SV Hermsdorf – HSG Freiberg (Sa, 19.30 Uhr)
Hermsdorf. Vor einer Herkules-Aufgabe stehen morgen Abend die Handballer des SV Hermsdorf, die nach ihrem Sieg in der Vorwoche wieder auf Rang sieben in der Tabelle der Mitteldeutschen Oberliga geklettert sind.
Mit der HSG Freiberg erwarten sie ab 19.30 Uhr zwar den Drittletzten. Doch die Freiberger spielen nach dem Trainerwechsel, der umstrittene und oft in der Kritik gestandene Andreas Bolomsky wurde beurlaubt – dafür kam Anel Mahmutefendic, in Jugoslawien geboren und mit niederländischer Staatsbürgerschaft –, wieder erfolgreichen Handball. In der Vorwoche gewannen die Freiberger fast schon sensationell bei Lok Pirna. Der eingefleischte Handball-Fan in und um Hermsdorf dürfte spätestens jetzt ahnen, welcher sportliche Brocken auf die Hermsdorfer zukommt.
Hermsdorfs Trainer Mario Kühne hatte sich nicht nur das Video der Freiberger vom Spiel in Pirna studiert, sondern auch die Heimpartie gegen den HC Einheit Plauen. Und Kühne machte sich viele Notizen.
Zwei Erkenntnisse verriet er vor dem morgigen Spiel. „Die Freiberger spielen unter dem neuen Trainer nicht mehr so ballorientiert in der Defensive, wie noch bis Dezember. Und dann haben die Freiberger eine neue Qualität bekommen. Sie können in der Schlussphase noch zulegen. Beide Spiele haben sie in der Endkampfgestaltung für sich entschieden“, sagte Kühne.
Liest man die zwei Spielberichte, fällt ein Name immer wieder auf, der von Torwart Tino Hensel. In beiden Partien war er der Sieggarant.
Bei der HSG Freiberg stemmt man sich nach dem katastrophalen Saisonstart mit Vehemenz gegen den drohenden Abstieg in die Sachsenliga. Anders ist die Verpflichtung des ausländischen Trainers nicht zu deuten.
„So schön unser Sieg in der Vorwoche gegen Calbe war in der Vorwoche, wir müssen jetzt auch gegen Freiberg nachlegen“, sagte der SVH-Verantwortliche.
Vor dem morgigen Spiel trennen Hermsdorf (19) und Freiberg (14) fünf Punkte.
Um auf die 26 Punkte zu kommen, müsste die Kühne-Truppe von den letzten acht Spielen noch mindestens drei gewinnen. Mit einem weiteren Unentschieden wäre die Marke erreicht.
Dass es morgen das Unentschieden gibt gegen Freiberg, ist sehr unwahrscheinlich. Das Team aus Sachsen kennt im bisherigen Saisonverlauf keine Punkteteilung. Entweder hat es gewonnen oder verloren.
Verzichten muss Kühne noch auf Adam Kiss. Er muss morgen zum letzten Mal zuschauen. Nach der Partie ist seine Sperre von drei Spielen abgelaufen.
Wieder im Kader ist dagegen Stefan Riedel. Seine Sperre von zwei Partien endete vorigen Sonnabend gegen Calbe.
Schiedsrichter der Partie sind die Sportfreunde Felix Magalowski und Andre Schwieger, beide von TuS 1860 Magdeburg-Neustadt. Sie leiteten in dieser Saison schon das Auftaktspiel der Hermsdorfer gegen den HC Burgenland (29:32). Aufreger im Spiel war die äußerst strittige Rote Karte für den Hermsdorfer Tobias Högl.
Jens Henning / 04.03.16 / OTZ