Handball Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorfs Männer verlieren ihr zweites Auswärtsspiel der Saison bei der HSG Freiberg 37:46 und rutschen nach dem vierten Spieltag auf den drittletzten Tabellenrang ab.
HSG Freiberg – SV Hermsdorf 43:37 (28:16)
Freiberg. Die Oberliga-Handballer des SV Hermsdorf konnten am Sonnabend beim Spiel in Freiberg ihre bis dahin makellose Auswärtsbilanz von einem Sieg bei einem Spiel nicht weiter aufhübschen. Nach dem Erfolg beim HC Grubenlampe Zwickau am 19. September folgte vorgestern eine 37:43-Niederlage.
Erfolgreichste Werfer beim SVH waren Adam Kiss mit zwölf und Hannes Rudolph mit zehn Toren.
Es war die zweite Niederlage im vierten Spiel. Die Partie in der diesmal nicht ausverkauften, aber mit 620 Zuschauern dennoch gut besuchten Ernst-Grube-Sporthalle in Freiberg, war mit dem Halbzeitpfiff entschieden. Da lag die Heimmannschaft beim 28:16 schon mit zwölf Toren uneinholbar vorn.
Hermsdorfs Trainer Mario Kühne brachte in seiner Analyse die ersten 30 Minuten schnell auf den Punkt: „Die erste Halbzeit war … !“
Zu Beginn der zweiten Halbzeit versemmelten die Hermsdorfer noch vier Hochkaräter. Der Rückstand hätte noch einmal bis auf acht Tore schmelzen können.
„Es war heute für uns einfach nicht mehr drin. In der zweiten Halbzeit ging es für uns nur noch um Schadensbegrenzung. Das konnten wir phasenweise schaffen“, sagte Kühne.
So schwach die Hermsdorfer in den ersten 30 Minuten auch waren, so überzeugend präsentierte sich Freiberg. Es gab nicht wenige in der Sporthalle, die von der bisher besten Saisonhalbzeit der HSG-Mannschaft sprachen.
„Wenn die Freiberger diese Leistung gegen andere Mannschaften über einen längeren Zeitraum abliefern können, gehören sie für mich mit zu den heißen Kandidaten auf die Staffelmeisterschaft.“
Im Vergleich zur Vorsaison agierten die HSG-Spieler im Deckungsverband nicht ganz so offensiv, dennoch waren sie am Sonnabend damit erfolgreich.
Für Eric Fischer, der zuletzt vier Wochen aus beruflichen Gründen im Ausland weilte, war es das erste Saisonspiel, „mit Licht und Schatten. Das ist aber normal. Er braucht schon noch zwei, drei Wochen, bis er wieder ganz der Alte ist, wie wir ihn alle kennen“, sagte Kühne.
SVH-Kreisläufer Michael Seime lieferte ein gutes Spiel ab, trotz eines leichten grippalen Infektes, den er sich Anfang der Woche einfing. Für Seime war die Partie die Rückkehr an die Spielstätte, wo er sich im Dezember 2014 an der Schulter verletzte und danach Monate lang aussetzen musste.
Zum Pechvogel der sechsten Oberliga-Saison für den SV Hermsdorf avanciert dagegen immer mehr Tobias Högl, im Vorjahr zweitbester Werfer nach Daniel Zele. Erst saß er nach seiner Roten Karte im Heimspiel gegen den HC Burgenland eine Sperre von zwei Pflichtspielen ab. In Freiberg stand Högl keine 20 Sekunden auf dem Parkett, da flog er nach seiner ersten Abwehraktion auch mit Rot herunter, weil er im Kampf um den Ball zu spät kam.
Im Vergleich zur Vorsaison agierten die Spieler aus Sachsen im Deckungsverband nicht ganz so offensiv, dennoch waren sie am Sonnabend damit erfolgreich. Dass die Hermsdorfer nach dem Wochenende bis auf den drittletzten Tabellenplatz durchgereicht wurden, empfand Kühne als nicht so dramatisch. Für ihn sei diese Konstellation vielmehr ein Ausdruck für die ausgeglichene Spielklasse.
„Da verlierst du ein Spiel, da rutschst du gleich drei, vier Plätze nach unten. Gewinnst du dagegen, kletterst du drei, vier Plätze nach oben.“ Die Zahlen belegen das. Der Tabellenfünfte HV Rot-Weiß Staßfurt hat 4:4-Zähler, Hermsdorf als Zwölfter 3:5.
Als die Überraschungen des Spieltages machte Kühne die beiden Heimsiege vom SV Plauen-Oberlosa gegen den HC Einheit Plauen (19:15) und von der TSG Calbe gegen den HC Aschersleben (37:32) aus.
An solche Resultate müsse man sich wohl in dieser Saison gewöhnen, „die Liga ist eng. Da kann wohl jeder jeden besiegen. Wir müssen da Schritt halten, am besten schon im nächsten Spiel“, sagte Kühne. Da geht es gegen den Tabellendritten HC Glauchau/Meerane. Die SVH-Spieler, Trainer und Verantwortlichen hatten sich noch in Freiberg auf diese Aufgabe eingeschworen. Mit dem zweiten Saisonsieg soll das negativ belastete Punktverhältnis wieder ausgeglichen werden.
Hermsdorf: Nedved, Zehmisch – Rudolph (10), Kiss (12), Schreck (2), Högl, Riedel (2), Langer (1), Heilwagen, Ehm, Seime (4), Fazik (1), Fischer (3), Halbauer (2). Siebenmeter: Freiberg 3/2, Hermsdorf 8/7 Zeitstrafen: Freiberg 11, Hermsdorf 12
Jena Henning / 10.10.15 / OTZ