Apr 9, 8 Jahren ago

„Auf uns setzt doch niemand was“

Handball Mitteldeutsche Oberliga: Morgen Abend bestreiten die abstiegsbedrohten Männer des SV Hermsdorf ihr vorletztes Auswärtsspiel der Saison. Es geht zum Tabellendritten TuS 1947 Radis.

Von Jens Henning

Hermsdorf. „Die Entscheidung, wer in diesem Jahr aus der Mitteldeutschen Handball-Oberliga absteigen muss, fällt erst am letzten Spieltag.“ Das sagte Mario Kühne, Trainer der Handballer es SV Hermsdorf, die es auch treffen kann.

Morgen ab 18 Uhr müssen die Hermsdorfer zum TuS 1947 Radis. Die Mannschaft trägt ihre Heimspiele in der Sporthalle in Gräfenhainichen aus.

Das Team aus Radis sah lange Zeit wie der Meisterschaftskandidat Nummer eins aus. Doch in den letzten Wochen haben die TuS-Mannen einige Punkte liegen gelassen. Das Kapitel Aufstieg in die dritte Liga beendete der Verein schon sehr früh mit einer öffentlichen Erklärung.

Dass Radis auch morgen gegen den SV Hermsdorf Punkte liegen lässt, scheint aber unwahrscheinlich. Dazu ist die Hermsdorfer Mannschaft personell nicht gut genug aufgestellt.

Im Vergleich zum 32:28-Heimsieg vor drei Wochen gegen den HC Aschersleben fehlen morgen Kreisläufer Michael Seime und Routinier Ferenc Bergner.

Auch der Einsatz von Matej Fazik, der wie Bergner zum Saisonfinale noch einmal aushilft, ist fraglich. „Damit sind uns schon einige Optionen genommen wurden. Wir müssen sehen, trotzdem das Beste draus zu machen“, sagte Kühne.

Auf die Ansetzungen der direkten Tabellennachbarn aus Plauen, Freiberg, Zwickau und Plauen-Oberlosa schaut Kühne nicht. „Das bringt doch nichts. Wir müssen nur auf uns schauen. Wenn wir nicht punkten, sind wir abgestiegen“, sagte der SVH-Verantwortliche.

Der Absturz auf den elften Tabellenrang könnte schon morgen Abend geschehen, wenn der SV Hermsdorf verliert und die HSG Freiberg beim SV 04 Plauen-Oberlosa gewinnen sollte.

Diese niederen Tabellenregionen sind für den Hermsdorfer Handball Neuland in einem Saisonfinale in der Mitteldeutschen Oberliga.

In den vergangenen fünf Jahren war das immer anders: Anfang April hatten die Hermsdorfer bisher immer den Ligaverbleib in trockenen Tüchern. In diesem Jahr ist alles anders.

Dass morgen eigentlich nichts oder sehr wenig für einen Erfolg der Hermsdorfer spricht, sieht Kühne als Vorteil. „Auf uns setzt doch niemand etwas vor dem Anpfiff. Diese Rolle kann, aber muss nicht die schlechteste sein“, sagte der SVH-Trainer.

Das Hinspiel gewann Hermsdorf überraschend. Damals reiste Radis als Tabellenführer an. Die 60 Minuten gehörten mit zu den spannendsten der bisherigen Saison. Radis führte bis fünfeinhalb Minuten vor Ende noch 30:26.

Die Schlussminute war hoch dramatisch. Sie brachte Hermsdorf durch das siebte Tor im Spiel von Adam Kiss nicht nur die 32:31-Führung. Marvin Schreck und Kiss flogen nach Fouls mit Rot vom Feld. Zu viert verteidigten die Hermsdorfer mit einem überragenden Petr Nedved im Tor den hauchdünnen Vorsprung.

Nach dem morgigen Spiel in Gräfenhainichen hat Hermsdorf am 16. April noch den Tabellenvorletzten HC Einheit Plauen zu Gast. Dann folgt am 23. April das letzte Auswärtsspiel beim aktuellen Tabellenzweiten ESV Lok Pirna.

Am 26. und letzten Spieltag erlebt die Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf wahrscheinlich ein richtiges Nichtabstiegs-Endspiel gegen den HSV Apolda. Die Apoldaer, aktueller Tabellenfünfter mit 25 Punkten, sollten bis dahin, gespielt wird erst am 7. Mai, genügend Punkte geholt haben, um für ein zweites Jahr in der vierten Liga planen zu können.

OTZ/08.04.2016/Jens Henning

Nach Plauen schauen

Handball Mitteldeutsche Oberliga: Vier Spieltage vor Schluss ist noch völlig offen, wer im Sommer aus der vierthöchsten Spielklasse absteigen muss. Es könnte auch den SV Hermsdorf erwischen.

Von Jens Henning

Hermsdorf. Hermsdorfs Trainer Mario Kühne wird wohl Recht behalten: 25 Punkte werden nicht reichen, um in der Mitteldeutschen Oberliga im Männer-Handball am Saisonende auf dem zehnten Tabellenrang einzukommen. Man muss wohl tatsächlich 26 Punkte holen. Dann ist man auf der sicheren Seite.

Den abstiegsgefährdeten Teams, dazu zählt auch der SV Hermsdorf, droht ein Saisonfinale, das es in der bisherigen Geschichte der vierthöchsten Spielklasse noch nie gegeben hat.Vier Spieltage vor Saisonende deutet einiges darauf hin, dass wohl sogar drei Mannschaften punktgleich einkommen werden auf den Plätzen zehn, elf und zwölf.

Tritt dieser Sonderfall ein, müsste eine Extra-Tabelle für diese drei Teams erstellt werden, um die Endplatzierung zu ermitteln. Es würden nur die direkten Duelle der drei Mannschaften gegeneinander addiert. Fakt ist: Der zwölfte Tabellenrang reicht definitiv nicht für den Ligaverbleib. Der elfte Platz ist zu 85 Prozent auch ein Abstiegsrang.

Die Hermsdorfer Handballer, die im Moment Tabellenzehnter sind mit 21 Punkten, können sich im Kampf um den Klassenerhalt nicht mehr allein auf ihre zwei Heimspiele gegen HC Einheit Plauen und HSV Apolda verlassen. Gewinnt der SVH beide Partien, würde er auf 25 Punkte kommen. Diese Punktausbeute wäre zu wenig. Aus den zwei restlichen Auswärtspartien in Radis und Pirna sollte noch ein Punkt geholt werden.

Schon am Sonnabend steht im Abstiegskampf ein ganz wichtiges Spiel an, auch für die Hermsdorfer, obwohl sie nicht in diesem Spiel beteiligt sind.

Die Rede ist vom Spiel zwischen dem SV 04 Plauen-Oberlosa und der HSG Freiberg. Plauen-Oberlosa hat wie Hermsdorf 21 Zähler, Freiberg steht bei 20. Für Hermsdorf wäre ein Sieg der Freiberger besser, dann könnte Plauen-Oberlosa in der Abschlussrechnung vielleicht hinter Hermsdorf bleiben. Siegt aber Plauen-Oberlosa, wird das Team wohl wie Hermsdorf auf 25 Punkte kommen und auf Grund des direkten Vergleichs vor dem SVH einkommen. Die Freiberger haben nach dem Spiel in Plauen-Oberlosa noch drei Partien gegen Radis, gegen Glauchau und in Calbe, die sie alle gewinnen können. Dann kämen sie auf 26. Dann wären sie auch vor Hermsdorf.

Der HV Rot-Weiß Staßfurt, Tabellenachter mit 21 Punkten, hat auch noch zwei Heimspiele gegen Burgenland und HC Einheit Plauen.

Das hieße wohl Rang elf für den SV Hermsdorf, das wäre der Abschied aus der Oberliga.

Die größte Unbekannte im Saisonfinale ist die Mannschaft vom Zwickauer HC, die bei 19 Punkten steht und aktuell als Tabellenzwölfter abgestiegen wäre. Doch die Zwickauer kennen den Abstiegskampf durch das Vorjahr. Mit einem 35:34-Sieg am letzten Spieltag in Aschersleben konnte sich Zwickau vor dem direkten Abstieg retten.

Auch diesmal kommt es am letzten Spieltag zum Duell Aschersleben gegen Zwickau. Das Team aus Aschersleben hätte eigentlich in diesem Jahr gar nicht mehr in der Oberliga spielen dürfen, da sie im Sommer 2015 als Tabellenelfter sportlich abgestiegen waren neben der SG Spergau, dem SV Oebisfelde 1895 und der HSG Werratal 05. Durch den Rückzug der HSG GoGo Hornets blieben sie noch viertklassig.

OTZ/07.04.2016/Jens Henning

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