Handball Amateurpokal: Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Tschechien gelang den Oberliga-Männern des SV Hermsdorf ein 27:24 gegen den Thüringenligisten HSG Werratal 05.
Von Jens Henning
Hermsdorf. Nein, von einer gelungenen Generalprobe konnte und wollte Mario Kühne nicht sprechen. „Dazu sind die Mannschaften einfach zu verschieden. Der HC Burgenland spielt einen viel schnelleren Handball als die HSG Werratal. Es war für uns ein guter Test“, sagte der Hermsdorfer Handballtrainer am Sonntag nach dem Abpfiff des Spiels der ersten Runde um den Amateurpokal zwischen dem SV Hermsdorf und der HSG Werratal 05. Die Heimmannschaft hatte sich 27:24 (13:12) durchgesetzt.
Dass es am Ende „nur“ drei Tore Differenz waren zwischen den zwei Mannschaften, die in der kommenden Saison eine Spielklasse trennen, lag an der etwas anderen Spielvorbereitung. Die Hermsdorfer waren zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff des Pokalspiels aus ihrem Kurz-Trainingslager in Skalna (Wildstein) zurückgekehrt. Fünf Einheiten hatten sie seit Freitagabend in den Beinen. „Das ist natürlich eine ganz andere Belastung, als wenn ich von zu Hause komme und ausgeruht zu einem Spiel anreise. Wie meine Spieler durchgezogen haben, hat mir gefallen“, sagte Kühne.
In der vergangenen Oberliga-Serie hatte Hermsdorf daheim 35:28 gewonnen und auswärts in Breitungen 28:20.
Die 60 Minuten vom Sonntag und auch das Ergebnis zeigten, dass die Hermsdorfer das Spiel sehr ernst nahmen, auch wenn es nur ein Pokalspiel war. Das war nicht immer so. In der jüngeren Vergangenheit hatten die Hermsdorfer den Pokal als Parallel-Wettbewerb zur Mitteldeutschen Oberliga nicht immer so ernst genommen. Niederlagen, auch gegen unterklassige Gegner, waren fast die Regel, um sich, wie es in der Sportlersprache heißt, „voll und ganz auf die Liga zu konzentrieren.“
Eine Ausnahme war das Vorjahr: Da verpasste Hermsdorf im Dezember 2014 durch eine 25:33-Niederlage beim SV Behringen/Sonneborn den Einzug in das Endspiel des Amateurpokals. Am Sonntagnachmittag war das anders. Die Werrataler, die ihre Mannschaft im Vergleich zur Vorsaison, als das Team auch noch in der Mitteldeutschen Oberliga spielte, aber in sehr vielen Partien die Ligatauglichkeit vermissen ließ und mit 13 Punkten als Drittletzter sofort wieder abstieg, haben personell mächtig umgestellt.
Mit Tom Winner, Armend Alay, Christian Lämmerhirt und Christopher Stölzner sah man vier bekannte Gesichter, die vor kurzem noch beim ehemaligen Ligakontrahenten SG GoGo Hornets den Ball in die Hand nahmen. Der Traditionsverein aus dem Raum Gotha hatte sich aus wirtschaftlichen Gründen aus der Oberliga verabschiedet.
Bis kurz nach der Halbzeit war es eine offene Partie, ehe sich der Gastgeber beim 22:18 mit vier Toren absetzen konnte. Das Polster hielt die Mannschaft bis zum Abpfiff.
Beide Torhüter überzeugten -Mannschaftskapitän Robert Zehmisch hielt in der ersten Halbzeit, Petr Nedved in der zweiten. „Immer dann, wenn wir in das schnelle Umkehrspiel kommen, sind wir auch erfolgreich“, sagte Kühne und nannte damit auch einen Baustein für den kommenden Sonnabend.
Kühne testete Anton Kiss im halbrechten Rückraum, da der etatmäßige Spieler auf dieser Position, Linkshänder Eric Fischer, bis Ende des Monats im Ausland weilt.
Am Sonnabend beginnt für die Hermsdorfer Handballer der Alltag in der Mitteldeutschen Oberliga mit dem Heimspiel gegen den HC Burgenland. Heute, morgen und übermorgen stehen die letzten drei Einheiten an. Heute heißt das Zauberwort: Regeneration. Die anderen zwei Einheiten gelten der unmittelbaren Vorbereitung auf den ersten Punktspielgegner.
SVH: Nedved, Zehmisch – Rudolph (4), Halbauer (1), Schreck (3), Högl (6), Riedel (1), Kiss (3), Heilwagen (6), Reis, Seime (3),Fazik,Koci.