Vereinsleben: Die Abteilung Handball des SV Hermsdorf nimmt morgen Abschied vom ehemaligen Abteilungsleiter Christian Bauer.
Von Jens Henning
Hermsdorf. Morgen nimmt die Handballgemeinde in und um Hermsdorf zum letzten Mal Abschied vom Hermsdorfer Handball-Papst, von Christian Bauer, der am 4. Februar überraschend im Alter von 82 Jahren verstarb.
Die Abteilung Handball des SV Hermsdorf wird die Verdienste des ehemaligen langjährigen Abteilungsleiters beim Punktspiel der Mitteldeutschen Oberliga gegen die TSG Calbe mit einer Trauerminute würdigen. SVH-Mannschaftsleiter Christian Szplaka wird vor dem Spiel die Schiedsrichter und auch die Gästemannschaft darüber informieren. Nach dem Anpfiff ab 19.30 Uhr wird die Partie unterbrochen. Der Hallensprecher Ralf-Jürgen Kühne wird über das Mikrofon noch einmal auf das Lebenswerk von Christian Bauer zurückschauen.
Für Kühne wird das keine einfache Sache. „Ich habe zwischen 1994 bis 2003/2004 sehr eng mit dem Doktor zusammen gearbeitet. Wir haben uns jeden Mittwoch und jeden Sonnabend gesehen. Als ich von seinem Tod erfuhr, war ich schockiert. Ich musste mich erst einmal hinsetzen und durchatmen. Er war zuletzt noch so gut drauf und dann bekommst du diese schlimme Nachricht“, sagte Kühne.
Einige Worte für die Minute des Gedenkens, die er über die Hallenlautsprecher sagen wird, hat er schon aufgeschrieben. „Ich hoffe, dass ich auch alles sagen kann am Mikrofon. Ich muss zugeben, dass das mein unangenehmster Moment wird als Hallensprecher. Wir haben mit dem Doktor einen Menschen verloren, der so unglaublich viel für den Handballsport in Hermsdorf und auch für die Region getan hat. Und ich habe jetzt am Sonnabend die Aufgabe, vor 400 oder 500 Zuschauern ihn mit zu verabschieden.“
Die Hermsdorfer Spieler, Trainer und Verantwortlichen werden mit einer Trauerbinde die Partie absolvieren. Im Eingangsbereich der Halle, neben der Kasse, wird ein großes Bild in Erinnerung an Christian Bauer aufgestellt. Wer möchte, kann eine Kollekte leisten.
Das Programmheft, das zu den Heimspielen der ersten Männermannschaft ausgegeben wird, wird sich ausführlich dem Verstorbenen widmen. Dazu wurden auch Wegbegleiters Bauer befragt.
Am morgigen Sonnabend erfolgt die Trauerfeier im engsten Kreis der Familie. Von der Abteilung Handball wird Steffen Reis vertreten sein.
In der Vorwoche trugen die beiden Männermannschaften und die Frauenmannschaft des SV Hermsdorf in ihren Punktspielen in Glauchau, gegen Ilmenau und in Erfurt jeweils Trauerbinden.
Nach der Trauerminute gegen Calbe wollen die Hermsdorfer wieder zur Normalität zurückkehren. „Das haben wir auch mit Frau Bauer so besprochen. Es wäre nicht im Sinne ihres Mannes gewesen, in den 60 Minuten auf den Einsatz von Trommeln, auf die Musikbeschallung und auf die Ansagen des Hallensprechers zu verzichten. Ich weiß, dass das für einen Außenstehenden nicht einfach ist, zu verstehen. Christian Bauer war eine herausragende Persönlichkeit für den Hermsdorfer Handball. Das Leben muss aber weiter gehen. Ich denke, dass hätte der Doktor auch so gewollt“, sagte Ralf Johnke, stellvertretender Abteilungsleiter.
OTZ/26.02.2016/Jens Henning