Handball Thüringer Amateurpokal: Die Männer des SV Hermsdorf werden morgen vom Sonneberger HV gefordert. Für SVH-Trainer Steffen Schreiber ist das ein weiteres Vorbereitungsspiel.
Von Jens Henning
Hermsdorf. „Ich gehe davon aus, dass wir bestehen werden. Ich erwarte einen Sieg“, sagte Steffen Schreiber vor dem ersten Pflichtspiel der Hermsdorfer Handballer am Sonntag ab 16 Uhr im Amateurpokal beim Sonneberger Handball-Verein.
Der erste Kontrahent in der Spielzeit 2016/17 lieferte in den vergangenen Tagen einige Schlagzeilen. Mit der Verpflichtung von Hans-Joachim Ursinus (71), ehemaliger Handballer der BSG Motor Eisenach und Trainer beim Erstbundesligisten ThSV Eisenach, als sportlichen Leiter haben die Südthüringer ein erstes Ausrufezeichen gesetzt an die Konkurrenz im Freistaat. Und aus Sonneberg kam auch die klare Ansage, wo sich der Verein in den nächsten Jahren sieht – in der Mitteldeutschen Oberliga. Und in dieser Oberliga spielen die Hermsdorfer schon seit der Gründung im Jahr 2010.
Der Liga-Alltag beginnt für den SVH in sieben Tagen mit dem Auswärtsspiel beim HC Glauchau-Meerane.
Dass sich die Sonneberger solche hohen sportliche Ziele stellen, traf bei Steffen Schreiber auf Zustimmung. „Für den Thüringer Handball kann es nur gut sein, wenn möglichst viele Vereine in der Oberliga spielen. Die Sonneberger hatten ja schon immer solche Ambitionen. Jetzt gehen sie die Sache an. Das ist schön. Ich kann ihnen nur viel Glück wünschen auf ihrem Weg“, sagte Schreiber.
Aktuell sind es drei Teams aus Thüringen, die in der vierthöchsten Liga mitspielen: der SV Hermsdorf, der HSV Apolda und der HSV Bad Blankenburg.
Für Steffen Schreiber, der seit dem 1. Juli im Amt und zum zweiten Mal nach dem HSV Ronneburg (2010/11) eine Männermannschaft in Mitteldeutschen Oberliga betreut, hat das morgige Pokalspiel noch den Charakter eines Vorbereitungsspiels.
Dass er personell nicht alle Spieler an Bord hat in Sonneberg, will er nicht als Ausrede gelten lassen im Falle eines Ausscheidens. Stefan Riedel, Maximilian Remde sind beide noch im Urlaub. Marvin Schreck konnte die Woche nicht mittrainieren. Daniel Soos zeigte nach seiner Handverletzung gute Ansätze im Angriff. Im Taktik-Konzept von Schreiber könnte Soos eine wichtige Rolle spielen. Soos, der im Vorjahr fast nur in der zweiten Mannschaft des SV Hermsdorf kam, könnte im Defensivverbund als vorgerückte Spieler agieren.
Petr Nedved ist ebenfalls nicht dabei, genau wie Felix Hentschel, der zuletzt gute Kritiken erhielt. Robert Zehmisch ist morgen der einzige Torwart bei den Hermsdorfern, der die Reise nach Sonneberg mit antritt.
Dass es lohnt, den Thüringer Amateurpokal ernst zu nehmen, demonstrierte in der Vorsaison der HSV Apolda. Als Vertreter Thüringens nach einem Sieg im Finale gegen den HBV Jena kam Apolda in der zweiten Phase des Wettbewerbes, im DHB-Amateurpokal, bis ins Halbfinale und scheiterte dort gegen die Sportgemeinschaft Langenfeld 92/72. Das Team aus dem Rheinland gewann auch das Finale gegen den HC Glauchau 29:25. Als Belohnung darf Langenfeld in der ersten Runde des DHB-Pokals starten. Die Lose sind gezogen. Langenfeld, mittlerweile aufgestiegen in die dritte Liga, spielt im Turnier 6 heute ab 19.30 Uhr gegen den gastgebenden TUSEM Essen. Und auch die unterlegenen Glauchauer sind dabei im DHB-Pokal. Glauchau spielt ebenfalls heute, bereits ab 15 Uhr, gegen den Gastgeber des Turniers Nummer 12, TuS Ferndorf. Essen und Ferndorf sind Zweitbundesligisten.
Der Thüringer Amateurpokal ist einer von zwei Pokalwettbewerben neben dem Thüringer Landespokal. Beim Amateurpokal dürfen nur Mannschaften mitspielen, die mindestens in der Thüringenliga spielen. Im Landespokal sind dagegen Mannschaften aktiv, die maximal in der Landesliga spielen.
OTZ/27.08.16/Jens Henning