Handball: Mitteldeutsche Oberliga: Die Hermsdorfer gewinnen nach einer ausgeglichenen und spannenden Partie gegen den Tabellennachbarn HV Rot-Weiß Staßfurt zum Schluss noch mit 26:23
SV Hermsdorf – Rot-Weiß Staßfurt26:23 (10:10) Hermsdorf. Im vierten Anlauf hat es endlich geklappt mit dem ersten Heimsieg für die Handballer des SV Hermsdorf in ihrer sechsten Saison in der Mitteldeutschen Oberliga.
Am Sonnabend kämpften sie in einer spannenden, ausgeglichenen, aber nicht hochklassigen Begegnung den Tabellennachbarn HV Rot-Weiß Staßfurt mit 26:23 nieder.
Bester Werfer war der Ungar Adam Kiss, der im Sommer nach Hermsdorf wechselte, mit neun Treffern. Zu den ersten Gratulanten der Hermsdorfer Mannschaft gehörte Abteilungsleiter Hans-Jürgen Vogel. „Dass haben die Jungen sehr gut gemacht. Vor allem in der Phase, als sie nur zu viert auf dem Feld standen, war es sehr kritisch. Diese Minuten haben sie ohne Gegentor überstanden. Da wusste ich, dass es heute mit dem Sieg klappen würde“, sagte Vogel. Er meinte die 43. Minute und beim Stand von 16:16, als die Hermsdorfer nach zwei Herunterstellungen in doppelter Unterzahl spielen musste.
Die entscheidenden Tore in den Schlussminuten waren auch diesmal wieder dem Hermsdorfer Flügelflitzer Jan Heilwagen vorbehalten.
Heilwagen erzielte nach Zuspiel von Tobias Högl vom Kreis erst das 23:22 (56:31 Minuten) und nach einem Konter das 24:22 (56:54). Und wie in der Vorwoche beim Erfolg bei der TSG Calbe konnten sich die Hermsdorfer auch diesmal wieder auf ihre beiden starken Torhüter Robert Zehmisch und Petr Nedved verlassen.
Nedved brachte beim Wurf des Staßfurters Sebastian Retting nach das rechte Bein an den Ball. Nedved verhinderte damit das 23:24. Im Gegenangriff hätte Högl alles klar machen können. Er vergab von Rechtsaußen. Die Gäste schafften vom Siebenmeterpunkt durch Retting den Anschluss. Da waren nur noch zwei Minuten zu spielen. Staßfurt dezimierte sich selbst: Gäste-Spieler Stefan Secara stellte bei einer Angriffsaktion von Eric Fischer seinen linken Fuß in den Weg. Die Schiedsrichter erkannten die Regelwidrigkeit und schickten Secara vom Feld. In Überzahl ging das Spiel weiter. Die Uhr zeigte 58:27 Minuten an.
Es folgte die wohl spektakulärste Szene im Spiel. Und wieder waren Jan Heilwagen und Tobias Högl die Hauptakteure.
Högl wurde erneut auf Linksaußen freigespielt. Doch diesmal warf Högl nicht. Er spielte den Ball quer auf Heilwagen. Der hatte leichtes Spiel, da der Staßfurter Torhüter auf dem Boden lag, da er mit Högls Abspiel nicht gerechnet hatte. Eine Minute und elf Sekunden vor Ultimo führte der SVH 25:23.
Die Staßfurter hatten zwar noch einmal den Ball. Ein Tor gelang ihnen nicht mehr. Michael Seime beendete mit seinem Treffer vom Kreis zum 26:23 eine packende Partie.
„Es wurde endlich Zeit mit dem ersten Heimsieg. Wir waren ja schon zweimal dicht dran. Gegen Plauen-Oberlosa und gegen Glauchau hätten wir schon gewinnen können“, sagte Hermsdorfs Stefan Langer, der in dieser Saison zusammen mit Jan Heilwagen das Duo auf der Rechtsaußen-Position bildet.
Der achtfache Torschütze Jan Heilwagen sah den Schlüssel zum Erfolg in den letzten zehn Minuten kurz vor der Pause, „wo wir den Gegner und das Spiel besser in den Griff bekamen. Die Startphase war schlimm. Da hat bei uns fast nichts geklappt.“
Die acht Pluspunkte, die die Hermsdorfer seit Sonnabend auf ihrem Konto haben, bezeichnete Heilwagen als schöne Momentaufnahme. „Um in diesem Jahr drin zu bleiben in der Liga, brauchen wir mindestens 24 oder 25 Punkte. Wir haben erst ein Drittel. Vor uns liegt noch ein sehr langer Weg. Wir sollten uns heute freuen über den ersten Heimsieg. Es gibt aber für uns keinen Grund, jetzt uns auszuruhen oder uns zurückzulehnen. Dazu ist diese Liga viel zu ausgeglichen besetzt“, sagte Heilwagen.
SVH: Nedved, Zehmisch – Högl (3), Riedel, Kiss (9), Fazik (1), Reis, Rudolph, Langer (2), Fischer (1), Heilwagen (8), Seime (2), Ehm.
Jens Henning / 02.11.15 / OTZ