Adäquater Ersatz wäre vorhanden
Handball Sollte der Hamburger SV am 31. Januar nicht nach Jena kommen, haben die Macher des großen Sporttages einen anderen Erstbundesligisten an der Angel, der gegen den SC DHfK Leipzig spielen wird.
Von Jens Henning
Jena. Entwarnung konnte gestern Veranstaltungsmanager Swen Gottschalk (32) aus Jena geben. Der große Handballtag am 31. Januar 2016 in der Arena in Jena-Burgau wird auf jeden Fall ausgetragen.
Ob sich im Hauptspiel die beiden Erstbundesligisten vom Hamburger SV und vom Sportclub (SC) DHfK Leipzig gegenüber stehen werden, das wird spätestens in der nächsten Woche klar sein. Dann startet laut Gottschalk, der selbst aktiver Handballer beim HBV Jena ist, die nächste Werbephase.
Sollten die Hamburger, über die das Wort der Insolvenz schwebt, nicht nach Jena kommen, wird es adäquaten Ersatz geben. Den Namen dieses Vereins aus der ersten Handball-Bundesliga, der für den HSV einspringen würde, wollte Gottschalk gestern noch nicht verraten. „So viel kann ich aber schon verraten, es ist aber ein Verein, der weiter oben angesiedelt ist. Ich sage mal: ab Mitte der Tabelle aufwärts. Sollte sich abzeichnen, dass die Mannschaft aus Hamburg auf Grund der aktuellen Lage nicht mit seinen Stars anreisen wird, werden wir auch reagieren, ganz klar. Wir wollen schließlich den Zuschauern, die am 31. Januar in die Arena nach Jena kommen, ein Handballfest liefern“, sagte der 32-jährige Veranstaltungsmanager.
Die Leipziger sind Tabellen-Zwölfter in der 18 Mannschaften starken Liga. Gottschalks Formulierung „ab Mitte der Tabelle aufwärts“ könnte unter anderem auf die Teams von MT Melsungen, HSG Wetzlar, Füchse Berlin, Frisch Auf Göppingen oder VfL Gummersbach zutreffen. Die stehen in der Elite-Liga auf den Plätzen vier bis neun.
Das Vorspiel werden mit dem SV Hermsdorf und dem HSV Apolda zwei der besten Männermannschaften des Freistaates Thüringen bestreiten. Hermsdorf und Apolda spielen in der Mitteldeutschen Oberliga, der vierthöchsten Spielklasse Deutschland. Beide Mannschaften stehen zum Jahreswechsel auf den Tabellenplätzen vier und fünf. „Wir wissen natürlich, dass beide Vereine über ein großes Fanpotenzial verfügen. Wenn wir das mit nach Jena ziehen könnten, wäre das sehr gut für die gesamte Atmosphäre“, sagte Gottschalk.
Das Interesse am Handballtag in Jena ist offenbar sehr groß. Bis gestern wurden schon über die Hälfte der zum Verkauf stehenden Eintrittskarten abgesetzt. Wenn man von einem Zuschauervermögen von um die 2000 Besucher ausgeht, sind das also schon mindestens 1000 Karten.
Aus Hermsdorf und Umgebung werden auch viele Handballfans gen Jena pilgern. Ralf Johnke, der stellvertretender Vorsitzender der Abteilung Handball im SV Hermsdorf, sprach gestern von 100 verkauften Karten. Dazu kommen noch einmal 40, die ihr Interesse angekündigt haben. Die genauen Anwurfzeiten der beiden Männer-Spiele am 31. Januar werden von den Turnierveranstalter im Vorfeld nicht bekannt geben – mit Absicht.
„Unser Handballtag startet 14 Uhr. Wir hoffen, dass wir schon zu diesem Zeitpunkt alle Fans in die Halle locken können“, sagte Gottschalk. Der Marketing-Fachmann hofft, dass von dem Handballtag eine Initialzündung ausgeht für die Sportart Handball in Jena und Umgebung. „Wir haben in Ostthüringen viele Vereine, die seit Jahren eine sehr gute Arbeit leisten. Vielleicht kann man wieder den Gedanken von Handball an der Sportschule aufgreifen.“
Das Thema Handball und Sportschule ist nicht neu. Es wurde vor einigen Jahren vom Hermsdorfer Handball-Trainer Steffen Schreiber ins Gespräch gebracht und auch schon mit einem Konzept unterlegt. Es scheiterte damals jedoch an der personellen und finanziellen Untersetzung.
Gespräch mit dem Hermsdorfer Trainer Mario Kühne über den Handballtag in Jena
Herr Kühne, welcher Stellenwert hat der 31. Januar 2016 für Sie als SVH-Trainer?
Ich sehe diesen Tag in Jena vor allem als eine sehr gute Plattform, um für den Handball, aber auch für unseren Verein zu werben. Es werden sicher viele Kinder und Schüler da sein. Wenn man die begeistern kann für den Handball, wäre das wunderbar.
Dass Hermsdorf und Apolda ausgesucht wurden für das Vorspiel, ist das für Sie ein Zufall?
Im Gegenteil. Es spricht für die Region in Ost- und Mittelthüringen. Wenn ich da noch den HSV Bad Blankenburg dazu nehme, haben wir schon drei starke Mannschaften, die für den Handball stehen.
Und wie sieht es sportlich aus?
Ich stehe im regelmäßigen telefonischen Kontakt mit dem Apoldaer Trainer. Wir sind uns einig, dass wir in diesem Spiel keine taktischen Vorgaben machen. Die Spieler der beiden Mannschaften sollen Spaß haben. Wenn die Halle voll wird, können wir vor fast 2000 Zuschauern spielen. Das ist schon ein Erlebnis, dass man als Aktiver, aber auch als Trainer oder Betreuer nicht so oft in seinem Leben geboten bekommt.
Sie einigen sich aber nicht im Vorfeld auf ein 25:25?
Nein, wir wollen aber schon zeigen, dass der Handball mehr als nur eine Alternative zum Fußball ist.