Handball, Mitteldeutsche Oberliga: Morgen kommt mit dem HC Glauchau der Tabellendritte in die Werner-Seelenbinder-Sporthalle. Die Heimmannschaft will den ersten Heimsieg feiern.
SV Hermsdorf – HC Glauchau(Sa, 19.30 Uhr) Hermsdorf. Gehörig unter Druck stehen die Handballer des SV Hermsdorf morgen vor ihrem dritten Heimspiel der Saison in der Mitteldeutschen Oberliga. Nach der zweiten Saisonniederlage vor sechs Tagen bei der HSG Freiberg ist die Mannschaft von Trainer Mario Kühne auf den drittletzten Tabellenrang abgerutscht. Das ist auf den ersten Blick noch nicht dramatisch, da die halbe Liga bisher auch nur ein Mal mehr gepunktet hat. Doch Kühne kennt die Arithmetik.
„Wir müssen mitpunkten, am besten natürlich in den Heimspielen. Wenn man nach sieben oder acht Spielen schon drei Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze, wird es sehr schwer, aus dem Tabellenkeller wieder herauszukommen.“
Das Punkten in eigener Halle gelang bisher nur einmal, beim 26:26 gegen den Aufsteiger SV Plauen-Oberlosa. Das zweite Heimspiel gegen die HC Burgenland (29:32) ging an den Gast. Ein Punkt aus zwei Heimspielen, diese Bilanz wird auch Kühne nicht gefallen. Morgen sollen auch Tabellen mit einem Sieg gegen den Tabellendritten HC Glauchau/Meerane ausgeglichen werden.
Die Glauchauer feierten vergangenes Wochenende einen späten Heimsieg. Sie drehten einen 11:13-Pausenrückstand gegen Drittliga-Absteiger HG 85 Köthen um und gewannen noch 22:20. Lange Zeit hatte Glauchau große Probleme mit der offensiven Deckung von Köthen. Bester Mann bei Glauchau war der 32-jährige Torwart Ludek Kylisek, der 30 Bälle abwehrte.
„Das zeigt die Klasse von Glauchau, auch nach einem Rückstand nicht aufzugeben“, sagte Kühne. Mehr wollte der SVH-Trainer aber nicht den nächsten Gegner stark reden. Die lobenden Worte kann er sich aufheben für die nächsten Heimpartien. Die werden gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt (31. Oktober), die HG 85 Köthen (21. November) und den TuS 1947 Radis (28. November) keinen Deut einfacher.
Kühne baut morgen gegen Glauchau auf die Tugenden, die die Hermsdorfer schon im Vorjahr so stark gemacht haben und die ihnen den sechsten Tabellenrang in der Abschlusstabelle brachten. „Wir müssen über den Kampf und über die Leidenschaft kommen. Gelingt uns das von der ersten Minute an, hat es jeder Gegner schwer, gegen uns zu gewinnen, vor allem in unserer Halle.“
Klappt das nicht, kann Hermsdorf aber auch gegen jeden Gegner in dieser Liga verlieren. Die Glauchauer könnten dem SVH liegen. Im Vorjahr traute den Hermsdorfern im Heimspiel gegen Glauchau auch niemand etwas zu. Die Westsachsen reisten am 10. Januar als Tabellenführer in die Werner-Selenbinder-Sporthalle in Hermsdorf.
Der Gastgeber hatte zudem große Personalsorgen. Die von allen Seiten erwartete Niederlage für die Hermsdorfer blieb aber aus, weil die Holzländer sich an ihre Stärken erinnerten und als Team den Gegner förmlich niederkämpften und mit 34:29 siegten.
„Das ist auch unsere Hoffnung für Sonnabend. Es gibt so Gegner, es gibt so Mannschaften, da muss man als Trainer gar nicht so viel sagen und trotzdem spielt die Mannschaft dann oft sehr gut und erfolgreich.“
Jens Henning / 16.10.15 / OTZ