Handball Oberliga: Mit dem Auswärtssieg am Sonntag in Plauen haben die Männer um Trainer Mario Kühne ihr Konto auf 14 Punkte geschraubt. Die Vereinsbestmarke nach der Hinrunde steht bei 16.
HC Einheit Plauen – SV Hermsdorf 25:30 (8:14) Plauen. Die Hermsdorfer Handballer schwimmen in ihrem sechsten Jahr in der Mitteldeutschen Oberliga weiter auf einer Erfolgswelle.
Nach dem spektakulären 32:31 vor zehn Tagen gegen den Tabellenführer TuS 1947 Radis gelang der Mannschaft am Sonntagnachmittag in Plauen beim 30:25 (14:8) der nächste Sieg. Die Hermsdorfer führten das gesamte Spiel. Beim 19:10 beziehungsweise 21:12 waren es sogar mal neun Tore Differenz. In der Schlussphase pendelte sich das Polster zwischen fünf und sieben Treffern ein.
Von einem ruhigen Nachmittag wollte Trainer Mario Kühne dennoch nichts wissen. „Das Spiel in der Vorwoche gegen Radis hat doch wieder einmal gezeigt, dass selbst ein Vier- oder Fünf-Tore-Vorsprung im Handball kurz vor Schluss nichts zu sagen hat. Deshalb war ich schon etwas angespannt. Zurücklehnen konnte und wollte ich mich da nicht.“
Nach dem sechsten Saisonsieg und dem dritten in fremder Halle steht die Hermsdorfer Mannschaft zwei Spieltage vor Abschluss der Hinrunde mit 14 Punkten auf Tabellenrang vier. Dass der Vorzeigeverein aus dem Saale-Holzland-Kreis auch beim HC Einheit Plauen gewinnen würde, daran hatten vor der Abreise nur die wenigsten geglaubt. Nach dem Radis-Krimi, Hermsdorf lag fünfeinhalb Minuten vor Ultimo noch mit vier Toren zurück, fehlten die Rot-Sünder Matej Fazik, Adam Kiss und Marvin Schreck. Hinzu kam, dass sich Einheit Plauen zuletzt wieder gefangen hatte und sich alles andere wie ein Abstiegskandidat präsentierte.
„Wir haben heute wieder als Team funktioniert. Meine Spieler haben zu 90 Prozent das umgesetzt, was wir vor dem Spiel als taktische Vorgaben ausgegeben hatten“, sagte Hermsdorfs Trainer Mario Kühne.
Erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft war Erik Fischer. Der Linkshänder erzielte acht Treffer. Kühne freute sich über die Quote seines Rückraumspielers. Er wollte aber in seiner Analyse keinen Spieler einzeln herausheben. „Erik hat sicher ein gutes Spiel gemacht. Auch Tobias Högl, der an der Schulter verletzt war, hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Marek Koci und Stefan Riedel haben in der Abwehr einen starken Mittelblock gebildet. Das sind alles wichtige Steinchen für ein Mosaik. Wir konnten in Plauen nur gewinnen, weil wir als Team aufgetreten waren.“
Mit dem Sieg von Sonntag sind die Handballer des SV Hermsdorf nur noch knapp vom vereinseigenen Hinrunden-Rekord entfernt. Die Marke stammt aus dem Vorjahr. Da holte der SVH auch mit Trainer Kühne aus den ersten 13 Partien 16 Punkte.
Bei noch zwei ausstehenden Spielen gegen den Tabellenzweiten ESV Lokomotive Pirna (12. Dezember) und am 16. Januar 2016 beim Tabellenfünften HSV Apolda wackelt diese Marke seit Sonntag gewaltig.
Kühne ließ sich auch eine Stunde nach dem Abpfiff in Plauen angesichts des beachtlichen Tabellenstandes seiner Mannschaft nicht zu irgendwelchen Superlativen hinreißen.
„Die 14 Punkte, die wir jetzt haben, sind schön, mehr aber auch nicht. Wir sind wieder einen kleinen Schritt weiter gekommen auf unserem Weg hin zum Klassenerhalt. Nur darum geht es für uns. Wenn man sich die anderen Ergebnisse vom Wochenende anschaut, sieht man, wie enorm wichtig dieser Sieg für uns war“, sagte der SVH-Trainer.
Der Vorsprung der Hermsdorfer auf den vakanten elften Tabellenplatz, den aktuell der Neuling SV 04 Plauen-Oberlosa einnimmt und der unter Umständen nicht reichen könnte für den Ligaverbleib, beträgt seit Sonntag scheinbar komfortable fünf Punkte.
SVH: Nedved, Zehmisch – Rudolph (6), Fischer (8), Högl, Riedel (4), Reis, Heilwagen (7), Ehm, Langer, Seime (4), Koci, Halbauer (1).
Jens Henning / 08.12.15 / OTZ