Handball Mitteldeutsche Oberliga: Die Hermsdorfer können morgen mit einem Sieg gegen das auswärts noch punktlose Schlusslicht aus Calbe ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz schicken.
SV Hermsdorf – TSG Calbe (Sa., 19.30 Uhr)
Hermsdorf. „Das Ergebnis am Sonnabend gegen Calbe entscheidet mir, ob wir ein ruhiges oder eher ein unruhiges Saisonfinale erleben werden“, sagte gestern Hermsdorfs Handballtrainer Mario Kühne.
Nach zuletzt drei Niederlagen gegen Grubenlampe Zwickau, beim SV 04 Plauen-Oberlosa und beim HC Glauchau-Meerane in Folge ist das Team, das zwischenzeitlich auf einem Podestplatz stand, wieder in die untere Hälfte der Tabelle der Mitteldeutschen Oberliga abgerutscht.
Zum vakaten elften Tabellenplatz, der nicht reichen könnte für den Klassenerhalt, sind es nur noch zwei Punkte.
Deshalb haben die nächsten zwei Heimspiele mehr als richtungsweisenden Charakter. Gewinnen die Hermsdorfer beide Partien gegen die TSG Calbe und in zehn Tagen gegen die HSG Freiberg, dürfte sich das Thema „Abstiegskampf“ so gut wie erledigt haben, aber auch nur dann.
Auf die Hermsdorfer wartet noch ein schweres Restprogramm mit vier Auswärtsspielen in Staßfurt (12. März), Köthen (2. April), Gräfenhainichen (9. April) und Pirna (23. April). Nach Hermsdorf kommen noch die Teams aus Aschersleben (19. März), von Einheit Plauen (16. April) und Apolda (7. Mai).
Die Ansetzungen am Wochenende sind wie gemalt für die Hermsdorfer. Mit einem Heimsieg gegen das auswärts bisher punktlose Schlusslicht TSG Calbe und „normalen“ Ergebnissen in den Parallel-Spielen, könnten die Hermsdorfer ein deutliches Zeichen an die Mitbewerber senden. Denn die Tabellennachbarn HV Rot-Weiß Staßfurt (bei der HG 85 Köthen), Grubenlampe Zwickau (in Naumburg gegen den HC Burgenland) und HSG Freiberg (beim ESV Lok Pirna) haben in ihren Auswärtsspielen die Rolle des Außenseiters. Trainer Kühne wollte nichts davon wissen.
„Ich interessiere mich nicht, wo die eine oder andere Mannschaft am Wochenende spielt. Ich schaue nur auf unsere Mannschaft und auf unser Spiel. Das können wir beeinflussen. Und ich weiß sehr genau, dass Calbe nicht so schlecht ist, wie es der Tabellenstand aussagt.“
Bis auf ganz wenige Spiele, die Calbe deutlich abgab, war der Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt immer auf Augenhöhe mit dem Gegner. Teilweise verloren sie ihre Spiele unglücklich, wie die in Glauchau (29:32), in Zwickau (25:28), bei Einheit Plauen (21:22), in Köthen (24:27) und in Staßfurt (18:21).
„Calbe wird nicht mehr den Klassenerhalt schaffen. Da müssten sie schon alle Spiele gewinnen. Und auch dann wird es wohl nicht reichen. Das macht aber unsere Aufgabe umso schwerer. Sie werden alles geben. Warum auch nicht? Sie haben doch nichts mehr zu verlieren. Bei uns sieht das schon ganz anders aus. Wir stehen gehörig unter Druck. Die Niederlage gegen Zwickau tut jetzt noch richtig weh und dass wir uns in den Spielen in Plauen und in Glauchau nicht belohnt haben“, sagte Kühne. Personell könnte den Hermsdorfern am Sonnabend ein weiter schwerwiegender Ausfall drohen. Neben den Stammkräften Stefan Riedel und Adam Kiss, die beide nach ihren Roten Karten in Plauen noch gesperrt sind, könnte auch der Torschütze vom Dienst, Tobias Högl, ausfallen. Högl schlägt sich seit Anfang der Woche mit einem grippalen Infekt herum. „Wenn er jetzt auch noch ausfallen sollte, wird es natürlich noch schwerer.“
Kühne wirkte gestern überraschend entspannt. „Ich bin schon ganz relaxt, weil ich meiner Mannschaft vertraue. Wir haben eine so erfolgreiche Hinrunde gespielt. Jetzt wollen wir diese Serie auch im zweiten Saisonabschnitt bestätigen.“
OTZ/26.02.2016/Jens Henning