Jan 24, 8 Jahren ago

Spitzenspiel endete mit einem gerechten Unentschieden

HC Burgenland – SV Hermsdorf 29:29 (14:16)

Am Ende werden Beide mit der Punkteteilung leben müssen und können. Es entwickelte sich ein rassiges Derby zwischen zwei Teams, die nicht zu unrecht im vorderen Drittel der Tabelle stehen. Mit viel Tempo wurden auf beiden Seiten die Angriffe vorgetragen.
Sowohl Stefan Harseim im Tor des HCB als auch sein gegenüber Petr Nedved reagierte und agierte glänzend.
Mit dem zu Saisonbeginn von Spergau auf Halbrechts dazugekommenen Max Weber hat das Team von Ines Seidler einen enorm wurfgewaltigen Rückraum zur Verfügung. Die Achse Schindler – Dober – Weber brachten es am Ende auf zusammen 19 der 29 Tore. Das allein zeigt schon die Qualität die die Naumburger Trainerin zur Verfügung hat, zumal mit dem wiedergenesen Tobias Seyfarth und Arnts Benecke adäquater Ersatz auf den Halbpositionen vorhanden ist.
Die Hermsdorfer ihrerseits haben einen guten Start nach der Weihnachtspause hingelegt. Wie von Trainer Mario Kühne schon mehrfach artikuliert, braucht die Mannschaft ihre Zeit, um sich einzuspielen. Dass der Rückrundenstart gleich von Null auf Hundert klappte, bei 3 Punkten aus 2 (Auswärts-)spielen, spricht für die Qualität und das gewachsenen Spielverständnis des Teams.
Im ersten Spielabschnitt hatte man den Eindruck, dass jedes der beiden Teams gefühlte 60 Angriffe gelaufen ist, so hoch war das Tempo. Ging Hermsdorf mit einem Konter durch Tobias Högl in Führung, konnte der Gastgeber dies kurzzeitig später in eine 2:1 Führung ummünzen. Bis zum 7:7 wechselte diese ständig. Nach ein paar Glanzparaden von Hermsdorfs Keeper Nedved konnten die Gäste eine 2- Tore Führung heraus werfen. Der HCB lies nicht locker und erzielte beim 11:11 und später beim 13:13 den Gleichstand, ehe die Gäste mit einem Zwischenspurt auf 16:13 erhöhen konnten. Zur Halbzeit ein 16:14 für die „Kreuzritter“, das Lust auf mehr machte.
Konzentriert kamen die Hermsdorfer aus der Kabine und erarbeiteten sich einen 4- Tore Vorsprung. Dass dies kein Ruhekissen sein sollte, zeigte sich in den nächsten Minuten. Drei individuelle Fehler in Folge bei den Hermsdorfern brachten den Gastgeber zurück ins Spiel und so stand es folgerichtig nach gut 45 Minuten wieder pari-pari beim 22-22.
Jetzt Naumburg mit der dritten oder vierten Luft und der einheimische Anhang bejubelte eine 3-Tore Führung beim 27:24. Doch die Gäste zeigten Kämpferqualitäten und wollten sich nicht geschlagen geben. Das Hermsdorfer Trainergespann mit zwei taktischen Schachzügen.
Als erstes brachten sie für den bis dahin gut haltenden Petr Nedved, Robert Zehmisch ins Tor. Der fügte sich mit klasse Paraden sofort nahtlos ins Team ein. Und in den letzten Minuten stellten sie auf einen defensive 5-1 Deckung um, mit Daniel Soos auf der Mitte. In Folge konnte er erfolgreich das Naumburger Aufbauspiel stören und Ballverluste erzwingen.
Die Holzländer waren beim 27:28 wieder dran, um wenig später sogar den 28:28 Ausgleich zu erzielen.
In einer etwas konfusen und hektischen Schlussphase, als erst der HCB mit 29:28 in Führung gehen konnten und Hermsdorf kurz darauf den Ausgleich zum 29:29 erzielte, Robert Zehmisch mit einem tollen Reflex die erneute Führung des HCB verhinderte und Tobi Högl der Ball aus der Hand gespitzelt wurde, als alle die Luft anhielten ob diese Fauxpas und schlussendlich der letzte Freiwurf von Kenny Dober, den an den Hermsdorfer Block nagelte, sei hier in Kurzfassung skizziert.
Am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden.

Für Hermsdorf spielten im Tor: Nedved und Zehmische
Spieler: Rudolph (6), Fischer (4), Schreck, Högl (12/5); Riedel, Heilwagen (1), Ehm (1), Langer, Kiss (5), Seime, Koci, Soos
7-Meter: HCB : 3/1 SVH : 7/5
Zeitstrafen: HCB : 4 SVH : 7 (RK 52`Stefan Riedel)

Schiedsrichter: Neumann / Göhring (THV)

Otz-Bericht/25.01.2016/Jens Henning

Handball Oberliga: Zum Rückrunden-Auftakt gibt es am Sonnabend im Duell des Tabellenvierten HC Burgenland gegen den Tabellendritten SV Hermsdorf in Naumburg keinen sportlichen Sieger.

Von Jens Henning

Naumburg. Was ist das für eine verrückte Oberliga-Saison?

Da punkten die Hermsdorfer Handballer auch am ersten Rückrundenspieltag und trotzdem muss der Blick der Mannschaft aus dem Holzland in der Tabelle weiter nach unten gehen. Am Sonnabend brachte das Team von Trainer Mario Kühne beim 29:29 (16:14) einen Punkt vom Tabellennachbarn HC Burgenland aus Naumburg mit. Es war das erste Auswärtsunentschieden für den SVH, der mit neun Zählern weiterhin das zweitbeste Auswärtsteam ist. Das Hinspiel hatte der HCB am ersten Spieltag 32:29 gewonnen. Wie wichtig das Unentschieden am Ende des Tages war, zeigten die anderen Ergebnisse des 14. Spieltages der Mitteldeutschen Oberliga. Mit dem HC Burgenland, der HG 85 Köthen, dem HC Aschersleben und dem HSV Apolda sitzen gleich vier Mannschaften den Hermsdorfern mit nur einem Punkt weniger im Nacken.

Der SV Hermsdorf konnte mit dem Remis und jetzt 17:11-Punkten den dritten Tabellenrang verteidigen. Kühne sprach nach dem Schlusspfiff in Naumburg auch von einem Punktgewinn. „In Naumburg etwas mitzunehmen, das zählt schon. Das schaffen nicht so viele Mannschaften.“

Erfolgreichster Werfer bei den Gästen war Tobias Högl mit zwölf Treffern. Högl bekam ein Extra-Lob vom Trainer.

„Tobi hat heute ein richtig gutes Spiel gemacht. Und wenn ein Spieler wie er Verantwortung übernimmt, dann darf er auch mal ein, zwei Fehler machen“, sagte Kühne.

Für die Hermsdorfer war an diesem Abend vielleicht sogar noch mehr möglich, als nur ein Teilerfolg. Als die Gäste Mitte der zweiten Halbzeit beim 21:17 mit vier Toren vorn lagen, sah es nach dem zweiten Auswärtssieg innerhalb einer Woche aus. Sieben Tage davor konnte die Kühne-Truppe das Thüringenderby beim HSV Apolda schon gewinnen. Doch diesmal warfen die SVH-Spieler bei vier Angriffen in Folge den Ball leichtfertig weg.

Die Heimmannschaft nahm die Geschenke an und glich zum 21:21 aus. „Wenn wir da etwas konzentrierter gespielt hätten, wäre wahrscheinlich noch mehr drin gewesen. Wir sollten aber nicht unverschämt sein. Dieser Punkt hilft uns weiter auf unserem Weg zum Klassenerhalt. Ich wiederhole mich hier zwar schon ist Wochen. Wenn man sieht, wie knapp die Punktabstände sind, weiß man, was ich meine“, sagte Kühne. Vor dem Spiel hatte Kühne dem nächsten Heimspiel gegen Grubenlampe Zwickau eine noch höhere Priorität verliehen.

Die Sachsen belegen den viertletzten Platz in der Tabelle. Dieser elfte Rang kann, muss am Ende aber nicht reichen, wenn es sogar vier Mannschaften erwischt, die absteigen müssen. Vor dem Duell Hermsdorf und Zwickau trennen beide Teams sechs Zähler.

Das Spitzenspiel der Oberliga zwischen den punktgleichen Top-Mannschaft von Radis und Pirna (beide 20:6 Punkte) fiel aus, weil die Pirnaer wegen einer Bus-Panne nicht rechtzeitig nach Gräfenhainichen anreisten konnten.

SVH: Nedved, Zehmisch – Riedel, Högl (12), Kiss (6), Rudolph (6), Langer, Heilwagen (1), Ehm (1), Fischer (3), Koci, Soos, Seime, Schreck.

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