Handball, Oberliga: Die Hermsdorfer Männer wollen morgen mit einem Sieg bei der TSG Calbe für das Saisonziel Klassenerhalt wichtige Punkte einfahren.
TSG Calbe – SV Hermsdorf(Sa., 18 Uhr) Calbe. Die Hermsdorfer Handballer fahren zwar morgen zum Tabellenletzten der Mitteldeutschen Oberliga, TSG Calbe, in die Hegersporthalle nach Calbe, doch Trainer Mario Kühne hielt sofort dagegen, „dass der Tabellenstand überhaupt nichts zu sagen hat in dieser Liga. Die letzten Ergebnisse von Calbe haben gezeigt, dass die Mannschaft auf Augenhöhe mit anderen Vereinen ist. Angesichts unserer weiterhin angespannten Personalsituation schieb ich der TSG Calbe auch die Favoritenrolle rüber, zumal Calbe ein Heimspiel hat.“
Die ersten zwei Niederlagen von Calbe gegen den HC Glauchau-Meerane (25:36) und bei TuS 1947 Radis (22:32) bewertete Kühne mit dem Fakt, „dass sich die Mannschaft an die Oberliga erst einmal gewöhnen musste.“ Dieser Prozess scheint abgeschlossen, spätestens mit dem 37:32-Heimsieg am vierten Spieltag über den HC Aschersleben. Voriges Wochenende war die TSG beim 24:27 bei der HG 95 Köthen fast gleichauf.
Im Vergleich zum eigenen Heimspiel der Hermsdorfer vor sechs Tagen gegen die Oberliga-Spitzenmannschaft von Glauchau-Meerane (21:21) muss Kühne morgen auf Tobias Högl verzichten und möglicherweise auch auf Mannschaftskapitän Robert Zehmisch. Högl ist privat verhindert, Torwart Zehmisch hat sich im Glauchau-Spiel einen Bluterguss im Oberschenkel eingefangen. Sollte Zehmisch ausfallen, wäre Christian Szlapka die erste Alternative. Szalpka teilt sich seit Saisonbeginn zusammen mit Katrin Wolter, Frau von Co-Trainer Peter Wolter, in die Funktion des Mannschaftsbetreuers.
Kreisläufer Marek Koci lag fast 14 Tage flach mit einer Grippe. „Nach so einer Pause kann man nicht gleich wieder 100 Prozent bringen. Deshalb werden wir uns genau überlegen, ob er spielt und wenn ja, wir viele Minuten“, sagte Kühne.
Daniel Soos fällt ebenfalls noch aus. Entspannung gibt es auf der rechten Seite. Flügelflitzer Jan Heilwagen steht nach seinem beruflichen Abstecher nach Skandinavien wieder bereit. Möglicherweise könnte auch Stefan Langer nach überstandenem Muskelfaserriss wieder auflaufen. Martin Ehm quält sich dagegen von Woche zu Woche mit seinen Beschwerden im Rücken herum.
Vor dem Anpfiff trennen Calbe (2:8-Punkte) und Hermsdorf (4:6) in der Tabelle zwei Zähler. „Verlieren wir am Sonnabend, wäre das zwar nicht tragisch, es wäre aber mit Blick auf die nächsten schweren Spiele gegen Staßfurt, in Aschersleben und gegen Köthen nicht besonders förderlich“, sagte Kühne.
Für ihn haben die 60 Minuten beim Aufsteiger richtungsweisenden Charakter. „Mit einem Sieg könnten wir uns nach dem Wochenende bis auf vier Punkte von Calbe absetzen. Im Kampf um den Klassenerhalt sind Siege gegen direkte Kontrahenten sehr wichtig“, sagte der SVH-Verantwortliche.
Die sechste Oberliga-Saison ist zwar erst sechs Spieltage alt, dennoch schaut Mario Kühne auch immer wieder auf die aktuellen Tabellen-Zwischenstände in den dritten Handball-Ligen.
„Wir gehen auch in diesem Jahr erst einmal von drei Regelabsteigern aus. Die vergangene Saison hat aber gezeigt, dass es am Ende auch vier Mannschaften treffen kann. Deshalb kann unser Ziel nur lauten, mindestens Fünftletzter zu werden, also nach dem 26. Spieltag mindestens auf dem zehnten Rang zu stehen. Wir werden nur nach unten schielen. Etwas anderes zählt für uns nicht in dieser Saison.“
Jens Henning / 23.10.15 / OTZ