Feb 3, 8 Jahren ago

Trainer Mario Kühne vom SV Hermsdorf: „Ich mache noch ein Jahr“

Hermsdorf. Fast im Vorbeigehen, also völlig unspektakulär, verkündete Mario Kühne am Donnerstagabend, dass er noch ein weiteres Jahr als Trainer bei den Handballern der ersten Männermannhaft des SV Hermsdorf dranhängt.
Das Training der ersten Mannschaft war gerade beendet, da lief Kühne auf den Trainer der zweiten Mannschaft und gleichzeitig Vorstandsmitglied, Jens Friedrich zu, reichte ihm die Hand und sagte „Ich mache noch ein Jahr.“
Für Kühne gab es mehrere Gründe fürs Weitermachen. Zum einen, „weil ich ganz viel Spaß habe, mit der Mannschaft weiter zu arbeiten“. Da sei das gute Verhältnis der beiden Männermannschaften, „diese Zusammenarbeit macht sich sportlich bemerkbar. Wir sind Tabellendritter, die Zweite ist auf Platz zwei“.
Und dann steht er auch hinter Philosophie der Handball-Abteilung und den mittelfristigen Zielen, die erste Mannschaft nach und nach zu verjüngen und in der Mitteldeutschen Oberliga, in der vierthöchsten Spielklasse zu etablieren.
Blauäugig sei er nicht in Sachen Trainertätigkeit. „Natürlich weiß ich, dass es auch mal schnell anders laufen kann, wenn die Erfolge ausbleiben. Deshalb habe ich auch nur für ein Jahr zugesagt. Sollte es mal nicht mehr funktionieren, sollte ich die Mannschaft nicht mehr erreichen mit meinen Worten und Vorstellungen, werde ich mit dem Vorstand an einen Tisch setzen und sprechen, keine Frage. Wir haben ein sehr offenes Verhältnis. Das ist auch die Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit.“
Dass er den Zeitpunkt verpasst, wenn es am schönsten, sprich am erfolgreichsten ist, aufzuhören, darüber hat er in der vergangenen Zagen nicht nachgedacht. „Sicherlich läuft es im Moment gut. Vielleicht können wir das Ergebnis der Vorsaison noch einmal verbessern. Das weiß ich aber jetzt noch nicht. Deshalb kann ich ja jetzt nicht sagen, ich höre am Saisonende auf.“
Neben dem Trainer hat auch der Kapitän Robert Zehmisch erklärt, ein weiteres Jahr in Hermsdorf zu bleiben. Zehmisch wird zusammen mit Petr Nedved auch in der Spielzeit 2016/17 das Torhüter-Duo bilden.
Offen sind noch drei Spielernamen, die von Marvin Schreck, Michael Seime und Stefan Riedel. „Bei Stefan muss man abwarten. Er ist 35. Es wäre schön, wenn er noch einmal verlängern würde. Er spielt eine sehr gute Saison. Er sagt aber auch, dass er die körperlichen Belastungen der letzten Jahre schon merkt. Vielleicht können wir für ihn zumindest eine Stand-By-Regelung finden, sollte er vielleicht doch aufhören wollen“, sagte Friedrich. Verstärkungen für die erste Mannschaft sind angedacht, aber wohl nur für den Rückraum. „Wir sind nicht untätig, wir schauen uns schon um“; sagte Friedrich.
Die Hoffnungen ruhen auf den Anschlusskadern Felix Reis, Michael Halbauer, Daniel Soos, Tom Friedrich und auch Johannes Hüttenrauch. „Die jungen Leute haben schon ab und an Einsatzzeiten bekommen in der ersten Mannschaft. Das werden wir auch fortführen. Dazu gehört auch, dass sie mit dem Kader der ersten Mannschaft mittrainieren“, sagte Friedrich.
Für den Kader der zweiten Mannschaft sieht Friedrich keinen Handlungsbedarf. „Mit Sascha Bauer kehrt demnächst ein weiterer Spieler zurück nach seiner Verletzung. Das erhöht unsere Alternativen.“

Jens Henning / 30.01.16 / OTZ

Emotionslose Vorstellung

Handball Mitteldeutsche Oberliga: Die Männer des SV Hermsdorf verlieren nach einer enttäuschenden Vorstellung ihr erstes Heimspiel des Jahres 2016 gegen den Zwickauer HC Grubenlampe.

Von Jens Henning

Hermsdorf. „Ich habe meine Spieler die ganze Woche über gewarnt, gewarnt, und… gewarnt. Da hat aber alles nichts geholfen. Ich hatte schon ein komisches Bauchgefühl, als ich in die Halle kam, dass das für kein guter Handballabend wird“, sagte Hermsdorfs Handball-Trainer Mario Kühne nach der überraschenden 23:26-Heimniederlage gegen den Zwickauer HC Grubenlampe.

Für die Mannschaft aus Sachsen mit dem Ex-Hermsdorfer Ondrej Masak war der Sieg Gold wert. Sie standen vor dem Spiel mit dem Rücken zur Wand. Kühne sagte es noch ein wenig drastischer: „Der Patient Grubenlampe lag eigentlich schon am Boden. Wir haben ihn aber wiederbelebt. Wir haben Grubenlampe wieder den Nährboden zum Atmen gegeben, dass sie vielleicht doch noch die Liga halten.“

Viel, vielleicht zu viel wurde vor dem Anpfiff des ersten Heimspiels der Hermsdorfer in der Mitteldeutschen Oberliga 2016 schon von den Pluspunkten 18 und 19 gesprochen und vom möglichen Polster von acht Punkten auf Zwickau im Falle eines Sieges. Die Realität hatte die SVH-Handballer nach dem Schlusspfiff schnell eingeholt. Die 17 Punkte haben zwar weiter Bestand, doch die Zwickauer verkürzten den Rückstand in der Tabelle nach dem 15. Spieltag bis auf vier Zähler.

Die Startviertelstunde war die einzige Phase im Spiel, die den über 500 Zuschauern in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle gefallen konnte.

Als Mannschaftskapitän Robert Zehmisch zu Beginn der zweiten Halbzeit nach seiner Einwechslung fünf Bälle in Folge hielt, dachte nicht nur Trainer Kühne, dass jetzt ein Ruck durch das Team gehen wird. Die Hermsdorfer warfen im Gegenzug den Ball bei ihren fünf Angriffen leichtfertig weg. Der Anschlusstreffer zum 14:15 war das knappste Resultat nach der Pause.

Als die Gäste beim 22:16 mit sechs Toren wegzogen, war die Partie gelaufen.

Kühne fehlten auch 24 Stunden nach dem Abpfiff noch die Worte für diese emotionslose, leidenschaftslose Vorstellung seiner Mannschaft. „Ich will meine Spielern nicht das Bemühen absprechen. Eine solche Leistung dürfen wir aber vor dem Heimpublikum abliefern. So kann man mal auswärts auftreten, aber nicht im Wohnzimmer, in unserer Halle.“

Die erste Analyse der Heimpleite erfolgte bereits unmittelbar nach der Partie in der Mannschaftskabine. „Da sind auch einige selbstkritische Worte gekommen von den Spielern“, saget Kühne.

Hermsdorfs Rechtsaußen Jan Heilwagen wirkte nach dem Abpfiff angefressen, aber er stellte sich dennoch den Reporter-Fragen.

„Wir waren es wohl zu sicher, dass wir Grubenlampe im Vorbeigehen besiegen werden. Der Gegner war nicht besser, aber wir heute einfach nur sehr schlecht. Wir hätten heute eine großen Schritt machen können in Richtung eigener Klassenerhalt. Das haben wir nicht geschafft. Da müssen wir uns jetzt die Punkte aus dem nächsten Spiel bei Plauen-Oberlosa holen. Ich kann versprechen, dass wir uns dort anders präsentieren werden. Wir werden angreifen.“

Statistik Hermsdorf – Zwickau 23:26 (13:14) SVH: Nedved, Zehmisch – Fischer (5), Kiss (2), Ehm (1), Heilwagen (2), Riedel (2), Högl (4), Seime (5), Koci (1), Rudolph (1), Schreck, Reis. Siebenmeter: SVH 2/2; Zwickau 3/2 Zeitstrafen: SVH 6/ Zwickau 9.

Otz/02.02.16/Jens Henning

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