Handball Mitteldeutsche Oberliga: Im Fernduell setzen sich die Holzländer gegen den Zwickauer HC durch. Davor unterlag Drittligist HSV Bad Blankenburg in der Relegation und muss auch absteigen.
SV Hermsdorf – HSV Apolda 27:25 (12:10)
Hermsdorf. Die Männer-Handballer des SV Hermsdorf bleiben der Mitteldeutschen Oberliga auch in der nächsten Saison erhalten. Am Sonnabend gewannen die Hermsdorfer am 26. und letzten Spieltag ihr Heimspiel gegen den HSV Apolda 27:25 (12:10).
Der zehnte Saisonsieg reichte für den rettenden elften Tabellenrang. Nicht so viel Glück hatte der ärgste Rivale, der Zwickauer HC. Die Sachsen unterlagen im Parallelspiel dem HC Aschersleben 27:30. Damit ist Zwickau der dritte Absteiger aus der Oberliga.
Dass es überhaupt drei Absteiger gab, lag an der Niederlage des HSV Bad Blankenburg am Sonnabend Nachmittag im Relegationsspiel gegen die Reserve-Mannschaft von Gummersbach. Beide Teams hatten in ihren 3. Ligen den 14. Tabellenrang belegt. Gummersbach II bleibt drittklassig. Bad Blankenburg kehrt nach drei Jahren in der dritten Liga wieder in die Oberliga zurück.
Das Ergebnis der Bad Blankenburger, die zwischenzeitlich schon mit fünf Toren vorn lagen, war zum Anpfiff der Partie in Hermsdorf längst bekannt. Damit erhielt das Thüringenderby in der Oberliga für die Holzländer einen Endspiel-Charakter. Die erhofften Emotionen, die von beiden Seiten im Vorfeld angekündigt wurden, blieben zumeist aus. Auch auch den Trainerbänken der beiden Mannschaften ging es angesichts der Brisanz sehr ruhig zu.
Die Hermsdorfer lagen in der gesamten Partie nur zweimal zurück, das letzte Mal beim 8:9. Beim 16:12, 20:16 sowie 25:21 waren es schon vier Tore plus. Die Apoldaer, die auch das Hinspiel gegen den SVH verloren, kamen beim 24:25 (56.) und beim 25:26 zu Beginn der 57. Minute nochmals heran. Tobias Högl, der HSV-Abwehrmann Torsten Dippmann mit einer Körperfinte austanzte, vollendete zum 27:25. In den letzten zwei Minuten passierte nichts mehr, bis auf zwei Auszeiten, die erst die Hermsdorfer Bank nahm, dann die Apoldaer. Um 20.29 Uhr war Schluss. Auch zu diesem Zeitpunkt waren die Emotionen auf beiden Seiten sehr überschaubar. Bei den Hermsdorfern, die in der Rückrunde wenig zu lachen hatten, gab es nur vereinzelte Jubel-Momente. Auch beim sportlichen Verlierer Apolda gingen viele Spieler schnell zum Alltag über. Die Trauer-Szenen, ein Thüringenderby verloren zu haben, suchte man vergebens auf dem Parkett der Werner-Seelenbinder-Sporthalle. Dabei hatte der Gäste-Trainer Frank Ihl, ein gebürtiger Hermsdorf, noch vor dem Spiel die Ansage „Feuer frei“ gemacht.
„Wir waren heute einfach zu blöd. Wir haben heute vier, fünf Fehler zu viel gemacht. Deshalb haben wir die Platte als Verlierer verlassen“, sagte Ihl nach dem Schlusspfiff. An der kämpferischen Einstellung habe es nicht gelegen. „Das Abwehrverhalten in der zweiten Halbzeit war von beiden Mannschaften dünn“, sagte Ihl. Er gab nach dem Seitenwechsel auch Spielern Einsatzzeiten, die sonst nicht erste Wahl sind.
Als sich die Hermsdorfer Spieler zum Siegerkreis formierten, wurde das Ergebnis aus Aschersleben bekannt. Das verkündete wenig später auch der Hallensprecher. Die Hermsdorfer kamen noch einmal mit einem tiefblauen Auge davon. So dicht stand die Mannschaft noch nie vor dem Abstieg in die Thüringenliga wie in diesem Spieljahr.
Für die Apoldaer endete die Saison auf Rang sieben. Das Team um Frank Ihl machte es in ihrer zweiten Oberliga-Saison nach 2012/13 viel besser. Damals reichte es für den Neuling nur zum letzten Platz mit mageren acht Pünktchen.jehe
Hermsdorf: Nedved, Zehmisch – Rudolph (3), Fischer (1), Schreck (2), Högl (4), Riedel (5), Reis (1), Heilwagen (1), Langer (1), Kiss (8), Seime (1), Krüger.
OTZ/Jens Henning/09.05.2016