Dieser Punkt, den die Handballer des SV Hermsdorf vor einer Woche zum Start in die Saison der Mitteldeutschen Oberliga beim HC Glauchau-Meerane mitgebracht haben, war beste Eigenwerbung fürs erste Heimspiel am Sonnabend ab 20 Uhr gegen den HC Burgenland.
Von Jens Henning
Hermsdorf. Vergessen war auf einen Schlag der vierte und letzte Platz beim Heimturnier der Hermsdorfer hinter den Teams aus Bayreuth, Elbflorenz II und Apolda. Vergessen war auch das überraschende Aus im Thüringer Amateurpokal beim Thüringenligisten Sonneberger HV.
Und jetzt winkt unter Umständen dem Team um Neu-Trainer Steffen Schreiber ein Super-Start, wenn die Hermsdorfer das Team aus Sachsen-Anhalt besiegen sollten.
Der HC Burgenland startete vorigen Sonnabend mit einem 35:29-Heimspiel über Lok Pirna in die neue Spielzeit. Das war der zweithöchste Sieg am ersten Spieltag. Deshalb steht die Mannschaft auf Position zwei hinter dem Meisterschaftsfavoriten HSV Bad Blankenburg, der daheim den SV Plauen 04 Oberlosa beim 28:17 keine Chance ließ. Die Erwartungshaltung vor allem der einheimischen Zuschauer morgen in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf dürfte enorm sein. Da winkt das Heim-Debüt des Zwei-Meter-Mannes Sebastian Triller im halbrechten Rückraum. Triller kam in der Sommerpause vom Ligakontrahenten HSV Apolda. Bis vor einer Woche dachte die versammelte Handball-Welt in Mitteldeutschland, dass die Hermsdorfer nach den vielen Spieler-Abgängen in der Sommerpause nur punkten können, wenn Triller oft und viel trifft.
Erfolgsgarant: Routinier Stefan Riedel
Das Spiel in Glauchau brachte eine völlig neue Erkenntnis. Da spielte sich mit Maximilian Remde ein junger Mann ins Rampenlicht, den keiner, wohl auch noch nicht einmal der eigene Trainer Schreiber, so stark auf dem Zettel hatte.
Einer im Umfeld der ersten Männermannschaft wusste schon vor dem Wochenende, dass sich das Team anders präsentieren wird, als noch im Pokal in Sonneberg. Steffen Reis, Geschäftsführer der Handball Marketing Hermsdorf GmbH, kannte vor dem Glauchau-Spiel den Erfolgsgarant: Routinier Stefan Riedel. Im Erstgespräch zur Spielvorschau war auch Reis noch skeptisch, ob die Hermsdorfer eine Chance haben in Glauchau. Dann schaute er noch einmal in die Aufstellung vom Sonneberg-Spiel und vermisste Riedels Namen. Kurze Zeit später rief Reis noch einmal in der Redaktion an und änderte seine Prognose mit den Worten. „Wenn Stefan mitspielt, läuft das anders. Der hält den Laden hinten zusammen.“ Riedel spielte mit und Hermsdorf kam zum ersten Punktgewinn. Riedels Mitspieler Jan Heilwagen geht von 25, 26 Punkten aus, die wohl nötig sind, um im Sommer 2017 die Klasse zu halten.
Ein Unentschieden am ersten Spieltag für eine Hermsdorfer Mannschaft, das war eine Premiere. In der Vorjahren, seit 2010 gehört der SV Hermsdorf schon zur vierthöchsten Spielklasse, gab es drei Siege und drei Niederlagen. In den vergangenen zwei Spielzeiten starteten die Hermsdorfer jeweils mit Heimniederlagen – erst gegen den späteren Staffelsieger und Aufsteiger in die dritte Liga, USV Halle (26:30), und vor einem Jahr gegen den HC Burgenland (29:32). Das letzte Erfolgserlebnis gab es in der Spielzeit 2013/14 beim 28:26-Auswärtserfolg im Thüringenderby bei der HSG Goldbach
OTZ/09.09.2016/Jens Henning