Handball Thüringer Amateurpokal: Der Vertreter der Mitteldeutschen Oberliga kann sich ab sofort auf die Meisterschaft konzentrieren. Am Sonntag unterlag die Schreiber-Truppe in Sonneberg 23:24.
Von Jens Henning
Sonneberg. Ist das Ergebnis vom vergangenen Sonntag schon ein erster kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Saison? Die Hermsdorfer Handballer haben am Sonntag ihr erstes Pflichtspiel verloren. In der ersten Runde des Thüringer Amateurpokals setzte beim Thüringenligisten Sonneberger HV eine 23:24-Niederlage. Bester Werfer bei Hermsdorf war Zugang Sebastian Triller mit sechs Toren.
Noch häufiger traf Thorsten Zimmermann für den Gastgeber. Zimmermann, der in der Vorsaison in 14 Partien gerade einmal auf 37 Tore kam, was einen Schnitt von 2,64 Toren pro Spiel bedeutete, versenkte achtmal den All im Kasten von Torwart Robert Zehmisch. Zimmermann, der seit drei Jahren in Sonneberg spielt, war auch der entscheidende Werfer für das Sieg bringende Tor zum 24:23. Da waren noch zweieinhalb Minuten zu spielen. Der Ausgleich gelang dem Favoriten aus Hermsdorf aber nicht mehr, weil kurz vor Schluss ein Ball an der Latte landete. „Es ist ärgerlich, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben“, sagte Hermsdorfs Rechtsaußen Jan Heilwagen. Der Routinier wusste sofort, warum es nicht klappte mit dem Erfolgserlebnis vor dem Start in die Mitteldeutsche Oberliga am Sonnabend beim HC Glauchau-Meerane. „Wir sind an unserer Chancenverwertung gescheitert. 24 Gegentore auswärts zuzulassen, das ist ein ordentlicher Wert. Wenn man aber selbst nur 23 Mal trifft, muss man sich nicht wundern, dass man am Ende als Verlierer vom Platz geht“, sagte Heilwagen.
Die Hermsdorfer lagen in Sonneberg fast immer zurück. Die beste Phase erwischte das Team um Neu-Trainer Steffen Schreiber nach dem Wiederanpfiff. Da gingen die Hermsdorfer in Führung, beim 17:15 waren es sogar ein Zwei-Tore-Polster.
In der Endspielgestaltung hatte Hermsdorf nicht viel dagegen zu setzen. Das letzte Tor für die Gäste aus Hermsdorf gelang Martin Ehm zum 23:23. Da zeigte die Uhr 53 Minuten und 50 Sekunden an. Dann folgte der achte Streich von Zimmermann.
Für Matthias Krüger war zu diesem Zeitpunkt die Partie schon längst gelaufen. Er kassierte kurz vor dem Pausenpfiff nach einer Abwehraktion die Rote Karte.
Jan Heilwagen wollte das Ausscheiden im Pokal nicht überbewerten. „Wir hatten schon klar die Absicht, das Spiel zu gewinnen. Sonneberg war an diesem Jahr auch keine Übermannschaft. Die elf Spieler aus Hermsdorf, die heute mit waren, hätten eigentlich in der Lage sein müssen, das Spiel zu gewinnen. Da nehme ich mich nicht heraus aus der Kritik“, sagte Heilwagen. Mit Stefan Riedel, Maximilian Remde und Petr Nedved wollten drei Sportfreunde. Seinen Blick richtete Heilwagen schnell auf Glauchau, auf den ersten Gegner in der Meisterschaft. „Ich bin ja von Anfang an dabei, das ist meine siebte Saison in der Oberliga. Es wird wohl die schwerste von allen. Diesmal gibt es halb kein Calbe, oder auch kein Werratal, also Mannschaften, gegen die man im Vorfeld vielleicht die Punkte einplant.“
Stichwort Punkte. Wie viele Punkte sind dann nötig, um die Liga zu halten? Heilwagen glaubt, dass 21 oder 22 Punkte nicht reichen werden. „25, 26 Punkte musst du schon holen. Selbst die müssen am Ende nicht reichen. Ich sage es mal anders. Man muss schon die Hälfte der Spiele gewinnen. Sonst steigt man im Sommer 2017 ab.“
SV Hermsdorf: Zehmisch – Rudolph (5), Hüttenrauch (2), Schreck, Reis (1), Triller (6), Schreiber, Krüger (3), Heilwagen (2), Ehm (4), Soos
Otz/30.08.16/Jens Henning