Handball Landesliga: Die Frauen des SV Hermsdorf sind seit Sonnabend Staffelsieger und Aufsteiger. Verfolger Schlotheim kann die Truppe von Erfolgstrainer Andreas Schöppe nicht mehr einholen.
Hermsdorf. Die Handballerinnen des SV Hermsdorf kehren wieder in die höchste Spielklasse Thüringens zurück.
Mit der 19:32-Niederlage des ärgsten Rivalen Schlotheimer SV 1887 am Sonnabend beim TSV Motor Gispersleben II war der Aufstieg der Spielerinnen um Erfolgstrainer Andreas Schöppe vorzeitig besiegelt. Das gestrige Heimspiel des SV Hermsdorf gegen den 1. SSV Saalfeld II – der SVH gewann 29:22 – und auch das Stadtderby am Sonnabend gegen den HV Hermsdorf haben keinen Einfluss mehr auf den Tabellen-Endstand. Die SVH-Handballerinnen werden die Spielzeit 2015/16 in der Landesliga auf Platz eins beenden. Sie haben damit auch die vereinsinterne Vorgabe erfüllt.
Die Abteilungsleitung der SVH-Handballer hatte für einen Aufstieg der Frauen in die Thüringenliga nur grünes Licht gegeben, wenn die Frauen-Mannschaft die Saison auf Rang eins beendet.
Die Durchführungsbestimmungen des Thüringer Handball-Verbandes waren da etwas kulanter. Auch der zweite Platz hätte gereicht, um das Aufstiegsrecht wahrzunehmen.
Im Klartext heißt das: Wenn die SVH-Frauen Zweiter geworden wären hinter Schlotheim, das auf den Aufstieg verzichtet hatte, wäre der Traum von der Thüringenliga wie eine Seifenblase zerplatzt.
Trainer Schöppe war der erste, der den größten Erfolg der letzten fünf Jahre im Hermsdorfer Frauenhandball feiern durfte. Schöppe war Augenzeuge der zweiten Halbzeit der Schlotheimer in der Sporthalle Gispersleben. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Die Frauen haben sich diesen Erfolg verdient“, sagte Schöppe am Sonnabend kurz vor 19 Uhr am Telefon.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Schöppe schon von seinen Spielerinnen und von vielen Fans und Sympathisanten Glückwünsche auf sein Smartphone geschickt bekommen.
Dass es in diesem Jahr klappen würde mit Rang eins, im Vorjahr wurden die SVH-Frauen kurz vor Schluss vom LSV Ziegelheim eingeholt, war Schöppe schon vor dem Hinspiel am 20. März in Schlotheim klar. Seine Frauen hatten ihm vor dem ersten von zwei Endspielen gegen die Mannschaft aus dem Unstrut-Hainich-Kreis um ein Trainingsspiel beim HC Burgenland II gebeten. „Da war mir klar, die Frauen wollen die Chance nutzen. Und als wir das Spiel beim HCB dann auch noch deutlich gewonnen hatten, konnte uns eigentlich nichts und niemand mehr aufhalten“, sagte Schöppe.
So war es dann auch in den drei entscheidenden Spielen der Landesliga-Saison. In Schlotheim gelang ein 23:23-Unentschieden. Es folgte im Rückspiel am 17. April ein 24:20-Heimsieg. Das Meisterstück lieferte die Mannschaft vor zehn Tagen mit dem 27:26-Sieg beim HBV Jena II. Da hatten sich fast alle Feldspielerinnen am Torewerfen beteiligt. Nur Franziska Klam blieb ohne Treffer, da sie in Jena nur in der Deckung zum Einsatz kam. „Das war auch der große Pluspunkt. Die Last der Verantwortung lag diesmal nicht auf einigen wenigen Spielerinnen. Wir haben diesmal gleich fünf Frauen, die 50 und mehr Saisontore geworden haben. Das sagt wohl alles aus, über unsere Stärke, über unsere neue Qualität“, sagte Schöppe.
In der Thüringenliga wird es für den Neuling vom ersten Spieltag an um den Klassenerhalt gehen. Das weiß auch Schöppe, der vor seinem Engagement in Hermsdorf vier Jahre als Trainer in der Thüringenliga arbeitete. „Wir sind keine Traumtänzer. Wir wissen, dass wir als Neuling um jeden Punkt kämpfen müssen. Ich bin aber sehr zuversichtlich. Wir müssen uns in der Thüringenliga vor keiner Mannschaft verstecken.“
(Quelle: OTZ/02.05.2016)