Der Hermsdorfer Handballer Maximilian Heyder kommt Mitte der zweiten Halbzeit im Landesliga-Punktspiel des SV Hermsdorf II gegen den SV Thuringia Königsee frei zum Torwurf. Heyder erzielte sechs Tore beim Kantersieg des Tabellenzweiten.Foto: Jens Henning
Handball Landesliga: Die Männer des SV Hermsdorf II waren im Heimspiel gegen Königsee klar überlegen. Zwei Tage vorher wurde der unberechtigte Einsatz von Matej Fazik im Spiel bei Post Gera bekannt.
SV Hermsdorf II – Thur. Königsee 36:16 (19:10)
Hermsdorf. Höchster Sieg, die meisten geworfenen Tore, die wenigsten Gegentore, der höchste Torabstand – das Duell zwischen dem Tabellenzweiten der Landesliga, SV Hermsdorf II, und Thuringia Königsse wurde am Sonnabend zu einer einseitigen Angelegenheit.
Nach 60 Minuten hieß es 36:16. Zwanzig Tore Differenz, das sind im Handball eigentlich zwei Spielklassen Unterschied.
SVH-Trainer Jens Friedrich sah das ähnlich. „Wir haben uns den Gegner zurecht gelegt und haben dann sehr konzentriert weiter gespielt“, sagte Friedrich.
Ab der 40. Minute war es eine ungleiche Partie. Die Hermsdorfer zogen mit einem Zwischenspurt von zehn Toren auf 25:15 davon. Für die Gäste aus Königsee, die vor allem nach der Pause in einigen Szene völlig überfordert waren, setzte es eine derbe Packung.
Friedrichs Freude über den Kantersieg hielt sich in Grenzen. Bereits am Donnerstagabend erfuhr von der nachträglichen Wertung des Punktspiels seiner Mannschaft in Gera. Sportlich hatten die Hermsdorf das Derby beim Vorjahresdritten Post SV Gera 23:22 gewonnen. Doch Matej Fazik, der das Siegtor erzielte, war laut Spielordnung des Deutschen Handball-Bundes, die auch für Thüringen gilt, noch nicht spielberechtigt gewesen für die zweite Mannschaft.
Konsequenz: Die Geraer wurden zum Sieger erklärt. Die weiße Weste der Hermsdorfer Landesliga-Handballer ist dahin. Der Tabellenführer HSV Apolda II, der das Spitzenspiel am Sonnabend beim SV Fortuna Großschwabhausen 22:20 gewann, ist die einzige Mannschaft ohne Minuspunkt.
Dass Fazik in Gera noch nicht hätte spielen dürfen, hatte auch Trainer Jens Friedrich überrascht. „Wir waren alle davon ausgegangen, dass er nach dem Absitzen seiner Sperre bei der ersten Mannschaft von drei Spielen in Plauen, gegen Pirna und in Apolda wieder für uns spielberechtigt wäre.“
Fazik hätte für einen Einsatz in der zweiten Mannschaft in der Landesliga noch weitere zwei Meisterschaftsspiele warten müssen. Die Partie in Gera war aber erst das zweite Spiel der zweiten Mannschaft nach dem Ende seiner persönlichen Sperre. Er hätte für den SVH II frühestens am vorigen Sonnabend gegen Königsee mitspielen dürfen. Dann wären die zwei Spiele Pause in der unterklassigen Mannschaft abgelaufen. Für Staffelleiter Ralf Schmidt aus Saalfeld war der Fall unstrittig. Er verwies auf die Spielordnung und den Paragraphen 55 Absatz 5. „Ein gesperrter Spieler darf sich nicht für eine andere Mannschaft freispielen. Sportfreund Fazik war Stammspieler in der ersten Mannschaft. Die zweite Mannschaft des SV Hermsdorf ist für ihn eine andere Mannschaft gewesen. Diese Regel hätten die Verantwortlichen aus Hermsdorf wissen müssen“, sagte Staffelleiter Ralf Schmidt.
In dieser Saison war es für Schmidt der erste Fall für einen Verstoß bei der Festspiel-Regelung, „in aller Regel passiert das aber zwei-, dreimal pro Spielzeit“, sagte Schmidt.
Für Fazik nahm damit auch sein wahrscheinlich letztes Spiel in der zweiten Hermsdorfer Mannschaft ein kurioses Ende. Erst wurde er als Mann des Tages gefeiert, da er das Sieg warf. Dann wurde das Spiel gegen Hermsdorf gewertet, weil Fazik mitspielte. Aus der ersten Mannschaft verabschiedete er sich im Oberliga-Heimspiel gegen TuS 1947 Radis (32:31) am 28. November mit einer Roten Karte.
SVH II: Starkloff, Hentschel – Machts (4), Hüttenrauch (2), Heyder (6), Reis (12), Grund (2), Herling (3), Halbauer (4), Soos (4).
Otz/02.02.16/Jens Henning