Hermsdorfs Handballer Martin Ehm sucht die Lücke in der Abwehr der Handballer des HSV Apolda. Morgen Abend kommt es in Apolda zum Wiedersehen der beiden Mannschaften. In der Mitteldeutschen Oberliga geht es für die zwei Vereine um Punkte für den Klassenerhalt.Foto: Jens Henning
Handball Mitteldeutsche Oberliga: Zum Abschluss der Hinrunde kommt es morgen zwischen dem HSV Apolda und dem SV Hermsdorf zum Duell der einzigen Thüringer Mannschaften in der Spielklasse.
HSV Apolda – SV Hermsdorf (Sa., 20 Uhr)
Apolda. Das morgige Aufeinandertreffen der beiden Thüringer Männer-Handballmannschaften in der Mitteldeutschen Oberliga zwischen dem Aufsteiger HSV Apolda und dem SV Hermsdorf könnte man auch als Spiel einer aussterbenden Spezies bezeichnen.
Die Mitteldeutsche Oberliga gibt es seit sechs Jahren. Die Vertreter aus Thüringen in der vierthöchsten Liga muss man mittlerweile suchen. Die Teams aus Sachsen und Sachsen-Anhalt bestimmen mehr und mehr das Bild in der Liga.
Aus dem Freistaat Thüringen sind nach dem Abstieg der HSG Werratal im Sommer 2015 und dem Rückzug der SG GoGo Hornets aus wirtschaftlichen Gründen nur noch diese zwei Teams übrig geblieben. In den Anfangsjahren gehörten auch die Mannschaften vom LSV Ziegelheim, HSV Ronneburg und HSC Erfurt dazu. Die drei Teams spielen nur noch in der Thüringenliga.
Der SV Hermsdorf und der HSV Apolda wollen auch in der kommenden Saison viertklassig bleiben. Das ist das erklärte Ziel der Verantwortlichen. Die Vorzeichen sind nicht schlecht. Vor dem morgigen letzten Spieltag der Hinrunde rangieren Hermsdorf und Apolda mit jeweils 14 Punkten auf den Tabellenrängen vier und fünf.
Für Hermsdorfs Trainer Mario Kühne kommt die Apoldaer Bilanz nicht überraschend. „Das hatte ich so erwartet. Apolda hatte sich vor der Saison mit den erfahrenen Juraj Petko und Michal Mrozek, die vom HSV Bad Blankenburg nach Apolda wechselten, sehr gut verstärkt. Mit Sebastian Triller haben sie einen starken Halblinken, und sie haben gute Leute auf den Außenbahnen“, sagte Kühne.
Der wichtigste Mann in Apolda sei für Kühne aber sein Trainerkollege. „Dass Apolda auf Rang fünf steht und wie wir 14 Punkte hat, das ist vor allem der Verdienst von Frank Ihl. Man sieht seine Handschrift. Er hat die Apoldaer Mannschaft zu einer Einheit geformt, wo nicht der einzelne Spieler im Vordergrund steht. Das heißt aber nicht, dass sie nicht Leute in ihrem Kader haben, die dank ihrer individuellen Klasse Spiele im Alleingang entscheiden können“, sagte Kühne.
Aus Kühnes Worten hört man viel Respekt heraus. „Stimmt. Wir haben Respekt, aber keine Angst. In Apolda haben in dieser Saison viele Mannschaften Punkte gelassen. Apolda hat die Euphorie vom Aufstieg mit in die Saison herüber genommen. Apolda ist eine Heimmacht. Die Halle in Apolda ist eng. Die Zuschauer sind euphorisch wie die Hermsdorfer. Da muss man kühlen Kopf bewahren, darf sich nicht mit irgendwelchen Neben-Kriegsschauplätzen beschäftigen. Das haben wir unseren Spielern schon im Training am Mittwoch eingeimpft.“
Personell gibt es nur Sorgen am Kreis. Matej Fazik fehlt zum letzten Mal nach seiner Sperre. Offen ist, ob Marek Koci dabei sein kann. Koci laborierte an einem grippalen Infekt. Alle anderen Spieler sind fit, „und motiviert und freuen sich auf das Spiel in Apolda“, sagte Kühne.
Den Derby-Gedanken kann und will Kühne nicht leugnen. „Absolut, gegen Apolda waren es immer enge Spiele mit viel Emotionen. Das wird auch am Sonnabend nicht anders sein. Aber, beide Mannschaften kennen sich durch viele Spiele. Vor dem Anruf und nach dem Abpfiff reicht man sich wieder die Hand. Das gehört sich so unter Sportlern.“
Seine eigene Zukunft als Trainer in Hermsdorf blendet Kühne für die 60 Minuten. Am Mittwoch gab es ein weiteres Gespräch mit dem SVH-Vorstand. Ein Ergebnis hat es nicht gegeben. Das ist für den 27. Januar geplant.