Apr 14, 8 Jahren ago

26 Punkte sind nötig für den Klassenerhalt

Handball Oberliga: Hermsdorf kann es auch noch schaffen.

Hermsdorf. Nun ist es raus: 26 Punkte reichen ganz sicher, um in der Mitteldeutschen Oberliga im Männer-Handball zu bleiben. Diese Punktzahl hatte der Hermsdorfer Trainer Mario Kühne schon vor Wochen öffentlich genannt. Kühne hatte Recht. Von den 14 Mannschaften, die die sechste Saison in der vierthöchsten Spielklasse bestreiten, haben sechs Teams die Marke bereits erreicht beziehungsweise übertroffen. Das sind TuS 1947 Radis, die HG 85 Köthen, der ESV Lok Pirna, der HC Aschersleben, der HSV Apolda und der HC Burgenland. Diese Vereine werden auch in er kommenden Saison in der Oberliga weiterspielen, vorausgesetzt, sie können wirtschaftlich die Bedingungen erfüllen.

Fünf andere Teams, die aktuell auf den Plätzen sieben bis elf stehen, könnten in den restlichen drei Spielen diese Punktzahl von 26 auch noch erreichen. Das wären der HC Glauchau/Meerane, der SV 04 Plauen-Oberlosa, der HV Rot-Weiß Staßfurt, der SV Hermsdorf und die HSG Freiberg. Die Glauchauer sind am nächsten dran: Sie könnten am Sonnabend ab 17 Uhr mit einem Sieg über den SV 04 Plauen-Oberlosa auch den Klassenerhalt vorzeitig feiern.

Auf nur maximal 25 Punkte können dagegen der jetzige Drittletzte Zwickauer HC Grubenlampe und der Vorletzte HC Einheit Plauen, noch mit einem Spiel im Rückstand gegen den HC Burgenland, kommen. Das Schlusslicht TSG Calbe ist sportlich längst abgestiegen.

Vier Mannhaften werden wohl absteigen, da keine der Mannschaft aus der Tabellenspitze das Aufstiegsrecht in die 3. Liga wahrnehmen will.

Aus der dritten Liga kehrt dagegen der USV Halle zurück in die Oberliga. Das Team aus Halle war erst im Sommer 2015 in die dritte Liga aufgestiegen und wurde am Ende für zu leicht befunden. jehe

Fünf Punkte geholt in der Rückrunde

Hermsdorf. Diese Rückrundenbilanz der Hermsdorfer Handballer in der Mitteldeutschen Oberliga ähnelt die eines Absteigers. Die seit dem 30. Januar erzielten fünf Punkte gab es gegen den Tabellenletzten TSG Calbe (32:22) und HC Aschersleben (32:28) sowie beim HC Burgenland (29:29). Die anderen sieben Partien wurden verloren. Fielen die Niederlagen gegen den Zwickauer HC (23:26), beim SV 04 Plauen-Oberlosa (32:34) und beim HC Glauchau-Meerane (27:28) knapp aus, wurde es gegen die HSG Freiberg (28:38), beim HV Rot-Weiß Staßfurt (29:39), bei der HG 85 Köthen (25:36) und bei TuS 1947 Radis (24:31) heftig. Wohl nur noch in den Heimspielen gegen den HC Einheit Plauen am Sonnabend und gegen den HSV Apolda sind Punkte drin. Dass die Hermsdorfer im Auswärtsspiel in Pirna punkten, scheint unmöglich. Die Pirnaer werden sich in ihrem letzten Heimspiel nicht mit einem Unentschieden oder einer Niederlage verabschieden.

Es sieht aus, dass die Hermsdorfer maximal auf 25 Punkte kommen. Die Mitbewerber werden am 7. Mai genau zum Derby zwischen Hermsdorf und Apolda schauen, um nicht eine Wettbewerbsverzerrung zu erkennen. Apolda und Hermsdorf sind die einzigen Vertreter Thüringens. Im schlimmsten Fall könnte Apolda, das schon gerettet ist, Hermsdorf in die fünfte Liga schießen. jehe

Schwache Beteiligung im Training

Handball Oberliga: Nur Adam Kiss ist eine Verstärkung.

Hermsdorf. Die Aufarbeitung für die schwache Rückrunde der Hermsdorfer Handballer steht zwar erst nach dem letzten Spiel an. Für Jens Friedrich vom Vorstand des SVH gibt es aber einen Hauptgrund, dass die zweite Saisonhälfte bisher so enttäuschend lief. „Es war die schlechte Trainingsbeteiligung. Wenn man nur zu viert oder fünft in der Halle steht, kann man sich nicht optimal auf die Spiele vorbereiten. Und irgendwann treten konditionelle Probleme auf“, sagte Friedrich.

Neben der Trainingsbeteiligung hatten die Hermsdorfer in den vergangenen zwei Spielzeiten auch wenig Glück mit ihren Neuverpflichtungen. Zur Saison 2014/15 kamen Martin Ehm, Viktor Kovacs und Gustav Pesek. Von Pesek versprachen sich die Hermsdorfer viel, umsonst. Er verließ schon im November den SVH. Kovacs sollte über die zweite Mannschaft aufgebaut werden. In der Rückrunde taute er auf, deutete seine Qualitäten an. Am Saisonende war er weg. Er wechselte zum SV Kühnau. Der einzige, der einschlug, war Ehm, der vom Thüringenliga-Absteiger SV Fortuna Großschwabhausen wechselte. Dass die Hermsdorfer dennoch ihre beste Saison absolvierten, lag an den etablierten Spielern, die oft ans Limit gingen.

In dieser Saison war die Quote, das neue Spieler auch eine Verstärkung darstellten, ähnlich gering. Einzig Adam Kiss erfüllte diese Erwartungen. Nachwuchsmann Felix Reis gehört die Zukunft. Rechtsaußen Stefan Langer konnte nur selten auf Jan Heilwagen Druck ausüben, den sich die Verantwortlichen von Langers Verpflichtung versprochen hatten. Marek Koci kam mit körperlichen Defiziten. In der Rückrunde erhielt er mehr Einsatzzeiten, ohne großartige Akzente zu setzen. Parallelen zum Pesek-Transfer sind unverkennbar. Daniel Soos war der Pechvogel. Er hatte sich vor der Saison im Trainingslager verletzt. Er spielte fortan in der zweiten Mannschaft, wurde dort Leistungsträger. Um ihn nicht fest zu spielen in der ersten Mannschaft, saß er bei den Spielen der Oberliga draußen. jehe

„Das wäre neu für mich“

Handball Mitteldeutsche Oberliga: Steffen Schreiber, bis vor kurzem Trainer in Jena, ist für die SVH-Verantwortlichen kein Thema.

Von Jens Henning

Hermsdorf. Steffen Schreiber aus Hermsdorf spielt offenbar keine Überlegungen bei den Verantwortlichen des SV Hermsdorf. „Das wäre für mich neu“, sagte Jens Friedrich vom Vorstand der SVH-Handballer auf die Frage, ob möglicherweise Sportfreund Schreiber, der bis kurzem beim Thüringenligisten HBV 90 Jena an der Außenlinie stand, ab Sommer nach Hermsdorf als Trainer zurückkehren wird.

„Mario Kühne und Peter Wolter werden in der nächsten Saison unser Trainer-Duo bilden. Davon gehe ich aus“, sagte Friedrich und dementierte Gerüchte, die sich seit einigen Tagen um den Namen Schreiber ranken.

Steffen Schreiber selbst will sich bis Ende Juli ausruhen vom Handball. Nach seinem Abschied in Jena habe er einige Anfragen von Vereinen erhalten, die mit ihm gern arbeiten möchten. „Ich habe mich aber noch nicht entschieden“, sagte Schreiber. Um welche Mannschaften oder um welche Spielklassen es sich handelt, verriet er nicht. In der Landesliga wird er aber kein Mannschaft übernehmen. Sein Abschied in Jena sei ihm nicht leicht gefallen, „aber ich musste reagieren. Ich habe alles versucht in Sachen Taktik. Doch die Spieler haben einfach nicht mehr das gegnerische Tor getroffen“. Auslöser sei die Niederlage beim Schlusslicht SG Saalfeld/Könitz gewesen, wo die Jenaer laut Schreiber zehn klare Bälle nicht im Tor des Gegner unterbringen konnten. „Ich kann als Trainer alles versuchen, ich kann aber keine Tore werfen. Das müssen schon die Spieler machen. Ich wollte mit meiner Entscheidung, das Amt abzugeben, ein Zeichen setzen im Kampf um den Klassenerhalt“, sagte Schreiber.

Die vermeintliche Trainerdiskussion in Hermsdorf hat der aktuelle Trainer Mario Kühne etwas ins Rollen gebracht. Nach dem Spiel in Gräfenhainichen, wo Kühne in den letzten 20 Minuten sogar mitspielte, meinte er, dass er in der kommenden Woche schon als Trainer in der Halle stehen werde.

Dass Kühne beruflich und privat sehr eingespannt ist, ist kein Geheimnis. Ein gleichberechtigtes Trainerduo Schreiber/Kühne wäre gar nicht so abwegig. Sollte der SV Hermsdorf die Mitteldeutsche Oberliga nicht halten und ab Herbst in der Thüringenliga spielen, wäre die Besetzung des Trainerpostens mit Steffen Schreiber auch ein Zeichen für ein Neuanfang, für einen Umbruch mit einer neuen, wahrscheinlich deutlich jüngeren Mannschaft.

Schreiber war schon mal beim SV Hermsdorf verantwortlich für die erste Männermannschaft. Sein Abschied vor zehn Jahren war allerdings kein guter. Er verpasste im Mai 2006 in der Aufstiegs-Relegation gegen den TV Vallendar den direkten Sprung in die Regionalliga Südwest. Das Duell mit Vallendar wurde mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Nach dem Hinspiel, das Remis endete, sah es richtig gut aus für die Holzländer. Das Rückspiel verlor Hermsdorf in eigener Halle trotz 16:11-Pausenführung noch mit 24:27. Schreiber musste sich damals Kritiken anhören, dass er zu wenig von seinen Wechselmöglichkeiten gebraucht gemacht hätte.

Wenige Tage nach dem Rückspiel in Hermsdorf wurde bekannt, dass Schreiber längst beim HSV Bad Blankenburg als Trainer unterschrieben hatte. Schreiber trainierte später den HSV Ronneburg, dann folgte das Engagement beim HBV 90.

Kurze Zeit darauf bekamen die Hermsdorfer damals doch noch das Aufstiegsrecht zugesprochen.

Dass die sportliche Lage in Handball-Hermsdorf akut ist, verdeutlicht auch die Aussage von Jens Friedrich, dass er bis zum Saisonende alle anstehenden Personalgespräche auf Eis gelegt hat. „Für uns zählt ab sofort nur der Klassenerhalt. Den können wir schaffen. Wir haben es in der eigenen Hand. Das ist die wichtigste Aufgabe. Da stören Gespräche mit Spielern nur. Die Spieler sollen sich aufs Training und auf die restlichen drei Punktspiele konzentrieren“, sagte Friedrich.

Sammelsurium an OTZ Presseberichten/13.04.2016/Jens Henning

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