Handball Mitteldeutsche Oberliga: Die Hermsdorfer feiern gegen den Drittliga-Absteiger HG 85 Köthen beim 27:21 (12:14)-Erfolg ihren zweiten Heimsieg der Saison dank Steigerung in zweiter Halbzeit.
Hermsdorf. „Wenn wir als Team funktionieren, dann können wir in dieser Liga mit jeder Mannschaft mithalten“, sagte ein sehr zufriedener Mario Kühne am Sonnabend. Das Heimspiel gegen die HG 85 Köthen war keine fünf Minuten alt, und schon stellte sich der Cheftrainer der Hermsdorfer Handballer den Fragen des Reporters.
Der SV Hermsdorf hatte kurz zuvor den Drittliga-Absteiger aus Köthen 27:21 (12:14) besiegt. In den zweiten 30 Minuten kamen die Gäste nur noch zu sieben Treffern. Die deutliche Steigerung in der Abwehr war an diesem Abend der Schlüssel zum Erfolg.
Mit dem zweiten Heimsieg und den vierten Saisonsieg kletterten die Hermsdorfer in der Tabelle der Mitteldeutschen Oberliga wieder nach oben auf Rang fünf. An der Ausgeglichenheit der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands hat sich auch nach dem neunten Spieltag nichts verändert. Den Tabellenvierten (HC Glauchau/Meerane) und den Tabellenzwölften (SV Plauen-Oberlosa) trennen nur vier Punkte.
Bis zum 16:16 (37.) war Köthen auf Augenhöhe. Dann folgten innerhalb von dreieinhalb Minuten fünf Hermsdorfer Tore von Marek Koci (2), Erik Fischer, Tobias Högl und Martin Ehm zum 21:16. Diese Phase in der Partie war spielentscheidend. Den Vorsprung gab die Heimmannschaft nicht mehr aus der Hand.
„Wir haben uns auch nicht verrückt machen lassen, als es die ersten 20 Minuten nicht so lief. Selbst nach einem Vier-Tore-Rückstand sind wir ruhig geblieben“, sagte SVH-Torwart Robert Zehmisch. Zehmisch parierte 14 Bälle. Er war im zweiten Durchgang einer der auffälligsten Spieler beim Sieger. „Zehmi hat stark gehalten“, sagte auch der neunfach Torschütze Stefan Riedel. Der stellte seine hohe Torquote ganz hinten an. „Ich hatte heute sicher auch etwas Wurfglück. Es gibt solche Tage, da geht fast jeder Ball ins Tor. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, sagte Riedel.
Neben Riedel und Zehmisch gab es noch einend ritten Spieler bei den Hermsdorfern, der sich viele Pluspunkte abholen konnte – Kreisläufer Marek Koci. Trainer Kühne wollte noch nicht gleich in Euphorie verfallen. „Marek hat heute angedeutet, wozu er in der Lage ist. Das stimmt. In der Abwehr hat er sich mit seinen Nebenleuten richtig gut ergänzt. Er ist auf einen guten Weg. Man darf aber nicht vergessen, dass er bisher relativ wenige Einsatzzeiten hatte. Diese Leistung von heute muss er bestätigen.“ Dass Koci überhaupt dabei war, lag an den Ausfällen seiner Teamkollegen Matej Fazik und Michael Seime, die auch nominell am Kreis agieren. Fazik hat Knieprobleme aus dem Pokalspiel gegen Jena. Seime fehlte am Sonnabend aus beruflichen Gründen.
Beim SVH stimmte in der zweiten Halbzeit die Balance aus schnellem Spiel, aus dem Tempo wieder herausnehmen, und dem geduldigen Warten auf die Chance zum erfolgreichen Torwurf, erklärte Kühne. Und er sah noch einen Trumpf: „Wir haben heute den Kampf angenommen.“ Dass seine Spieler bis zur Pause 18 Bälle leichtfertig verwarfen, verheimlichte Kühne auch nicht. „Das war auch der Krebsschaden, warum es bei uns so schlecht lief. Zum Glück konnten wir bis zur Halbzeit auf 12:14 verkürzen.“
SV Hermsdorf: Nedved, Zehmisch – Högl (1), Riedel (9), Kiss (4), Koci (3), Reis (1), Langer (2), Fischer (2), Heilwagen (2), Schreck (2), Ehm (1), H. Rudolph, Soos
Jens Henning / 24.11.15 / OTZ