte es am Ende nicht reichen, würde sich ein Gründungsmitglied der Oberliga verabschieden.
Trotz der akuten Tabellenlage erwartet Kühne morgen einen engagierten Gegner, „der sich noch längst nicht aufgegeben hat, wie das letzte Heimspiel gegen Freiberg gezeigt hat“, sagte der SV Hermsdorf. Die Partie endete sage und schreibe 50:50. 100 Tore in 60 Minuten wird es morgen im Duell mit dem SVH ganz sicher nicht geben. Das Prunkstück der letzten Wochen der Kühne-Truppe ist die Defensive. Nimmt man die 24 Gegentore vom Heimspiel gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt mal raus, ließen die Mannen um die beiden Torhüter Robert Zehmisch und Petr Nedved davor dreimal maximal 21 Tore zu. Diese Qualität schlägt sich im Tabellenbild nieder: Mit 528 Gegentoren hat der SV Hermsdorf die zweitbeste Abwehr der Liga.
Jens Henning / 13.03.15 / OTZ