Mrz 8, 9 Jahren ago

Im Abstiegskampf

Handball Mitteldeutsche Oberliga: Die Männer des SV Hermsdorf verlieren ihr Heimspiel gegen die HSG Freiberg und müssen mit zuschauen, wie die Mitkontrahenten im Abstiegskampf weiter punkten.

SV Hermsdorf – HSG Freiberg 28:38 (15:19)

Hermsdorf. Die Worte, die Hermsdorfs Trainer Mario Kühne am Sonnabend unmittelbar nach dem Spiel in seiner Analyse sagte, werden dem eingefleischten Handball-Fan weh tun. „Ja, wir sind jetzt angekommen im Abstiegskampf“, sagte Kühne nach der 28:38 (15:19)-Heimniederlage gegen die HSG Freiberg.

Das Team aus Sachsen, das seit dem Trainerwechsel Anfang des Jahres wie ausgewechselt und vor allem sehr erfolgreich spielt, demonstrierte über weite Strecken der Partie, warum es schon in der Vorwoche bei der Spitzenmannschaft ESV Lok Pirna beide Punkte mitnahm.

Die Partie in Hermsdorf war frühzeitig entschieden. Eigentlich schon nach 37 Minuten, als Michael Seimes Dreher vom Kreis zum 20:23 traf. Die junge Freiberger Mannschaft, die unter ihrem neuen Trainer nicht mehr so offensiv in der Deckung steht, ließ sich nicht abbringen von ihrem Kurs. Mit dem Zwischenspurt zum 30:22 (46.) und wenig später zum 34:24 (53.) war die nächste Heimniederlage der Hermsdorfer Handballer perfekt.

SVH-Rechtsaußen Jan Heilwagen ärgerte sich, dass sich seine Mannschaft zu früh aufgegeben hatte. Nach der doppelten Zeitstrafe in der 44. Minute gegen Tobias Högl, der erst reklamierte und dann noch meckerte, gingen bei fast allen Hermsdorfer Spielern die Köpfe nach unten.

„Wir waren gewarnt nach dem Sieg der Freiberger in Pirna. Wir haben heute aber einfach keine Mittel gefunden gegen diese Spielweise. Jetzt wird es für uns sehr schwer. Wir brauchen schon noch drei Siege“, sagte Heilwagen.

SVH-Trainer Kühne war nicht überrascht vom Auftritt des Gegners. „Sie haben sich weiter entwickelt. Der neue Trainer hat es geschafft, in kurzer Zeit der Mannschaft eine neue Taktik einzuhauchen. Das muss man so klar sagen.“

Nach dem vergebenen Konter von Hannes Rudolph, der das 24:30 (50.) bedeutet hätte, hatte Kühne auch das Spiel gedanklich abgehakt. Er ließ sich auf die Bank fallen. Die restliche Spielzeit verfolgte er fast nur noch im Sitzen.

Kühne hatte wieder einmal Recht behalten vor dem Spiel. Da meinte er, dass die Mannschaft gewinnt, die die wenigsten Fehler macht und die diszipliniert spielt. Das war am Sonnabend in beiden Fällen der Gast. Nicht gefallen haben dürften ihm die vielen Diskussionen seiner Spieler mit den Spielleitern. „Da sind wir wieder in alte Fehler verfallen, Da haben wir uns mit anderen Dingen beschäftigt.“

Als die drittletzte Spielminute keine 17 Sekunden alt war, erhoben sich die mitgereisten Zuschauer aus Freiberg von ihren Plätzen und stimmten das Lied „Oh, wie ist das schön…“ an.

Während die Hermsdorfer sieben Spieltage vor Schluss immer näher an den elften Tabellenrang heranrutschen, der nicht reicht für ein weiteres Jahr in der Oberliga, haben sich die Sachsen, die bei Saisonhalbzeit so gut wie abgestiegen schienen, mit diesem Sieg eindrucksvoll in der Liga zurückgemeldet .

„Wir müssen jetzt in Staßfurt gewinnen“, sagte Kühne kurz und knapp. Das meinte auch der Mannschaftsleiter. „Abhaken und nach vorn schauen. Und sich die beiden Punkte in Staßfurt wieder holen“, sagte Christian Szlapka.

Da die Konkurrenz aus Staßfurt, Zwickau und Glauchau/Meerane in der unteren Tabellenhälfte erneut punktete, wird die sportliche Lage für die Kühne-Truppe prekär.Jens Henning

Hermsdorf: Nedved, Zehmisch – Högl (4), Riedel (8), Koci, Reis (3), Rudolph (1), Langer, Fischer (1), Heilwagen (3), Seime (2), Schreck (4), Ehm (2).

OTZ/07.03.2016/Jens Henning

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