Handball Oberliga: Auch gegen den HC Glauchau-Meerane gelingt den Männern des SV Hermsdorf nicht der erhoffte doppelte Punktgewinn in der stadteigenen Werner-Seelenbinder-Sporthalle.
SV Hermsdorf – HC Glauchau21:21 (13:11) Hermsdorf. Von einer Heimmacht sind die Handballer des SV Hermsdorf in ihrer sechsten Saison in der Mitteldeutschen Oberliga noch ein ganzes Stück entfernt.
Am Sonnabend hatten sie ihr drittes Heimspiel gegen den Tabellendritten HC Glauchau-Meerane. Den erhofften ersten Heimsieg nach der Niederlage gegen den HC Burgenland (29:32) und dem Remis gegen den Aufsteiger SV Plauen-Oberlosa (26:26) gab es nicht. Wiederum sahen die Zuschauer in der gut besuchten Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf beim 21:21 ein Unentschieden.
Für die Hermsdorfer war es der vierte Punkt im fünften Spiel. In der Tabelle rutschten die Holzländer um drei Plätze nach oben. Nächstes Wochenende muss der SVH zum Tabellenschlusslicht nach Calbe.
SVH-Trainer Mario Kühne war nach der Partie schon ein wenig hin- und hergerissen. „Wenn man sieht, dass wir über weite Partien des Spiels geführt haben, wenn auch nie deutlich, kann man schon von einem verloren Punkt reden. Wenn man aber die Schlussphase betrachtet, hätten wir aber auch mit leeren Händen dastehen können. Sicherlich kommen auch die Zuschauer in die Halle, um uns siegen zu sehen. Ich sehe das Unentschieden aber nicht ganz so kritisch. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ein Punkt ist ein Punkt. Den kann uns keiner mehr wegnehmen“, sagte Kühne.
Als der Schlusspfiff ertönte, jubelte keiner der beiden Mannschaften. Irgendwie wusste jeder der Spieler, dass für jedes Team an diesem Abend sowohl ein Sieg aber auch eine Niederlage drin gewesen war.
Als Stefan Riedel nach Anspiel von Tobias Högl vom Kreis die Hermsdorfer beim 21:19 (56:25 Minuten) mit zwei Toren in Führung warf, schien der erste Heimsieg greifbar.
Doch die Hermsdorfer dezimierten sich durch zwei Zeitstrafen, erst für Eric Fischer, der mit einer Siebenmeter-Entscheidung nicht einverstanden war. Und dann wurde auch Högl vom Feld mit einer Zeitstrafe vom Feld geschickt. Mit vier Feldspielern musste der Gastgeber die Schlussminute überstehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Glauchau schon das 21:21 erzielt.
Als Hermsdorf in doppelter Unterzahl den Ball führte, nahm Trainer Kühne eine Auszeit. Die Hallenuhr zeigte die Spielzeit von 59 Minuten und 15 Sekunden an.
Das Spiel wurde fortgesetzt. Hermsdorfs Adam Kiss übernahm Verantwortung, er versuchte es mit einem Freiwurf. Der Ball ging aber einen halben Meter über den Glauchauer Kasten. Die Gäste hatten den Ball und hätten mit ihrem letzten Angriff auch noch das Siegtor werfen können. Zum Torwurf kam der Gegner nicht mehr, im Gegenteil. Sechs Sekunden vor Schluss waren die Hermsdorfer im Ballbesitz. Der letzte Wurf unter Bedrängnis landete nicht im Tor. Es blieb beim Remis.
Als sich die Teams auf dem Feld fair per Handschlag verschiedet hatten, motivierte Trainer Kühne seine Spieler im Anstoßkreis mit den Worten: „Mit dieser Leistung muss uns nicht Bange sein. Wir holen noch unsere Punkte.“
Eric Fischer, der zuletzt vier Wochen nicht trainieren konnte, ging sehr selbstkritisch mit seiner Leistung um. „Für mich war die Rolle auf Rechtsaußen völlig ungewohnt. Aber ich musste dort spielen, da Stefan Langer verletzt ist und Jan Heilwagen aus beruflichen Gründen fehlte. Ich brauche noch Training, ich brauche noch Spiele. Das habe ich heute gemerkt. Mir sind zu viele einfache Fehler unterlaufen“, sagte Fischer.
SVH-Kapitän Robert Zehmisch sprach von einem leistungsgerechten Ergebnis. „Vor dem Spiel hätte ich unterschrieben, wenn mir einer gesagt hätte, die könnte heute einen Punkt bekommen. Ich denke, beim Blick auf die Tabelle können wir mit dem Punkt ganz gut leben“, sagte Zehmisch.
SVH: Zehmisch, Nedved – Ehm, Kiss (6), Högl (2), Riedel (4), Fazik (2), Fischer (3), Seime (1), Schreck, Reis, Halbauer, Rudolph (4).
Jens Henning / 19.10.15 / OTZ