Handball, Mitteldeutsche Oberliga: Nach zwei Remis und nach einer Niederlage soll morgen den Männern des SV Hermsdorf gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt der erste Heimsieg gelingen.
SV Hermsdorf – Rot-Weiß Staßfurt (Sa, 19.30 Uhr)
Hermsdorf. Eine Frage kann und will Hermsdorfs Trainer Mario Kühne bis morgen Abend nicht mehr hören. Sie lautet: „Wann gibt es denn den ersten Heimsieg?“
Dreimal waren die Handballer des SV Hermsdorf schon Gastgeber in dieser Oberliga-Saison, einmal feierte der Gast HC Burgenland (29:32), zweimal gab es eine Punkteteilung gegen den SV 04 Plauen-Oberlosa (26:26) und HC Glauchau-Meerane (21:21).
Morgen kommt mit dem HV Rot-Weiß Staßfurt eine Spitzenmannschaft nach Hermsdorf. Ob die Kühne-Truppe ausgerechnet gegen die kampfstarken und intensiven, aber nie unfair zur Sache gehenden Staßfurter den Schalter umlegen können?
Versprechen kann weder Mario Kühne den ersten doppelten Punktgewinn in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle noch Co-Trainer Peter Wolter.
Kühne hat, wie vor jedem anderem Spiel auch, eine sehr genaue Gegner-Analyse betrieben. Dazu gehörte auch der letzte Auftritt der Staßfurter beim Heimspiel gegen den Drittliga-Absteiger HG 85 Köthen (30:31). Der SVH-Trainer kennt die Staßfurter auch aus den bisherigen Duellen in den vergangenen gemeinsamen Jahren in der Mitteldeutschen Oberliga.
„Die Spiele waren immer ausgeglichen, immer auf Augenhöhe. Fast immer hat am Ende die Tagesform entschieden“, sagte Kühne.
Dass die Hermsdorfer trotz der dürftigen Heimbilanz von 2:4-Punkten aus drei Partien nach dem sechsten Spieltag auf Tabellenrang sechs klettern konnten, lag bisher an den zwei Auswärtserfolgen, zuletzt bei der TSG Calbe (28:22).
Mario Kühne gibt selbst nicht so viel auf den aktuellen Tabellenstand. „In der Woche vor dem Spiel in Calbe waren wir noch Drittletzter, jetzt sind wir Sechster. Das sagt wohl alles aus. Das geht hoch und runter. Das Schlusslicht Plauen als Tabellen-Vierzehnter hat auch nur drei Punkte weniger als wir. Wichtig ist, dass wir Woche für Woche punkten. Auch für ein Unentschieden gibt es einen Punkt.“
Dass der erste Heimsieg des Ostthüringer Vorzeigevereins in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands eigentlich überfällig ist, verschweigt er nicht. Er kennt aber auch genau seine Mannschaft. „Wir haben nicht den Star in der Mannschaft. Bei uns geht es nur über das Team. Sobald da auch nur ein Spieler ausbricht, und glaubt, sein Ding machen zu wollen auf dem Parkett, sobald sind wir nicht erfolgreich.“ Personell kann Kühne wahrscheinlich aus den Vollen schöpfen. Felix Reis wird auf jeden Fall zum Kader gehören. Ob auch Daniel Soos seinen Einstand in der Oberliga feiert, ließ Kühne noch offen. „Sollte sich bis zum Spieltag niemand verletzten oder sollte sich niemand erkranken, werden wir genau prüfen, wer bei uns zum Einsatz kommt und wer im Vorspiel bei der zweiten Mannschaft aufläuft.“
Jens Henning / 30.10.15 / OTZ